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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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– die die Gründer des Onyx-Ordens werden würden –, den Sieg, der ihnen Aufschub gewährte, genug, um sie entkommen zu lassen und durch neue Entfaltungen von Magie den Jägern zu entgehen und so einen Zufluchtsort zu erschaffen -
    In Höhlen tief unter den Bergen am Ufer des Binnenmeeres, Höhlen, in denen sie saphirblaue Blumen züchteten, kompliziert wie Rosen, denen das Königreich, die Berge und das Meer ihren gemeinsamen Namen verdankten. Blaurose – und so kommt nun die letzte und ergreifendste Szene, dem Thron am nächsten … und meinem Herzen.
    Sein Volk, die paar tausend, die übrig geblieben waren, verbarg sich einmal mehr in jenen tiefen Höhlen, während die Tyrannei der Edur wie Wahnsinn über ganz Lether tobte. Ein Wahnsinn, der mich verschlungen hat.
    Die heftig wogende Dünung des grimmigen Nordmeers, das die Einheimischen Kokakai nannten, drosch mit dröhnenden Donnerschlägen auf die Bireme der Hiroth ein, und Ahlrada packte die Reling mit beiden Händen, als ihm wiederholt bitterkalte Gischt ins Gesicht spritzte, als wäre er das Objekt des Zorns eines aufgebrachten Gottes. Und vielleicht war er das auch, und wenn dem so war, nun, dann war es wohlverdient, so weit es ihn betraf.
    Er war als Kind von Spionen geboren worden. Generation um Generation hatte seine Familie inmitten der Tiste Edur gelebt, erfolgreich, aber unverdächtig inmitten des Chaos der anscheinend unaufhörlichen gegenseitigen Streitereien zwischen den Stämmen.
    Hannan Mosag hatte dem natürlich ein Ende gemacht, doch zu diesem Zeitpunkt hatten die Beobachter – solche wie Ahlrada Ahn und andere – bereits ihren Platz gefunden, hatte sich die Geschichte ihres Blutes durch und durch mit der der Edur vermischt und war von ihr nicht mehr zu unterscheiden.
    Bleichmittel für die Haut, die geheimen Gesten, mit denen die im Verborgenen lebenden Andii sich miteinander verständigten, die vorsichtigen Machenschaften, um sicherzustellen, dass immer einer von ihnen bei wichtigen Versammlungen dabei war – das war Ahlrada Ahns Leben gewesen. Und wenn die Stämme an ihrem Zufluchtsort im Norden geblieben wären, wäre es … erträglich geblieben – bis zu dem Zeitpunkt, da er sich auf einen Jagdausflug begeben hätte, von dem er nie mehr zurückgekehrt wäre. Der Stamm, der ihn adoptiert hatte, hätte seinen Verlust betrauert, während Ahlrada in Wirklichkeit den südlichen Rand der Eiseinöde überquert hätte und die zahllosen Meilen gegangen wäre, bis er Blaurose erreicht hätte.
    Bis er nach Hause gekommen wäre.
    Doch dieses Zuhause war … nicht mehr so, wie es einst gewesen war. Der Zufluchtsort wurde belagert. Gewiss, der Feind hatte noch keinen Verdacht und wusste bis jetzt noch nichts von den Katakomben unter seinen Füßen, aber dennoch herrschten jetzt dort die erwählten Eliten in ihren Positionen höchster Macht, und mit ihnen alle Arten von Schlechtigkeit und Grausamkeit. Vom Imperator fließt das schlechte Blut nach unten, immer weiter nach unten … Keine Herrschaft der Letherii war jemals so tief gesunken wie die von Rhulad und seinen »adligen« Edur. Bete, dass es ein Ende hat. Bete, dass eines Tages die Historiker über diese dunkle Epoche in der Geschichte von Letheras als dem Alptraumhaften Zeitalter schreiben werden, eine wahre Bezeichnung, um die Zukunft zu warnen.
    Er glaubte es nicht. Nicht ein Wort des Gebets, das er zehntausendmal stumm gesprochen hatte. Wir haben den Weg gesehen, den Rhulad nehmen würde. Haben ihn gesehen, als der Imperator seinen eigenen Bruder verbannt hat – bei den Göttern, ich war. dabei, ich war dort, im Entstehenden. Ich war einer von Rhulads »Brüdern« aus seiner erweiterten Familie sich duckender Kriecher. Möge der Schwarze Geflügelte Lord mich beschützen, ich habe zugesehen, wie der eine Edur, den ich bewundert habe, der eine Edur, den ich geachtet habe, zerbrochen wurde. Nein, ich habe mehr getan, als einfach nur zugesehen. Ich habe meine Stimme hinzugefügt, als Rhulad zum rituellen Scheren von Trull auf gefordert hat. Und Trulls Verbrechen? Nun, nichts weiter als ein weiterer verzweifelter Versuch, Rhulad nach Hause zu bringen. Oh, bei der Dunklen Mutter … doch Ahlrada Ahn hatte es nie gewagt, kein einziges Mal, noch nicht einmal in jenen frühen Tagen, als Trull sich bemüht hatte, einen Umschwung herbeizuführen, nein, er hatte sich immer abgewandt, hatte jede Gelegenheit zurückgewiesen, Worte zu sprechen, von denen er wusste, dass Trull sie brauchte und als

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