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SdG 05 - Der Tag des Sehers

SdG 05 - Der Tag des Sehers

Titel: SdG 05 - Der Tag des Sehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Erikson
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Schatten von dem verdammten Ding.«
    Caladan Bruth und Dujek traten zu Korlat, die die ganze Zeit bei den drei zugedeckten Leichen gestanden hatte. Zwei Schritte hinter ihnen kam Tayschrenn, der Zauber, der ihm ein jugendliches Äußeres verliehen hatte, war dahin.
    In der dunklen Luft lag eine unnatürliche Stille, durch die ihre Stimmen weit trugen.
    Dujek war an Korlat vorbeigegangen und vor den drei gefallenen malazanischen Soldaten niedergekniet. »Wer war hier?«, fragte er krächzend und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Wer hat gesehen, was geschehen ist?«
    »Ich«, erwiderte Korlat mit ausdrucksloser Stimme. »Und Tayschrenn. In dem Augenblick, als Silberfuchs aufgetaucht ist, hat Kallor erst uns beide niedergeschlagen, hat dafür gesorgt, dass wir nicht eingreifen konnten. Ich glaube nicht, dass er damit gerechnet hat, dass sich ihm Elster und die beiden Seesoldatinnen in den Weg stellen könnten. Sie haben ihn lange genug aufgehalten, dass Tayschrenn sich erholen konnte. Kallor war gezwungen, zu seinem neuen Herrn zu fliehen – zum Verkrüppelten Gott.«
    »Elster hat mit Kallor die Klingen gekreuzt?« Dujek zog den Regenumhang von Elsters Leichnam, betrachtete seinen toten Freund schweigend. »Dieses gebrochene Bein – war es schuld daran, dass er …?«
    Grantl sah, wie Korlat – die immer noch hinter Dujek stand – einen Moment zögerte, ehe sie sagte: »Nein, Hohefaust. Es ist erst nach dem tödlichen Hieb gebrochen.«
    Nach einem langen Augenblick schüttelte Dujek den Kopf. »Wir haben ihm andauernd gesagt, dass er es vernünftig heilen lassen soll. ›Später‹, hat er gesagt. Immer nur ›später‹. Seid Ihr sicher, Korlat? Dass es erst danach gebrochen ist?«
    »Ja, Hohefaust.«
    Dujek runzelte die Stirn, den Blick noch immer auf den toten Soldaten vor ihm gerichtet. »Elster war ein hervorragender Schwertkämpfer … er hat früher mit Dassem Ultor geübt, und es hat immer eine ganze Weile gedauert, bis Dassem seine Verteidigung durchbrechen konnte.« Er warf einen Blick zurück über die Schulter, auf Korlat, auf Tayschrenn. »Und mit den beiden Seesoldatinnen an seiner Seite … wie lange hat es gedauert, Hohemagier, bis Ihr Euch wieder erholt hattet?«
    Tayschrenn verzog das Gesicht und warf Korlat einen raschen Blick zu. »Nur wenige Augenblicke, Dujek. Ein paar Augenblicke … zu lange.«
    »Hohefaust«, sagte Korlat, »Kallor ist ein überragender Schwertkämpfer … er ist ein Furcht erregender Krieger.«
    Grantl konnte sehen, wie die Furchen auf Dujeks Stirn tiefer wurden.
    Stonny raunte ihm zu: »Das klingt irgendwie nicht richtig. Das Bein muss zuerst gebrochen sein.«
    Er streckte eine Hand aus und packte sie am Arm, schüttelte den Kopf. Nein, Korlat muss einen Grund haben. Einen Grund für diese … Täuschung.
    Stonnys Augen wurden schmal, doch sie sagte nichts mehr.
    Mit einem rauen Seufzer richtete Dujek sich wieder auf. »Ich habe einen Freund verloren«, sagte er.
    Aus irgendeinem Grund traf diese schlichte Aussage Grantl bis ins Herz. Er fühlte einen Schmerz in seinem Innern, eine Antwort.
    Harllo … mein Freund.
    Itkovian …
    Grantl wandte sich ab, blinzelte heftig.
    Anomander Rake war angekommen, und Scharteke flatterte ihm ziellos aus dem Weg. Neben dem Sohn der Dunkelheit stand Tippa. Grantl sah noch andere Brückenverbrenner hinter ihnen: Blend, Fäustel, Fahrig, Spindel, Blauperl. Ihre Rüstungen hingen in Fetzen, sie waren mit verkrustetem altem Blut bedeckt, und alles Leben war aus ihren Augen verschwunden.
    Auf den Hängen sammelten sich nun die Überlebenden von Einarms Heer. Grantl schätzte sie auf weniger als tausend. Hinter ihnen Barghast und Rhivi, Tiste Andii und der Rest von Bruths Armee. Schweigend standen sie da, um die Gefallenen zu ehren.
    Der Heiler, Fäustel, ging schnurstracks dorthin, wo Elsters Leichnam lag.
    Grantl sah, wie der Heiler die Wunden betrachtete, wie die Wahrheit ihn traf wie ein Schlag. Der große Mann stolperte einen Schritt rückwärts, schlang die Arme um seinen Oberkörper und schien innerlich zusammenzubrechen. Dujek erreichte ihn gerade noch rechtzeitig, um ihn aufzufangen und ihm zu helfen, sich auf den Boden zu setzen.
    Manche Wunden heilen nie, und dieser Mann hat gerade eine solche Wunde erhalten. Es wäre besser gewesen, wenn Dujek Elster unter dem Regenumhang verborgen gelassen hätte …
    Anomander Rake war an Korlats Seite. Er sagte lange Zeit nichts, dann wandte er sich ab. »Korlat, was wirst du nun

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