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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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dann Laseens Retter – wenn wir diese Rebellion völlig zerschlagen. Bei den Göttern, ich schwöre, dass ich dafür sorgen werde, dass es in diesem ganzen Land kein Leben mehr geben wird, wenn es denn sein muss. Eine triumphale Rückkehr nach Unta, ein Empfang bei der Imperatrix, und dann das Messer. Und wer will uns aufhalten? Die Krallen sind bereit, die Klauen niederzumachen. Elster und die Brückenverbrenner sind nicht mehr, und Dujek ist einen Kontinent weit entfernt. Wie ergeht es dem Jhistal-Priester?«
    »Mallick reist, ohne auf Widerstand zu treffen, immer weiter gen Süden. Er ist ein kluger Mann, ein weiser Mann, und er wird seine Rolle perfekt spielen.«
    Hierauf antwortete Korbolo Dom nicht. Er verachtete Mallick Rael, doch er konnte nicht leugnen, dass der Mann nützlich war. Trotzdem, Rael war niemand, dem man trauen konnte … was Hohefaust Pormqual bestätigen würde, wenn der Narr noch am Leben gewesen wäre. »Schicke nach Fayelle. Ich brauche jetzt die Gesellschaft einer Frau. Und nun lass mich allein, Kamist Reloe.«
    Der Hohemagier zögerte, was ihm einen finsteren Blick von Korbolo einbrachte.
    »Da ist immer noch die Sache mit L’oric«, flüsterte Kamist.
    »Dann kümmere dich um ihn!«, schnappte Korbolo. »Weg mit dir!«
    Mit einer Verbeugung verließ der Hohemagier das Zelt.
    Zauberer. Hätte der Napanese eine Möglichkeit gekannt, Magie zu vernichten, er hätte keinen Moment gezögert. Die Abschaffung von Mächten, die tausend Soldaten binnen eines Augenblicks dahinraffen konnten, würde das Schicksal der Sterblichen in die Hände der Sterblichen zurücklegen, und das konnte nur gut sein. Der Tod der Gewirre, die Auflösung der Götter, wenn die Erinnerung an sie und ihre Einmischung allmählich verschwand, das Vergehen aller Magie … die Welt würde dann Männern gehören, wie Korbolo einer war. Und das Imperium, das er erschaffen würde, würde keine Unklarheit, keine Zwiespältigkeit zulassen.
    Wenn er seinen Willen erst einmal durchsetzen könnte, ohne auf Widerstand zu stoßen, würde der Napanese ein für allemal das misstönende Getöse beenden, das die Menschheit so sehr quälte – jetzt und immerfort in ihrer Geschichte.
    Ich werde Ordnung schaffen. Und aus dieser Einigkeit heraus werden wir die Welt von allen anderen Rassen befreien … von allen anderen Völkern; wir werden jede unpassende Vision überwinden und zerschmettern, denn am Ende gibt es nur einen einzigen Weg, gibt es nur eine Art zu leben, diese Sphäre zu beherrschen. Und dieser Weg ist der meine.
    Als guter Soldat wusste er sehr wohl, dass Erfolg das Ergebnis sorgfältiger Planung und aufeinander folgender kleiner Schritte war.
    Widerstand pflegte von ganz allein nachzugeben. Du liegst jetzt dem Vermummten zu Füßen, Elster. Da, wo ich dich schon immer haben wollte. Du und deine verdammte Kompanie, ihr seid jetzt Futter für die Würmer in einem fernen Land. Und niemand ist mehr übrig, der mich noch aufhalten könnte …

Kapitel Elf
     
    Dies war ein Pfad, den sie nicht willkommen hieß.
     
    Die Sha’ik-Rebellion
         Tursabaal
     
    D
    er Atem der Pferde dampfte in der kühlen Morgenluft. Die Dämmerung war gerade erst angebrochen, und noch war nichts von der Hitze zu spüren, die der kommende Tag bringen würde. In ein Bhederin-Fell gehüllt, saß Faust Gamet reglos auf seinem wickanischen Pferd; der Rand seines Helms war so klamm von altem Schweiß, dass es ihm vorkam wie die Berührung eines Leichnams.
    Der Hügel südlich von Erougimon, auf dem Coltaine gestorben war, wurde mittlerweile »Der Untergang« genannt. Unzählige Buckel auf der Kuppe und an den Hängen zeigten an, wo Leichen begraben lagen; doch die mit Metall gespickte Erde war bereits wieder von Gräsern und Blumen bedeckt.
    Ameisen hatten den ganzen Hügel kolonisiert, zumindest sah es so aus. Der Boden wimmelte von ihnen, ihre roten und schwarzen Körper waren staubbedeckt und dennoch glänzend, während sie sich ihren täglichen Aufgaben widmeten.
    Gamet, die Mandata und Tene Baralta waren noch vor Anbruch der Dämmerung aus der Stadt geritten. Vor den nach Westen gerichteten Toren hatte die Armee begonnen, sich zu regen. Noch heute würde der Marsch beginnen. Die Reise nach Norden, zur Raraku, zu Sha’ik und dem Wirbelwind. Zur Rache.
    Vielleicht waren es die Gerüchte, die die Mandata hierher gezogen hatten, doch Gamet bedauerte bereits, dass sie sich entschlossen hatte, ihn mitzunehmen. Dieser Ort zeigte ihm nichts von dem,

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