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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Freund. Und wenn du mit deinen Kriegern hinausreitest, halte dich an die Befehle der Erwählten – zu viele Stiche mit dem kleinen Messer können den Bären wecken, ganz egal, wie tief er schläft.«
    »Dieses Mal ist es ein junger und schwacher Bär, Toblakai.«
    Karsa schüttelte den Kopf. »Ich habe mittlerweile Respekt vor den Malazanern, und ich fürchte, dass du sie aufwecken könntest, so dass sie sich ihrer selbst bewusst werden.«
    »Ich werde an deine Worte denken«, erwiderte Leoman. »Und ich bitte dich nun, dass du an meine denkst. Hüte dich vor deinen Göttern, mein Freund. Wenn du vor einer Macht niederknien musst, schau sie dir erst mit wachen Augen genau an. Sag mir, was würden deine Verwandten zum Abschied zu dir sagen?«
    »›Mögest du tausend Kinder erschlagene«
    Leoman erbleichte. »Gute Reise, Toblakai.«
    »Die werde ich haben.«
    Karsa wusste, dass Leoman weder sehen noch spüren konnte, dass er begleitet wurde, wie er da so in der Mauerbresche stand. Von Delum Thord zu seiner Linken und Bairoth Gild zu seiner Rechten. Teblor-Krieger, mit Blut-Öl in roten Farbtönen verschmiert, die noch nicht einmal der Wirbelwind auslöschen konnte. Sie traten jetzt vor, als der Teblor sich umdrehte und auf den gen Westen führenden Pfad blickte.
    »Führe uns. Führe deine Toten, Kriegsführer.«
    Bairoths spöttisches Lachen klirrte und krachte wie die Tonscherben, die unter Karsa Orlongs Mokassins zerbrachen. Der Teblor verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Es schien, als würde der Preis für die Ehre hoch sein.
    »Wenn du es denn so sehen willst, Karsa Orlong.« In der Ferne erhob sich die wirbelnde Mauer des Wirbelwinds. Es wird gut sein, dachte der Teblor, nach all diesen Monaten wieder einmal die Welt dahinter zu sehen. Er marschierte los, gen Westen, während der neue Tag anbrach.
     
    »Er ist weg«, sagte Kamist Reloe und ließ sich auf die Kissen sinken.
    Korbolo Dom beäugte den Magier, sein ausdrucksloses Gesicht verriet nichts von der Verachtung, die er für den Mann empfand. Zauberer hatten im Krieg nichts zu suchen. Er hatte bewiesen, wie richtig diese Behauptung war, als er die Kette der Hunde vernichtet hatte. Andererseits galt es, eine ganze Reihe von Aufgaben zu erwägen, und Reloe war die geringste von ihnen allen. »Damit bleibt nur noch Leoman«, knurrte er von seinem Platz zwischen all den Kissen und Polstern.
    »Der in ein paar Tagen mit seinen Ratten aufbricht.«
    »Wird Febryl nun seine Pläne vorantreiben?«
    Der Magier zuckte die Schultern. »Das ist schwer zu sagen, aber heute Morgen hat er einen ziemlich gierigen Blick.«
    Gierig. In der Tat. Noch ein Hohemagier. Noch ein Verrückter, der mit Mächten hantierte, die besser unberührt bleiben sollten. »Damit ist nur noch einer übrig, der vielleicht die größte Bedrohung von allen ist, und das ist Geisterhand.«
    Kamist Reloe grinste höhnisch. »Ein blinder, vor Schwäche zitternder Narr. Weiß er überhaupt, dass Hen’bara-Tee die Schuld am dünner werdenden Gewebe zwischen seiner Welt und alledem, wovor er zu fliehen versucht, trägt? Es wird nicht mehr lange dauern, und sein Verstand wird vollständig in den Albträumen versinken, und wir brauchen uns nicht mehr mit ihm zu befassen.«
    »Sie hat Geheimnisse«, murmelte Korbolo Dom und beugte sich nach vorn, um nach einer Schale mit Feigen zu greifen. »Die weit über die hinausgehen, die ihr der Wirbelwind geschenkt hat. Febryl marschiert blindlings voran, ungeachtet seiner Unwissenheit. Wenn die Schlacht mit der Armee der Mandata schließlich beginnt, werden die Hundeschlächter über Erfolg oder Misserfolg entscheiden – meine Armee. Tavores Otataral wird den Wirbelwind besiegen – dessen bin ich mir sicher. Alles, was ich von dir und Febryl und Bidithal will, ist, dass ich ungehindert die Streitkräfte befehligen, dass ich die Schlacht gestalten kann.«
    »Wir sind uns beide der Tatsache bewusst«, knurrte Kamist, »dass dieser Kampf weit über den Wirbelwind hinausgeht.«
    »Oh, ja, das tut er. Und auch über das Reich der Sieben Städte, Magier. Verliere unser endgültiges Ziel nicht aus den Augen – den Thron, der eines Tages uns gehören wird.«
    Kamist Reloe zuckte die Schultern. »Das ist unser Geheimnis, alter Freund. Wir müssen nur vorsichtig vorgehen, und alles, was sich uns entgegenstellt, wird voraussichtlich vor unseren Augen verschwinden. Febryl tötet Sha’ik, Tavore tötet Febryl, und wir vernichten Tavore und ihre Armee.«
    »Und werden

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