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SdG 04 - Die eisige Zeit

SdG 04 - Die eisige Zeit

Titel: SdG 04 - Die eisige Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Gewirr ist … zurückgeschaudert?«
    »Ja. So etwas ist noch nie geschehen. Der Hauptmann ist krank.«
    »Geschwüre? Krebs? Drück dich doch ein bisschen deutlicher aus, verdammt.«
    »Nichts von alledem, Kommandant. Noch nicht, aber sie werden kommen. Er hat sich ein Loch in seine eigenen Eingeweide genagt. Ich vermute, das hat etwas mit all dem zu tun, was er in sich hineinfrisst. Aber da ist noch mehr – wir brauchen den Schnellen Ben. Durch Paran wuchern magische Kräfte wie Feuerkrautwurzeln.«
    »Oponn – «
    »Nein, die Zwillinge des Zufalls sind schon lange fort. Als Paran nach Darujhistan unterwegs war, muss irgendetwas mit ihm geschehen sein. Nein, nicht irgendetwas. Mit ihm muss eine ganze Menge geschehen sein. Wie auch immer, er kämpft gegen diese magischen Kräfte an, und genau das bringt ihn allmählich um. Ich könnte mich allerdings auch irren, Kommandant. Wir brauchen den Schnellen Ben – «
    »Ich habe schon verstanden. Sorg dafür, dass er sich darum kümmert, wenn wir nach Fahl kommen. Aber sorg auch dafür, dass er vorsichtig vorgeht. Es ist völlig sinnlos, das Unbehagen des Hauptmanns noch zu vergrößern.«
    Fäustels Stirnrunzeln vertiefte sich. »Kommandant, es ist nur … Ist er wirklich in der Verfassung, das Kommando über die Brückenverbrenner zu übernehmen?«
    »Das fragst du mich? Du weißt, dass du das Vorrecht hast, mit Dujek über deine Bedenken zu sprechen, wenn du willst, Heiler. Wenn du glaubst, dass Paran nicht in der Lage ist, seine Pflicht zu tun – glaubst du das, Fäustel?«
    Einen Augenblick später stieß der Heiler einen Seufzer aus. »Noch ist es nicht so weit, denke ich. Er ist genauso dickköpfig wie du … Kommandant. Beim Vermummten, bist du sicher, dass ihr beide nicht miteinander verwandt seid?«
    »Verdammt sicher«, knurrte Elster. »Jeder gewöhnliche Lagerköter hat reineres Blut als meine Familie. Lassen wir es für jetzt dabei bewenden. Rede mit Ben und Spindel. Sieh zu, was du über diese verborgenen Zaubereien herausfinden kannst – wenn wieder Götter bei Paran die Fäden ziehen, möchte ich gerne wissen, welche es sind; danach können wir dann darüber nachdenken, warum.«
    Fäustel musterte Elster aus zusammengekniffenen Augen. »Kommandant, auf was steuern wir da zu?«
    »Ich weiß es nicht genau, Heiler«, gab Elster zu und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Ächzend entlastete er sein verletztes Bein. »Wenn mir Oponns Glück lacht, werde ich noch nicht einmal ein Schwert ziehen müssen – Kommandanten tun das doch normalerweise nicht, oder?«
    »Wenn du mir etwas Zeit geben würdest – «
    »Später, Fäustel. Im Augenblick steht eine Unterredung bevor, über die ich mir ein paar Gedanken machen sollte. Bruth und seine Armee sind vor Fahl eingetroffen.«
    »Ich weiß.«
    »Und dein Hauptmann fragt sich wahrscheinlich, wohin im Namen des Vermummten du verschwunden bist. Also mach, dass du wegkommst, Fäustel. Wir sehen uns nach den Verhandlungen.«
    »Jawohl, Kommandant.«

Kapitel Drei
    Dujek Einarm und seine Armee erwarteten die Ankunft von Caladan Bruth und seinen Verbündeten: die tödlichen Tiste Andii, Barghast-Clans aus dem hohen Norden, ein knappes Dutzend Söldner-Kontingente und die in den Ebenen beheimateten Rhivi. Dort draußen, auf dem noch immer aufgewühlten Todesstreifen vor der Stadt Fahl, würden die beiden Streitkräfte aufeinander treffen. Jedoch nicht, um einen Krieg zu beginnen, sondern um bittere Geschichte in Frieden zu verwandeln. Weder Dujek noch Bruth noch sonst irgendjemand aus ihrer legendären Gefolgschaft hätte den nachfolgenden Zusammenprall vorausahnen können – nicht von Schwertern, sondern von Welten …
     
    Die Bekenntnisse des Artanthos
     
    F
    lache Grate zogen sich wie Bänder über die Hügelhänge eine Länge nördlich von Fahl, die kaum verheilten Wunden einer Zeit, als die Stadt voller Anmaßung nach der Steppe gegriffen hatte, die an die Rhivi-Ebene grenzte. Solange man sich erinnern konnte, waren diese Hügel den Rhivi heilig gewesen. Fahls Bauern hatten ihre Verwegenheit mit Blut bezahlt.
    Doch das Land brauchte lange, um zu heilen. Nur wenige der uralten Menhire, Steinkreise und Flachstein-Grüfte waren noch an Ort und Stelle. Die Steine waren jetzt wahllos neben den Terrassen, auf denen einmal Mais angebaut worden war, zu bedeutungslosen Steinhaufen aufgeschichtet. Alles, was in diesen Hügeln heilig war, wurde nur von den Rhivi innerlich so in Ehren gehalten.
    Und wie im Glauben, so

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