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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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der Hunde.
    Bislang hatten seine Angreifer keinen Laut von sich gegeben. Nun schrien sie alle in ihrer schnatternden Sprache, und auf ihren Gesichtern lag ein entsetzter Ausdruck, als Karsa erneut herumwirbelte und – obwohl er mehr als ein Dutzend vor sich sah – angriff. Sie spritzten auseinander, doch hinter ihnen kam eine halbkreisförmige Reihe von Tiefländern mit Bögen und Armbrüsten zum Vorschein.
    Sehnen surrten.
    Brennender Schmerz an Karsas Hals, zwei Treffer an seiner Brust, ein anderer an seinem rechten Oberschenkel. Doch der Kriegsführer ignorierte sie alle und griff den Halbkreis an.
    Noch mehr Schreie gellten, und diejenigen, die auseinander gerannt waren, setzten ihm nach, doch dafür war es zu spät. Karsas Schwert war nur noch ein verwischter Schemen, als er auf die Bogenschützen einhieb. Gestalten wandten sich zur Flucht. Starben, taumelten davon, während Blutfontänen durch die Luft spritzten. Schädel barsten. Karsa hieb sich entlang der Reihe einen Weg frei und ließ eine Spur aus teils noch zuckenden, teils bereits reglosen Körpern hinter sich zurück. Mittlerweile hatte ihn die erste Gruppe von Angreifern erreicht. Er wirbelte auf der Stelle herum, um sich ihnen entgegenzustellen, lachte über das Entsetzen in ihren winzigen, runzligen, dreckverschmierten Gesichtern und warf sich dann einmal mehr mitten unter sie.
    Sie brachen ein. Warfen die Waffen weg, stolperten und strauchelten in ihrer Panik. Karsa tötete einen nach dem anderen, bis niemand mehr in Reichweite seines Blutschwerts war. Dann richtete er sich hoch auf.
    Wo Bairoth gekämpft hatte, lagen die Leichen von sieben Tiefländern in einem unregelmäßigen Kreis, doch von dem Teblor-Krieger war nirgendwo etwas zu sehen. Irgendwo ein Stück die Straße entlang jaulte noch immer ein Hund, und Karsa rannte zu der Stelle, wo das Geräusch herkam.
    Er kam an den mit Armbrustbolzen gespickten Kadavern des Rests der Meute vorbei, konnte Nager jedoch nicht entdecken. Sie hatten eine ganze Reihe von Tiefländern getötet, bis sie schließlich gestorben waren. Als er aufblickte, sah er Delum Thord dreißig Schritt entfernt, dicht daneben sein gefallenes Pferd und fünfzehn Schritt weiter einen Haufen Dorfbewohner.
    Delum kreischte. Er hatte ein Dutzend oder mehr Pfeile und Armbrustbolzen abbekommen, knapp oberhalb seiner linken Hüfte hatte ein Speer seinen Oberkörper völlig durchbohrt. Er hatte eine Blutspur zurückgelassen, doch er kroch noch immer vorwärts, dorthin, wo die Dorfbewohner die dreibeinige Hündin umringten und mit Gehstöcken, Hacken und Schaufeln totschlugen.
    Wimmernd zog Delum sich weiter vorwärts, der Speer schrammte neben ihm über den Boden, Blut strömte den Schaft entlang.
    Im gleichen Augenblick, als Karsa zu laufen begann, kam eine Gestalt aus der Mündung eines Seitengässchens, rannte von hinten auf Delum zu, eine langstielige Schaufel in der Hand. Hob sie hoch.
    Karsa schrie eine Warnung.
    Delum drehte nicht einmal den Kopf; seine Augen waren nur auf die nun tote dreibeinige Hündin geheftet, als die Schaufel auf seinen Hinterkopf krachte.
    Es gab ein lautes, knirschendes Geräusch. Die Schaufel wurde weggezogen, enthüllte eine platte Stelle aus zerschmetterten Knochen und wirren Haaren.
    Delum fiel vorwärts aufs Gesicht und rührte sich nicht mehr.
    Sein Mörder drehte sich um, als Karsa angriff. Ein alter Mann, den zahnlosen Mund vor Entsetzen weit aufgerissen.
    Karsas Abwärtshieb spaltete ihn bis zu den Hüften hinunter.
    Der Kriegsführer riss sein Blutschwert aus dem Leichnam und stürmte weiter, auf die knapp ein Dutzend Dorfbewohner zu, die noch immer um den zerschlagenen Kadaver der dreibeinigen Hündin herumstanden. Sie sahen ihn und stürzten davon.
    Zehn Schritt weiter lag Nager; der große Hund ließ eine eigene Blutspur zurück, während er auf den Leichnam seiner Gefährtin zukroch, wobei er die Hinterbeine nachschleppte. Er hob den Kopf, als er Karsa sah. Ein flehender Blick heftete sich auf den Kriegsführer.
    Brüllend rannte Karsa zwei Dorfbewohner über den Haufen, ließ ihre zuckenden Körper halb zertrampelt auf der schlammigen Straße zurück. Er sah einen anderen, mit einer rostfleckigen Hacke bewaffnet, zwischen zwei Häuser flitzen. Der Teblor zögerte, dann drehte er sich fluchend um und kauerte Augenblicke später neben Nager.
    Die Hüfte des Hundes war zerschmettert.
    Karsa blickte die Straße entlang und sah Piken schwingende Soldaten im Laufschritt heraneilen. Hinter

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