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SdG 07 - Das Haus der Ketten

SdG 07 - Das Haus der Ketten

Titel: SdG 07 - Das Haus der Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Mandata, vom Ashok-Regiment. Wir waren Gefangene im Lager der Hundeschlächter. Das heißt, Leutnant Poren und ich.«
    Keneb zuckte zusammen, beugte sich im Sattel nach vorn. Ja, wurde ihm klar, unter all dem Dreck … »Hauptmann«, sägte er rau.
    Gütig blinzelte und verzog dann das Gesicht. »Keneb.«
    Tavore räusperte sich. »Seid Ihr beide alles, was von Eurem Regiment noch übrig ist, Hauptmann?«
    »Nein, Mandata. Zumindest glauben wir, dass es nicht so ist …«
    »Erzählt es mir später. Wascht Euch zuerst.«
    »Ja, Mandata.«
    »Vorher noch eine letzte Frage«, sagte sie. »Das Lager der Hundeschlächter …«
    Gütig machte unwillkürlich eine abwehrende Geste. »Es war keine besonders angenehme Nacht, Mandata.«
    »Ihr tragt die Narben von Handschellen.«
    Gütig nickte. »Kurz vor Anbruch der Morgendämmerung sind ein paar Brückenverbrenner aufgetaucht und haben die Schlösser ausgebrannt.«
    »Was?«
    Der Hauptmann winkte seinem Leutnant zu, ihm zu folgen, und sagte über die Schulter: »Macht Euch keine Sorgen, sie waren schon tot.«
    Die beiden ritten ins Lager.
    Tavore schien sich zu schütteln, wandte sich dann an Keneb. »Ihr kennt einander? Wird sich das als problematisch erweisen, Hauptmann?«
    »Nein.«
    »Gut. Dann wird er sich über Eure Beförderung zur Faust nicht ärgern. Und jetzt reitet zu Eurer neuen Legion. Wir werden die fliehenden Stämme verfolgen. Und wenn wir diesen ganzen Kontinent durchqueren müssen – ich will, dass sie in die Enge getrieben werden, und dann werde ich sie vernichten. Diese Rebellion wird nichts weiter als Asche im Wind sein, wenn wir fertig sind. Geht, Faust Keneb.«
    »In Ordnung, Mandata.« Er griff nach seinen Zügeln.
    »Waffen raus!«, rief Temul plötzlich.
    Und alle drehten sich herum und sahen einen Reiter in leichtem Galopp den Hügel herabpreschen, auf dem Sha’ik zum ersten Mal aufgetaucht war.
    Keneb kniff die Augen zusammen, während er sein Schwert zog. Etwas stimmte nicht … der Maßstab war irgendwie … falsch.
    Ein kleiner Trupp aus Blistigs Legion war als Leibwache der Mandata eingeteilt, und diese Soldaten rückten nun vor. Sie wurden von einem von Blistigs Offizieren angeführt – der Mann war kein anderer als Blinzler, erkannte Keneb. Der Mann, der Coltaine erschossen hatte – und der jetzt stocksteif  dastand und den näher kommenden Reiter musterte.
    »Das«, knurrte er, »ist ein Thelomen Toblakai! Und er reitet auf einem verdammten Jhag-Pferd!«
    Armbrüste wurden in Anschlag gebracht.
    »Was zieht dieses Pferd hinter sich her?«, fragte die Frau, die gerade zu Fuß angekommen war – und die Keneb jetzt mit einiger Verspätung als eine von Tene Baraltas Offizieren erkannte.
    Neder stieß plötzlich ein Zischen aus, und sie und ihr Bruder zuckten gleichzeitig zurück.
    Köpfe. Von irgendwelchen dämonischen Tieren -
    Waffen wurden gelockert.
    Die Mandata hob eine Hand. »Wartet. Er hat seine Waffe nicht gezogen – «
    »Es ist ein Steinschwert«, krächzte Blinzler. »Wie bei den T’lan Imass.«
    »Nur größer«, sagte einer der Soldaten und spuckte aus.
    Niemand sagte ein Wort, als die große, blutbespritzte Gestalt näher heranritt.
    Um zehn Schritte von ihnen entfernt Halt zu machen.
    Tene Baralta beugte sich im Sattel nach vorn und spuckte auf den Boden. »Ich kenne dich«, brummte er. »Du bist einer von Sha’iks Leibwächtern – «
    »Sei still«, unterbrach ihn der Toblakai. »Ich habe der Mandata etwas zu sagen.«
    »Dann sprich«, sagte Tavore.
    Der Riese bleckte die Zähne. »Einst, vor langer Zeit, habe ich die Malazaner zu meinen Feinden erklärt. Ich war jung. Es hat mir Vergnügen bereitet, Eide zu schwören. Je mehr Feinde, desto besser. So war es einst. Aber so ist es nicht mehr. Malazaner, ihr seid nicht mehr meine Feinde. Daher werde ich euch nicht töten.«
    »Wir sind erleichtert«, sagte Tavore trocken.
    Er musterte sie eine ganze Weile.
    Und die ganze Zeit hämmerte Kenebs Herz hart und schnell in seiner Brust.
    Dann lächelte der Toblakai. »Das solltet ihr auch sein.«
    Mit diesen Worten ließ er sein Jhag-Pferd auf der Stelle kehrtmachen und ritt in westlicher Richtung durch die Senke davon. Die großen Hundeköpfe hüpften und holperten hinter ihm her.
    Kenebs Seufzen klang zittrig.
    »Entschuldigt, wenn ich mich zu Wort melde«, krächzte Blinzler, »aber irgendetwas sagt mir, dass der Bastard Recht hatte.«
    Tavore drehte sich um und musterte den alten Soldaten. »Das war eine Bemerkung, die

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