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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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herausbekommen hatte, was geschehen war, hatte er sich aus dem Staub gemacht und sie mit der ganzen Sauerei allein zurückgelassen.
    Das war nicht fair gewesen, aber was hatte das alles auch mit Fairness zu tun?
    Urb beugte seinen massigen Körper zu ihr hinunter. »Wir sind fast fertig, Sergeant.«
    »Du hättest ihn erwürgen sollen.«
    »Das wollte ich. Wirklich.«
    »Tatsächlich? Ist das wahr?«
    »Ja.«
    »Aber dann ist er entschlüpft«, sagte Hellian. »Wie ein Wurm.«
    »Hauptmann Sort will, dass wir uns den anderen Trupps ihrer Kompanie anschließen. Sie sind ein Stück weiter die Straße rauf. Wir sollten uns auf den Weg machen, bevor der Marsch anfängt.«
    Sie blickte zu den beiden anderen Soldaten hinüber. Atemlos und Heikel, die Zwillinge. Jung, verloren – nun, vielleicht nicht jung an Jahren, aber doch irgendwie jung. Sie hatte ihre Zweifel, dass die beiden sich auch nur aus einem Hebammen-Picknick befreien konnten – obwohl sie gehört hatte, dass es bei so etwas ziemlich rau zugehen konnte, vor allem, wenn da eine dumme, schwangere Frau reinplatzte. Oh, nun, das war in Kartool gewesen, der Stadt der Spinnen, der Stadt, wo es unter den Sohlen ständig knirschte, der Stadt, in der es Netze und Schlimmeres gab. Doch hier waren sie weit weg von irgendwelchen Hebammen-Picknicks.
    Hier draußen trieben Spinnen durch die Luft, aber wenigstens waren sie winzig und mit einem mittelgroßen Stein leicht zu erledigen. »Beim Abgrund«, ächzte sie. »Besorg mir etwas zu trinken.«
    Urb reichte ihr einen Wassersack.
    »Nicht das, du Dummkopf.«
    »Vielleicht gibt es was in der Kompanie, der wir uns anschließen …«
    Sie blickte blinzelnd zu dem massigen Mann auf. »Gute Idee. In Ordnung, hilf mir hoch – nein, lass es.« Sie erhob sich schwankend.
    »Bist du in Ordnung, Sergeant?« »Ich werde es sein«, sagte sie, »wenn du meinen Schädel genommen und flachgeklopft hast.«
    Er runzelte die Stirn. »Wenn ich das täte, würde ich Ärger bekommen.«
    »Mit mir nicht. Egal. Heikel, übernimm die Spitze.«
    »Wir sind auf einer Straße, Sergeant.«
    »Tu’s einfach. Als Übung.«
    »Ich werde nichts sehen können«, sagte der Mann. »Es sind zu viele Leute und Dinge im Weg.«
    Oh, ihr Götter, die ihr im Abgrund herumkriecht, lasst mich nur lange genug leben, dass ich den Kerl umbringen kann. »Hast du irgendein Problem damit, die Spitze zu übernehmen, Atemlos?«
    »Nein, Sergeant, ich nicht.«
    »Gut. Dann tu du es … und dann lasst uns machen, dass wir loskommen.«
    »Soll ich die Flanke übernehmen?«, fragte Heikel.
    »Ja, hinter dem Horizont, du krüppelhirniger Kaktus.«
     
    »Das ist kein normaler Skorpion«, sagte Vielleicht und betrachtete ihn von nahem, aber nicht von zu nahe.
    »Er ist verdammt groß«, sagte Lauten. »Hab diese Art früher schon mal gesehen, aber nie einen, der so … riesig war.«
    »Könnte eine Missgeburt sein, und alle seine Brüder und Schwestern waren winzig. Und jetzt ist er einsam und darum auch so gemein.«
    Lauten starrte Vielleicht an. »Ja, das könnte sein. Du hast ja ein echtes Hirn in deinem Schädel. Na schön, also, glaubst du, er kann Freudige Eintracht fertigmachen? Ich meine, die sind immerhin zu zweit …«
    »Nun, vielleicht sollten wir noch einen suchen, der genauso ist wie der hier.«
    »Aber ich dachte, alle seine Brüder und Schwestern wären winzig gewesen.«
    »Oh, richtig. Könnte aber doch sein, dass er ’nen Onkel oder so was hat.« »Einen großen.«
    »Einen riesigen. Einen, der größer ist als der hier.«
    »Wir müssen anfangen zu suchen.«
    »Spart euch die Mühe«, sagte Buddl, der fünf Schritte von den beiden Soldaten aus Bordukes Trupp entfernt im Schatten eines Felsblocks saß.
    Sie zuckten zusammen, dann zischte Lauten und sagte: »Er spioniert!«
    »Ich spioniere nicht. Ich trauere.«
    »Um was?«, wollte Vielleicht wissen. »Wir sind noch nicht einmal vor Y’Ghatan angekommen.«
    »Seid ihr unserem neuen Hauptmann schon begegnet?«
    Die beiden blickten einander an. »Nein«, sagte Lauten. »Aber ich wusste, dass einer kommt.«
    »Sie ist hier. Sie hat Freudige Eintracht getötet. Unter ihrem Stiefel. Knirsch!«
    Beide Männer sprangen auf. »Sie hat sie getötet!«, knurrte Vielleicht. Er blickte auf den Skorpion hinunter, der in einem Ring aus Steinen zu seinen Füßen hockte. »Oh, ja, lasst uns sehen, wie sie es mit Funke hier versucht – er würde sie bestimmt am Knöchel erwischen, voll durch das Stiefelleder –«
    »Sei

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