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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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befand, dann war er jetzt nichts mehr als Asche.
    »Krumm, Vielleicht, Krake, her zu mir«, befahl Saiten, während er sich hinhockte und seinen Packsack absetzte. »Gibt’s hier noch mehr Sappeure? Nein? Trägt sonst jemand Moranth-Munition? In Ordnung, ich habe gerade meine überprüft – das Wachs ist viel zu weich und wird immer weicher – das ganze Zeug wird hochgehen, und das ist der Plan. Alles, außer den Brandbomben – lasst die liegen –, der Rest geht direkt in den Rachen dieses Palasts.«
    »Und was bringt das?«, wollte Strang wissen. »Ich meine, mir soll’s recht sein, wenn du glaubst, dass das ein besserer Weg ist, zu gehen.«
    »Ich will versuchen, in diesen immer stärker werdenden Feuersturm ein Loch zu blasen, um ihn zurückzuschlagen – und dann marschieren wir durch dieses Loch, solange es Bestand hat – der Vermummte allein weiß, wo uns das hinführen wird. Aber hinter dem Palast sehe ich kein Feuer, und deshalb hört sich das für mich gut an. Hast du ein Problem damit, Strang?«
    »Nein. Ich liebe diese Idee. Sie ist brillant. Genial. Wenn ich doch bloß meinen Helm nicht weggeworfen hätte.«
    Ein paar Lacher. Ein gutes Zeichen.
    Dann abgehacktes Husten. Ein schlechtes Zeichen.
    Irgendjemand schrie, und als Buddl sich umdrehte, sah er eine Gestalt aus einem nahe gelegenen Gebäude treten, die mit Flaschen und Fässchen behängt war. Eine weitere Flasche hielt der Mann in einer Hand, in der anderen eine Fackel – und er kam direkt auf den Trupp zu. Und sie alle hatten ihre Armbrüste weggeworfen.
    Einer der Soldaten aus Strangs Trupp brüllte zur Antwort auf – es war Glocke –, und dann stürmte er vor, um den Fanatiker abzufangen.
    »Komm zurück!«, schrie Strang.
    Glocke rannte weiter, warf sich dem Mann entgegen, prallte zwanzig Schritt von den Trupps entfernt mit ihm zusammen. Beide fielen hin.
    Buddl warf sich flach auf den Boden, rollte sich weg, stieß gegen andere Soldaten, die das Gleiche taten.
    Ein Wuuusch und dann noch mehr Schreie. Schreckliche Schreie. Eine Woge aus Hitze, glühend heiß, grimmig wie der Atem einer Schmiede.
    Dann fluchte Saiten, rappelte sich mit seinen Packen auf. »Weg vom Palast! Alle!«
    »Ich nicht!«, knurrte Krake. »Du brauchst Hilfe.«
    »Schön. Aber alle anderen! Mindestens sechzig, siebzig Schritt! Mehr, wenn’s geht! Verschwindet!«
    Buddl mühte sich auf die Beine und blickte Saiten und Krake hinterher, die wie Krabben auf die Palasttore zurannten. Dann schaute er sich um. Sechzig Schritt? Wir haben keine sechzig Schritt – Flammen verschlangen jetzt Gebäude in jeder Richtung, in die er blickte.
    Trotzdem – so weit weg wie möglich. Er fing an zu rennen.
    Und prallte mit jemandem zusammen – der ihn am linken Arm packte und herumriss.
    Gesler. Und hinter ihm Thom Tissy sowie eine Handvoll Soldaten. »Was machen die Idioten da?«, wollte Gesler wissen.
    »Ein – Loch – in den – Sturm – blasen –« »Bei den verrunzelten Göttern des Abgrunds. Sand, hast du immer noch deine Munition?«
    »Klar, Sergeant –«
    »Verdammter Idiot. Gib sie mir –«
    »Nein«, sagte Wahr und trat zwischen die beiden. »Ich werde sie nehmen. Wir sind schon früher durch Feuer gegangen, stimmt’s, Sergeant?« Und mit diesen Worten riss er Sand den Beutel aus der Hand und rannte auf die Palasttore zu -
    Wo Saiten und Krake hatten zurückweichen müssen, weil die Hitze zu groß war und die Flammen ihre leuchtenden Arme nach ihnen ausstreckten.
    »Verdammter Kerl!«, zischte Gesler. »Das war ein anderes Feuer –«
    Buddl entzog sich dem Griff des Sergeanten. »Wir müssen los! Weg!«
    Augenblicke später rannten alle los – außer Gesler, der auf die Sappeure vor dem Tor zustürmte. Buddl zögerte. Er konnte nicht anders. Er musste sehen -
    Wahr erreichte Krake und Saiten, riss ihnen ihre Beutel weg, warf sie sich über eine Schulter, brüllte irgendetwas und rannte auf die Palasttore zu.
    Die beiden Sappeure sprangen auf, zogen sich zurück, fingen dabei Gesler ab – der entschlossen schien, seinem jungen Rekruten zu folgen – zerrten den Sergeanten mit sich. Gesler kämpfte, blickte mit gramzerfurchtem Gesicht in Wahrs Richtung -
    Doch der Soldat hatte sich bereits in die Flammen gestürzt.
    Buddl rannte zurück, half den beiden Sappeuren, den schreienden Gesler wegzuziehen.
    Weg.
    Sie waren dreißig Schritt weit gekommen, hielten auf die Soldaten zu, die ganz klein zusammengekauert in respektvollem Abstand vor der nächsten Flammenwand

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