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SdG 05 - Der Tag des Sehers

SdG 05 - Der Tag des Sehers

Titel: SdG 05 - Der Tag des Sehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Erikson
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doch dann sah er, dass es Fahrig war. Noch nicht tot, obwohl seine Brust blutüberströmt war. Nach den Geräuschen über ihm zu urteilen, kämpfte sich Trotter den Weg nach oben frei.
    Er wirbelte herum, als er Detoran aufschreien hörte. Sie hatte mit ihrem Breitschwert zugestoßen, die Bewegung abgewandelt und um eine verzweifelte Verteidigung herum ihre Klinge gesenkt, dann die Schneide nach oben, unter den Helm des Mannes gezogen und ihm seitlich den Hals aufgeschlitzt – im gleichen Augenblick, da seine andere Axt in einem weit ausholenden Bogen auf Detorans Kopf zublitzte.
    Die Napanesin warf ihre linke Schulter nach vorn und aufwärts.
    Kettenglieder zerbarsten, Blut sprühte. Die Axtklinge kam frei, nahm den größten Teil von Detorans Schultermuskel mit.
    Sie taumelte rückwärts. Dann, während noch das Blut aus ihrer Schulter spritzte, richtete sie sich auf und ging auf die beiden noch verbliebenen Domänenser los.
    Der vordere warf eine seiner beiden Äxte.
    Die Napanesin schlug sie beiseite und brachte dann einen Rückhandschlag an, den der Mann nur mit Mühe abwehren konnte. Detoran trat näher an ihn heran, ließ ihr Schwert fallen und rammte ihre Finger in die Augenschlitze seines Helms. Ihr Schwung trug sie um den Mann herum, und sie drehte seinen Kopf dabei mit.
    Fäustel hörte deutlich die Wirbel krachen, als er gerade damit fertig war, seine Armbrust zu laden. Er hob sie -
    Die Äxte des letzten Domänensers blitzten auf.
    Detorans rechter Arm, ausgestreckt, die Finger der rechten Hand noch immer im Visier des Toten, wurde auf halber Höhe zwischen Ellbogen und Schulter abgetrennt.
    Die zweite Axt grub sich tief zwischen ihre Schulterblätter, und die Wucht des Aufpralls warf sie nach vorn, so dass sie mit dem Gesicht voran gegen die Seitenwand des Treppenabsatzes knallte.
    Der Domänenser machte einen Schritt vorwärts, um seine zweite Axt freizubekommen.
    Fäustels Armbrustbolzen verschwand in der rechten Achselhöhle des Mannes. Er krümmte sich und brach mit rasselnder Rüstung zusammen.
    Der Heiler, der einen weiteren Bolzen in die Nut legte, ging dorthin, wo Detoran noch immer aufrecht an der Wand lehnte, mit dem Gesicht voran. Ihr Blut strömte nicht mehr so stark.
    Er brauchte die Hand nicht auszustrecken und die Napanesin zu berühren, um zu wissen, dass sie tot war.
    Schritte kamen die Treppe heruntergetrampelt. Der Heiler drehte sich um und sah Spindel auf den Absatz stolpern. Er hatte einen Schlag gegen seinen Topfhelm bekommen, was den Stirnriemen und die Nieten an einer Seite hatte aufplatzen lassen. Diese Seite seines Gesichts war blutüberströmt. Seine Augen blickten wild.
    »Da oben sind fast zwei Dutzend von denen, Fäustel! Trotter hält sie auf – «
    »Dieser verdammte Idiot!« Der Heiler lud seine Armbrust und begann, die Stufen hochzusteigen, machte nur kurz Halt, um Fahrig zu untersuchen. »Such dir einen neuen Helm, Spindel, und dann komm nach!«
    »Was ist mit Fahrig?«
    »Er wird noch ein Weilchen am Leben bleiben. Beeil dich, verdammt noch mal!«
    Die Treppe war bis zum nächsten Absatz mit frischen Leichen übersät.
    Fäustel kam gerade rechtzeitig, um in einen abwärts drängenden Ansturm zu geraten – Domänenser und in ihrer Mitte ein zähnefletschender Trotter, die in einer zuckenden Mauer aus Leibern direkt auf den Heiler zugetorkelt kamen. Eine Klinge – die des Barghast – durchbohrte Fäustels Schulter, zuckte wieder weg, als sie alle zusammen auf die harten Steinstufen stürzten. Axtklingen, Dolche, gepanzerte Handschuhe, Helme und Beinschienen machten aus der menschlichen Lawine einen brutalen Schmerzschock, der auch nicht nachließ, als sie an der Biegung der Treppe fuchtelnd zum Stillstand kamen.
    Trotter war der Erste, der sich befreien konnte; er stieß mit seinem Kurzschwert nach unten, trat und stampfte mit seinen Stiefeln. Fluchend brachte Fäustel sich vor der Raserei des Barghast in Sicherheit. Von der Wunde in seiner Schulter aus zuckten Feuerlanzen aus Schmerz durch seinen Körper.
    Wenige Augenblicke später waren auf der Treppe nur noch keuchende Atemzüge zu hören.
    Der Heiler drehte sich um, fand eine Wand in seinem Rücken und schob sich langsam daran hoch, warf Trotter dabei einen düsteren Blick zu. »Du hast mich verwundet, du blöder Kerl!«
    Noch während er die Worte aussprach, hatte er sie schon fast wieder vergessen, als er den Barghast genauer ansah. Der riesige Krieger hatte mehr Wunden abbekommen, als Fäustel es für

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