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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Schaulustiger bildete, und Hellian sah eine große Frau sich in die erste Reihe durchschlängeln, deren Gewänder sie als Priesterin eines anderen Tempels auswiesen. Oh – und was nun?
    Aber die Frau wandte den Blick nicht von Banaschar ab, der sie seinerseits bemerkt hatte und genauso unverwandt zurückstarrte. Seine Gesichtszüge verhärteten sich.
    »Was macht Ihr denn hier?«, wollte die Frau wissen.
    »Habt Ihr denn nichts gespürt, Hohepriesterin? Selbstgefälligkeit ist eine Krankheit, die sich schnell ausbreitet, wie es scheint.«
    Der Blick der Frau wanderte zu den Wachen, die sich mit der Tür abmühten. »Was ist geschehen?«
    Der rechte Türflügel zersplitterte und fiel nach einem weiteren Tritt nach innen.
    Hellian bedeutete Urb mit einer Geste, er solle hineingehen, und folgte ihm. Banaschar war dicht hinter ihr.
    Der Gestank war überwältigend; trotz des Zwielichts waren die großen Blutflecken an den Wänden nicht zu übersehen, ebenso wenig wie die Fleischstücke, die auf den polierten Fliesen herumlagen, oder die Pfützen aus Blut und Fäkalien und die Stofffetzen und Haarbüschel.
    Urb hatte nur zwei Schritte in den Raum hineingemacht und stand jetzt einfach da, starrte auf das hinunter, worin er stand. Hellian schob sich an ihm vorbei. Ihre Hand bewegte sich aus eigenem Antrieb auf die Flasche zu, die sie sich hinter den Gürtel gestopft hatte. Banaschar hielt sie fest. »Nicht hier drin«, sagte er.
    Sie schüttelte ihn grob ab. »Zum Vermummten mit Euch«, knurrte sie, zog die Flasche heraus und entkorkte sie. Sie trank drei schnelle Schlucke. »Korporal, such Kommandant Charl. Wir werden ein paar Männer brauchen, um dieses Gebiet zu sichern. Und lass eine Nachricht zur Faust schicken. Ich will, dass ein paar Magier hierherkommen.«
    »Sergeant«, sagte Banaschar, »dies ist eine Sache für Priester.«
    »Macht Euch nicht lächerlich.« Sie winkte ihren restlichen Wachen. »Schaut euch genau um. Seht nach, ob es irgendwelche Überlebenden –«
    »Es gibt keine«, behauptete Banaschar. »Die Hohepriesterin der Königin der Träume ist bereits gegangen, Sergeant. Folglich werden alle Tempel benachrichtigt werden. Und es wird Untersuchungen geben.«
    »Was für Untersuchungen?«, wollte Hellian wissen.
    Er verzog das Gesicht. »Priesterliche.«
    »Und was ist mit Euch?«
    »Ich habe genug gesehen«, sagte er.
    »Denkt nicht einmal daran, irgendwohin zu gehen, Banaschar«, sagte sie, während sie den Blick noch einmal über das Gemetzel schweifen ließ. »Die erste Nacht der Klaren Jahreszeit im Großen Tempel, das hat immer eine Orgie bedeutet. Sieht aus, als wäre sie irgendwie aus dem Ruder gelaufen.« Zwei weitere schnelle Schlucke aus der Flasche, und gesegnete Betäubung winkte ihr. »Es gibt eine Menge Fragen, die Ihr beantworten –«
    Urbs Stimme ertönte. »Er ist weg, Sergeant.«
    Hellian wirbelte herum. »Verdammt! Hast du den Bastard nicht im Auge behalten, Urb?«
    Der große Mann breitete die Arme aus. »Du hast dich mit ihm unterhalten, Sergeant. Ich habe die Menge da draußen beobachtet. Er ist nicht an mir vorbeigekommen, so viel ist sicher.«
    »Verteile eine Beschreibung. Ich will, dass er gefunden wird.«
    Urb runzelte die Stirn. »Oh … äh, ich kann mich nicht erinnern, wie er ausgesehen hat.«
    »Verdammt sollst du sein, ich auch nicht.« Hellian ging an die Stelle, wo Banaschar gestanden hatte. Starrte aus zusammengekniffenen Augen auf seine Fußspuren in der blutigen Pfütze hinunter. Sie führten nirgendwohin.
    Zauberei. Sie hasste Zauberei. »Weißt du, was ich gerade höre, Urb?«
    »Nein.«
    »Ich höre die Faust. Ich höre sie pfeifen. Du weißt, warum sie pfeift?«
    »Nein. Hör zu, Sergeant –«
    »Es ist die Bratpfanne, Urb. Es ist das feine, liebliche Brutzeln, das ihn so glücklich macht.«
    »Sergeant –«
    »Was glaubst du, wohin wird er uns schicken? Nach Korel? Das wäre ein richtiger Schlamassel. Vielleicht nach Genabackis, obwohl es da inzwischen einigermaßen ruhig ist. Vielleicht auch ins Reich der Sieben Städte.« Sie trank den letzten Schluck Birnenbranntwein aus der Flasche. »Eins ist allerdings sicher, Urb. Wir sollten auf alle Fälle schon mal unsere Schwerter wetzen.«
    Von der Straße her war das Trampeln schwerer Stiefel zu hören. Mindestens ein halbes Dutzend Trupps.
    »Auf Schiffen gibt’s nicht viele Spinnen, stimmt’s, Urb?« Sie blickte zu ihm hinüber, versuchte, ihren verschwommenen Blick zu klären und musterte den elendigen

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