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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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ich dein rasierter Knöchel im Loch.«
    »Ha! Habe ich das nicht früher schon mal gehört, na, Ben?«
    »Seid still, ihr zwei. Wir gehen jetzt rüber. Haltet euch fest …«
    Buddl blinzelte und fand sich sodann auf einem anderen Deck wieder; direkt vor ihm führten Stufen nach unten. Hol mich der Abgrund – das war schnell. Schnell und … beängstigend. Der Schnelle Ben winkte ihnen zu, ihm zu folgen, während er die Stufen hinunterstieg; dann duckte er sich unter dem Türrahmen und blieb schließlich nach drei Schritten in dem schmalen Gang stehen. Er klopfte an eine Tür zur Linken, die sich unverzüglich öffnete.
    T’amber musterte die drei Männer, die dicht gedrängt in dem schmalen Gang standen, dann trat sie einen Schritt zurück.
    Die Mandata stand hinter ihrem Stuhl am Kartentisch. Die anderen saßen, und Buddl starrte verstört von einem zum anderen. Faust Keneb. Apsalar. Kalam Mekhar.
    Ein leises Ächzen von Fiedler.
    »Sergeant«, sagte die Mandata, »hier hast du deine Spieler.«
    Spieler?
    Oh .
    Oh nein.
     
    »Ich glaube wirklich nicht, dass das eine gute Idee ist«, sagte der Sergeant.
    »Vielleicht«, erwiderte die Mandata.
    »Ich bin auch dieser Meinung«, sagte T’amber. »Das heißt, was meine Teilnahme an dem Spiel betrifft. Tavore, wie ich vorhin schon gesagt habe …«
    »Trotzdem«, unterbrach sie die Mandata, zog den leeren Stuhl zurück, der dem gegenüberstand, den sie für Fiedler reserviert hatte, und setzte sich links neben Keneb hin. Sie zog ihre Handschuhe aus. »Erklär uns bitte die Regeln.«
    Keneb sah, wie Fiedler Kalam und dem Schnellen Ben hilflose, verzweifelte Blicke zuwarf, aber keiner wollte ihn ansehen, und beide fühlten sich offensichtlich elend. Schließlich ging der Sergeant langsam zu dem letzten Stuhl. Er setzte sich hin. »Das ist es ja, Mandata, es gibt keine Regeln, außer denen, die ich mir ausdenke, während wir spielen.«
    »Also schön. Fang an.«
    Fiedler kratzte sich den ergrauenden Bart, den Blick starr auf T’amber gerichtet, die links von der Mandata und Keneb gegenüber saß. »Diese Karten habt Ihr gemacht«, sagte er, hob sie hoch und legte sie dann auf den Tisch. »Da sind neue Karten drin.«
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte die junge Frau.
    »Nur darauf: Wer, im Namen des Vermummten, seid Ihr?«
    Ein Schulterzucken. »Spielt das eine Rolle?«
    Ein Grunzen von Kalam Mekhar, der rechts von Keneb saß. Hinter dem Assassinen, auf derselben Seite und direkt zur Linken Fiedlers saß Apsalar. Buddl saß rechts vom Sergeanten und neben ihm der Hohemagier. Der Einzige, der hier wirklich nicht hingehört, hin ich. Wo ist Blistig? Oder Nok? Wo sind Temul, Nil und Neder?
    »Die letzte Gelegenheit«, sagte Fiedler, »noch aufzuhören.«
    »Fang an, Sergeant.«
    »Buddl, besorg uns ein bisschen Wein.«
    »Sergeant?«
    »Die erste Regel. Wein. Jeder bekommt einen Becher. Außer dem Geber, der bekommt Rum. Kümmer dich darum, Buddl.«
    Während der junge Soldat aufstand, schob Fiedler die Karten zusammen. »Der Spieler zur Rechten des Gebers muss während der ersten Runde die Getränke einschenken.« Er spielte eine Karte aus, mit der Vorderseite nach unten, und sie schlitterte schräg über den Tisch, bis sie vor dem Schnellen Ben liegenblieb. »Der Hohemagier hat die letzte Karte. Die letzte Karte wird als erste ausgeteilt, aber erst ganz zum Schluss gezeigt.«
    Buddl kam mit Bechern zurück. Er stellte den ersten vor die Mandata, dann jeweils einen vor T’amber, Keneb, den Schnellen Ben, Kalam, Apsalar, Fiedler und schließlich einen auf den Platz vor seinem leeren Stuhl. Als er anschließend mit zwei Krügen wiederkam – einem mit Wein, einem zweiten mit falarischem Rum –, hob Fiedler eine Hand und hielt ihn auf.
    In schneller Folge spielte der Sergeant Karten aus, in der gleichen Reihenfolge, in der Buddl die Becher hingestellt hatte.
    Plötzlich lagen acht Karten offen auf dem Tisch, und nachdem Fiedler Buddl mit dem Rum zu sich gewinkt hatte, begann er zu sprechen. »Der Geber kriegt den Soldaten des Hohen Hauses Leben, aber diese Karte ist bittersüß, was bedeutet, dass sie für ihn ist und nur für ihn allein in Anbetracht dieser späten Stunde. Der leere Stuhl kriegt die Weberin des Lebens, und sie braucht ein Bad, aber das wundert niemanden. Also haben wir zwei Leben für den Anfang.« Fiedler schaute zu, wie Buddl Rum in seinen Becher schüttete. »Und deshalb schaut Kalam auf eine Neutrale Karte. Obelisk, die Schlafende Göttin – du

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