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SdG 04 - Die eisige Zeit

SdG 04 - Die eisige Zeit

Titel: SdG 04 - Die eisige Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Kartenspiele organisiert – sie haben immer die Drachenkarten benutzt – und brauchten etwas, worauf sie spielen konnten. Hundert Kameraden – alles Brückenverbrenner – waren zum Spielen zusammengekommen, obwohl wir pausenlos angegriffen wurden … ganz zu schweigen davon, dass wir mitten in einem Sumpf festsaßen. Das Spiel wurde durch einen Kampf unterbrochen – wir wurden zunächst überrannt und zurückgetrieben, dann haben wir unsere Position zurückerobert, das Ganze dürfte vielleicht einen Glockenschlag gedauert haben – und siehe da: In der Zwischenzeit war jemand mit einem zweihundert Pfund schweren Tisch davon marschiert! Ihr hättet mal hören sollen, wie die Sappeure geflucht haben …«
    Caladan Bruth verschränkte die Arme, den Blick noch immer stirnrunzelnd auf den Tisch gerichtet. Nach ein paar Augenblicken brummte er: »Er ist ein Geschenk von Motts Irregulären. Der Tisch hat mir gut gedient – nun, äh, meine Empfehlung an Eure Sappeure. Ich kann ihn zurückgeben lassen – «
    »Das ist nicht nötig, Kriegsherr …« Es schien, als wollte der Malazaner noch etwas anderes sagen, etwas Wichtiges, dann jedoch schüttelte er nur den Kopf.
    Ein leises Keuchen von Silberfuchs ließ die Mhybe zusammenzucken. Sie schaute nach unten, die Brauen fragend hochgezogen, doch die Aufmerksamkeit des Mädchens wanderte vom Tisch zu Elster und dann wieder zurück. Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. »Onkel Elster«, sagte sie plötzlich.
    Alle Augen richteten sich auf Silberfuchs, die vergnügt fortfuhr: »Diese Sappeure und ihre Spiele – sie mogeln, nicht wahr?«
    Der bärtige Malazaner machte ein finsteres Gesicht. »Das ist eine Anklage, die zu wiederholen ich dir nicht unbedingt raten würde; besonders, wenn irgendwelche Brückenverbrenner in der Gegend sind, Schätzchen. Eine Menge Münzen sind bei diesen Spielen über den Tisch gewandert – und immer in die gleiche Richtung. Haben Fiedler und Igel gemogelt? Sie haben die Regeln so kompliziert gemacht, dass niemand es beweisen oder widerlegen konnte. Um also deine Frage zu beantworten: Ich weiß es nicht.« Er musterte Silberfuchs, und sein Gesichtsausdruck wurde womöglich noch finsterer, als ob ihn irgendetwas beunruhigte.
    So etwas … wie ein Gefühl der Vertrautheit … Plötzlich dämmerte es der Mhybe. Natürlich weiß er nichts von ihr – was sie ist, was sie war. Was ihn betrifft, so ist es ihre erste Begegnung, doch sie hat ihn Onkel genannt. Und dann ist da noch diese Stimme – kehlig, wissend … Er kennt das Mädchen nicht – aber er kennt die Frau, die sie einst war.
    Alle warteten darauf, dass Silberfuchs mehr sagen würde, dass sie irgendeine Erklärung abgeben würde. Stattdessen trat sie einfach an den Tisch heran und ließ ihre Hand über die zerschundene Oberfläche gleiten. Ein flüchtiges Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Dann zog sie einen der nicht zusammenpassenden Stühle zu sich heran und setzte sich hin.
    Bruth seufzte und winkte Hurlochel. »Bring uns die Karte mit dem Gebiet der Pannionischen Domäne.«
    Nachdem die große Karte ausgebreitet worden war, versammelten sich die anderen langsam um den Tisch. Fast unverzüglich stieß Dujek ein Grunzen aus. »Unsere Karten sind bei weitem nicht so detailliert«, sagte er. »Ihr habt die Stellungen mehrerer pannionischer Armeen eingezeichnet – wie alt sind diese Informationen?«
    »Drei Tage«, sagte Bruth. »Schartekes Verwandte sind dort, verfolgen die Truppenbewegungen. Die Aufzeichnungen, die sich auf die Organisation und die in der Vergangenheit benutzten Strategien der Pannionier beziehen, sind aus mehreren Quellen zusammengestellt worden. Wie Ihr sehen könnt, sind sie bereit, die Stadt Capustan einzunehmen. Maurik, Setta und Lest sind alle innerhalb der letzten vier Monate gefallen. Die pannionischen Streitkräfte befinden sich immer noch südlich des Catlin, aber sie haben bereits mit den Vorbereitungen dafür begonnen, den Fluss zu überqueren – «
    »Und die Armee von Capustan wird sie nicht daran hindern?«, fragte Dujek. »Denn wenn sie es nicht tut, laden sie die Pannionier geradezu zu einer Belagerung ein. Ich nehme an, niemand erwartet, dass Capustan besonders viel Widerstand leisten wird.«
    »Die Situation in Capustan ist ein bisschen verworren«, erklärte der Kriegsherr. »Die Stadt wird von einem Fürsten und einer Koalition von Hohepriestern beherrscht, und die beiden Parteien streiten ständig miteinander. Die Probleme sind noch

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