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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Bullen gab, wie Samar Dev in diesem Augenblick begriff. Der eine war deutlich jünger als der andere, aber beide waren riesig, ihre Augen rotgerändert vor Wut. Wasser spritzte um sie herum auf, als sie auf ihren Angreifer losstürmten.
    Havok, das Jhag-Pferd, schwenkte plötzlich herum, sammelte seine Beine unter sich, und dann sprang der junge Hengst über den Rücken des größeren Bullen. Doch der Bedherin war schneller, er drehte sich um und reckte den gewaltigen Kopf, versuchte die Hörner in den ungeschützten Bauch des Pferdes zu rammen.
    Diese nach oben gerichtete Bewegung tötete den Bullen, denn der Kopf des Tieres traf auf die Spitze von Karsas Steinschwert, das unterhalb der Schädelbasis in das Gehirn glitt und dabei das Rückgrat fast vollständig durchtrennte.
    Wasser und Schlamm spritzten auf, als Havok auf der anderen Seite des zusammenbrechenden Bullen landete, ein gutes Stück außerhalb der Reichweite des zweiten Bullen – der sich jetzt umdrehte, erschreckend schnell, und sich daran machte, Karsa zu verfolgen.
    Der Krieger lenkte sein Pferd nach links, und mit donnernden Hufen raste Havok parallel zum Waldrand dahin, verfolgte das halbe Dutzend Kühe und die Kälber, die auf die Lichtung getrabt waren. Der zweite Bulle kam von hinten rasch näher.
    Die Kühe und Kälber stoben erneut auseinander, und eine von ihnen rannte in eine andere Richtung als die anderen. Havok schwenkte erneut herum und galoppierte einen Herzschlag später neben dem Tier. Hinter ihnen hatte sich der zweite Bulle bereits zu den anderen Kühen gesellt – und dann stürmten alle zusammen zurück ins Dickicht.
    Samar Dev sah zu, wie Karsa Orlong sich weit zur Seite lehnte und mit dem Schwert zuschlug, knapp oberhalb der Hüften das Rückgrat traf.
    Die Hinterbeine der Kuh gaben nach, rutschten durch den Schlamm, als sie versuchte, sich mit den Vorderbeinen weiter zu ziehen.
    Karsa lenkte sein Pferd um das Tier herum, das Schwert erhoben, bis er auf der linken Seite war. Dann stieß er zu und trieb die Schwertspitze ins Herz seiner Beute.
    Jetzt knickten auch ihre Vorderbeine ein, die Kuh sackte zur Seite und blieb dann reglos liegen.
    Karsa zügelte sein Pferd, sprang ab und trat zu der toten Kuh. »Mach uns ein Lager«, sagte er zu Samar Dev.
    Sie starrte ihn an. »Schön, du hast mir gezeigt, dass ich tatsächlich überflüssig bin«, sagte sie. »Soweit es dich betrifft. Und was jetzt? Du erwartest, dass ich das Lager aufschlage, vermute ich, und dir dann helfe, dieses Ding zu zerlegen. Soll ich mich vielleicht heute Nacht auch noch unter dich legen, um die Sache abzurunden?«
    Er hatte ein Messer gezogen und kniete in der Pfütze, die sich neben der Kuh bildete. »Wenn du willst«, sagte er.
    Barbarischer Bastard … Nun, es war wohl nichts anderes zu erwarten, oder? »In Ordnung, ich habe nachgedacht, wir können dieses Fleisch brauchen – im Land der Felsen und Seen nördlich von hier gibt es zweifellos Wild, aber nicht so reichlich und sehr viel schwerer zu fangen.«
    »Ich werde das Fell des Bullen nehmen«, sagte Karsa, während er den Bauch der Bhederin-Kuh aufschlitzte. Eingeweide quollen heraus, platschten ins schlammige Wasser. Schon schwärmten Hunderte von Insekten um sie herum. »Willst du das Fell dieser Kuh haben, Samar Dev?«
    »Warum nicht? Wenn ein Gletscher auf uns landet, werden wir nicht frieren, das ist immerhin schon was.«
    Er blickte sie an. »Frau, Gletscher springen nicht. Sie kriechen.«
    »Das hängt davon ab, wer sie ursprünglich erschaffen hat, Karsa Orlong.«
    Er bleckte die Zähne. »Die Legenden über die Jaghut beeindrucken mich nicht. Eis ist immer ein sich langsam bewegender Fluss.«
    »Wenn du das glaubst, Karsa Orlong, weißt du weit weniger als du annimmst.«
    »Willst du den ganzen Tag auf diesem Pferd sitzen bleiben, Frau?«
    »Bis ich einen etwas höher gelegenen Platz für unser Lager gefunden habe, ja.« Sie griff nach den Zügeln.
    Sieh zu, hat er gesagt. Er hat es schon früher gesagt, oder? Irgendeine Stammessache, schätze ich. Nun, ich habe zugesehen. Genau wie dieser Wilde in den Schatten am anderen Ende der Lichtung. Ich kann nur hoffen, dass die hier lebenden Stämme diese Bhederin nicht als ihr Eigentum betrachten. Sonst wird es demnächst allerhand Aufregung geben, was Karsa vermutlich sogar genießen würde. Was mich hingegen betrifft, werde ich wahrscheinlich als Tote enden.
    Nun, es ist zu spät, um sich darüber noch große Sorgen zu machen.
    Sie fragte sich,

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