Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SdG 07 - Das Haus der Ketten

SdG 07 - Das Haus der Ketten

Titel: SdG 07 - Das Haus der Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
genau auf den Fetzer zu.
    »Zwei …«
    Stülpte einen Helm darüber.
    »Eins.«
    Die Detonation hob den Unglücklichen auf einer mannshohen Feuersäule in die Luft.
    Doch er schaffte es irgendwie, den Helm festzuhalten, auch als er immer höher gehoben wurde. Wild strampelnd fiel er wieder zurück und landete in einer Wolke aus Staub und Rauch.
    »Also das – «
    Aber weiter kam Krake nicht. Die beiden Sappeure starrten den Krieger einfach nur ungläubig an, wie er taumelnd auf die Beine kam, sich umblickte, eine weggeworfene Lanze aufhob und dann den Hang hinaufrannte.
     
    Gamet drückte seinem Pferd die Absätze in die Flanken. Im Gegensatz zu den Khundryl, die von Osten gekommen waren, stürmte sein Tier von der Westseite her die Senke hinunter.
    Drei Gruppen von Wüstenkriegern hatten es geschafft, das Armbrustfeuer und die Moranth-Munition zu überstehen und einen der Stützpunkte anzugreifen. Sie hatten auch die beiden verborgenen Trupps zurück auf das Hügelgrab getrieben, und die Faust sah, wie die Seesoldaten ihre verwundeten Kameraden in die Gräben zogen. Weniger als zehn Soldaten der drei Trupps kämpften noch und leisteten den schreienden Angreifern verzweifelt Widerstand.
    Gamet zog sein Schwert, während er sein Pferd genau auf die belagerte Position zulenkte. Noch während er näher kam, sah er zwei Seesoldaten unter dem Ansturm einer der angreifenden Gruppen zu Boden sinken – und plötzlich war das Hügelgrab überrannt.
    Die Fuge, die seine Sinne benebelte, schien sich zu vergrößern, und er begann an den Zügeln zu zerren, verwirrt und bestürzt von den Kampfgeräuschen, die ihn umgaben.
    »Faust!«
    Er hob sein Schwert, während das Pferd unter ihm wie aus eigenem Antrieb auf das Hügelgrab zugaloppierte.
    »Faust Gamet! Zieht Euch zurück!«
    Zu viele Stimmen. Die Schreie der Sterbenden. Die Flammen – sie werden kleiner. Die Dunkelheit kommt. Meine Soldaten sterben. Überall. Es ist schief gegangen – der ganze Plan ist schief gegangen -
    Ein Dutzend Wüstenkrieger stürmten auf ihn zu – und plötzlich war zu seiner Rechten noch mehr Bewegung –, ein weiterer Trupp Seesoldaten, der schnell herankam, als sei er auf dem Weg, den überrannten Stützpunkt zu entsetzen; jetzt allerdings kamen ihm die Soldaten entgegen.
    Was soll das? Nicht hierher – in die andere Richtung. Da müsst ihr hin … zu meinen Soldaten -
    Er sah, wie einer der Seesoldaten etwas Großes warf; es kam in hohem Bogen angeflogen und landete inmitten der ihn bedrängenden Wüstenkrieger.
    »Faust!«
    Zwei Lanzen schossen vorwärts und zielten auf ihn.
    Und dann explodierte die Nacht.
    Er spürte, wie sein Pferd unter ihm in die Höhe gehoben wurde und er gleichzeitig rücklings aus dem Sattel rutschte. Der Kopf des Tiers fuhr hoch, vollendete die Bewegung in einem schier unmöglichen Bogen nach hinten – und landete schließlich dröhnend zwischen Gamets Oberschenkeln; kurz darauf rutschten seine Füße aus den Steigbügeln, und er purzelte über den Rumpf des Pferds hinunter.
    Stürzte nach unten in einen Nebel aus Blut und Sand.
    Er öffnete blinzelnd die Augen, stellte fest, dass er am Fuße eines Kraters zwischen Leichen und Körperteilen im feuchten Schlamm lag. Sein Helm war fort. Seine Hand – in der er zuvor das Schwert gehalten hatte – war leer.
    Ich habe … ich habe auf einem Pferd gesessen …
    Irgendjemand kam den Krater heruntergerutscht und prallte seitlich gegen ihn. Er versuchte wegzukriechen, wurde aber festgehalten.
    »Faust! Faust Gamet! Ich bin Sergeant Gesler – von Hauptmann Kenebs Neunter Kompanie. Könnt Ihr mich hören?«
    »J-ja – ich dachte, ihr wärt – «
    »Klar, Faust. Aber wir haben sie fertig gemacht, und jetzt ist der Rest von meinem und Bordukes Trupp damit beschäftigt, den Seesoldaten der Dritten Kompanie zu helfen. Wir müssen Euch zu einem Heiler bringen, Faust.«
    »Nein, nein, ist schon in Ordnung.« Er versuchte, sich aufzusetzen, doch irgendetwas stimmte mit seinen Beinen nicht – sie reagierten nicht auf seine Befehle. »Kümmere dich um unsere Leute auf dem Hügel, Sergeant – «
    »Das tun wir bereits, Faust. Pella! Komm hier runter und hilf mir mit der Faust!«
    Ein weiterer Seesoldat tauchte auf; er war viel jünger – oh, nein, er ist viel zu jung für das hier. Ich werde die Mandata bitten, ihn nach Hause zu schicken. Zu seiner Mutter und zu seinem Vater, ja. Er sollte hier nicht sterben müssen – »Du solltest hier nicht sterben

Weitere Kostenlose Bücher