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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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sich hinsetzte, »dass die Auswahl, die man uns hier hingestellt hat, eine Bedeutung hat?« Er nahm ein Alabaster-Kelchglas und goss sich vom Weißen aus dem Haus Paran ein. »Oder will er uns die reine Dekadenz unter die Nase reiben?«
    »Meine Nase ist völlig in Ordnung«, sagte Stürmisch, neigte den Kopf zur Seite und spuckte einen Knochen aus. »Bei den Göttern, ich könnte das alles allein essen! Vielleicht tue ich das auch!«
    Seufzend gesellte sich Kalam zu ihnen. »Also schön, das gibt uns zumindest Zeit, uns über ein paar Dinge zu unterhalten.« Er sah, wie der Magier Stürmisch einen argwöhnischen Blick zuwarf. »Entspann dich, Ben, ich glaube nicht, dass Stürmisch außer seinen eigenen Kaugeräuschen etwas hören kann.«
    »Hah!«, lachte der Falari und spuckte kleine Fleischbröckchen über den Tisch. Eines landete mit einem Plop im Weinglas des Magiers. »Als ob ich einen Zehennagel des Vermummten um euer wichtigtuerisches Getue geben würde! Wenn ihr beiden Lust habt, euch so lange zu bequatschen, bis ihr schlechte Laune bekommt, nur zu – ich werde meine Zeit nicht mit Zuhören verschwenden!«
    Der Schnelle Ben fand einen silbernen Fleischspieß und angelte damit vornehm das Stückchen Fleisch aus seinem Glas. Er nahm vorsichtig einen Schluck, verzog das Gesicht und schüttete den Wein weg. Dann füllte er das Glas neu und sagte: »Nun, ich bin nicht ganz davon überzeugt, dass Stürmisch unwichtig für unsere Unterhaltung ist.«
    Der rotbärtige Soldat sah auf, seine kleinen Augen verengten sich in plötzlichem Unbehagen. »Ich könnte nicht unwichtiger sein, selbst wenn ich es versuchen würde«, sagte er mit einem Knurren, griff erneut nach der Flasche mit dem Roten.
    Kalam sah zu, wie die Kehle des Mannes hüpfte, als er sich Schluck um Schluck einverleibte.
    »Es ist das Schwert«, sagte der Schnelle Ben. »Dieses T’lan- Imass-Schwert. Wie bist du daran gekommen, Stürmisch?«
    »Oh, Santos. In Falar essen nur arme Leute diesen ekligen Fisch – und die Kartoolii bezeichnen ihn als Delikatesse! Was für Idioten.« Er nahm einen und fing an, das rote, ölige Fleisch von der Tonhülle zu kratzen. »Es ist mir übergeben worden«, sagte er, »um darauf aufzupassen.«
    »Ein T’lan Imass hat es dir gegeben?«, fragte Kalam.
    »Ja.«
    »Dann hat er vor, seinetwegen zurückzukommen?«
    »Wenn er das kann, ja.«
    »Wieso sollte ein T’lan Imass dir sein Schwert geben? Normalerweise benutzen sie sie – und zwar häufig.«
    »Nicht dort, wohin er unterwegs war, Assassine. Was ist das? Irgendein Vogel?«
    »Ja«, sagte der Schnelle Ben. »Waldhuhn. Also, wohin war der T’lan Imass unterwegs?«
    »Waldhuhn. Was ist das, irgendeine Art Ente? Er ist in eine große Wunde im Himmel gegangen, um sie zu versiegeln.«
    Der Magier lehnte sich zurück. »Was bedeutet, dass wir ihn so bald nicht zu erwarten brauchen.«
    »Nun, er hat den Kopf eines Tiste Andii mitgenommen, und der Kopf hat noch gelebt – Wahr war der Einzige, der das gesehen hat-, der andere T’lan Imass nicht, noch nicht einmal der Knochenwerfer hat was gemerkt. Kleine Flügel – es wundert mich, dass das Ding überhaupt fliegen konnte. Aber ja nicht besonders gut, ha, irgendwer hat es ja schließlich gefangen!« Er goss sich den Rest des grisianischen Weins ein und warf die Flasche weg. Sie landete mit einem dumpfen Geräusch im Staub. Stürmisch griff nach dem napanesischen Belack. »Wisst ihr, was das Problem mit euch beiden ist? Ich werd’s euch sagen. Ich sage euch, was das Problem ist. Ihr beide denkt zu viel, und ihr denkt, dass all das viele Denken euch irgendwo hinbringt, aber das tut es nicht. Dabei ist es doch ganz einfach. Wenn sich euch etwas, das euch nicht gefällt, in den Weg stellt, tötet ihr es, und wenn ihr es getötet habt, könnt ihr aufhören, darüber nachzudenken, und das war’s dann.«
    »Eine interessante Philosophie, Stürmisch«, sagte der Schnelle Ben. »Aber was ist, wenn dieses ›Ewas‹ zu groß ist, oder zu viele, oder einfach scheußlicher als man selbst?«
    »Dann stutzt man es auf Normalmaß zurecht, Magier.«
    »Und wenn man das nicht kann?«
    »Dann sucht man sich jemanden, der es kann. Vielleicht töten sich die beiden dann, und das war’s dann.« Er wedelte mit der halb leeren Belackflasche. »Ihr glaubt, ihr könnt alle möglichen Pläne schmieden? Idioten. Ich hock mich hin und scheiß auf eure Pläne!«
    Kalam lächelte den Schnellen Ben an. »Stürmisch hat da möglicherweise eine gute

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