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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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zurück. In seinem Kopf drehte sich alles. »Ich fühle mich nicht sehr gut.«
    »Bitte bleibt noch einen Augenblick, Faust. T’amber, was ist hier gerade geschehen?«
    Die andere Frau schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie gesehen, wie ein Feld auf diese Weise ausgelegt wurde. Es war … chaotisch. Tut mir leid, ich habe das nicht im elementaren Sinn gemeint. Wie ein Felsen, der eine Schlucht hinunterpoltert und hier und da abprallt, und doch – überall, wo er getroffen hat, hat er die Wahrheit getroffen.«
    »Kannst du einen Sinn in dem Ganzen erkennen?«
    »Nicht sehr viel. Noch nicht.« Sie zögerte, musterte die überall auf dem Kartentisch verstreuten Karten. »Oponns Gegenwart kam … unerwartet.«
    »Der Zug oder der Stoß«, sagte Keneb. »Irgendjemand ist über irgendetwas unentschlossen, das hat Fiedler gesagt. Wer war es noch mal?«
    »Kalam Mekhar«, antwortete die Mandata. »Aber der Herold des Todes mischt sich ein.«
    »Nicht der Herold«, unterbrach T’amber sie, »sondern eine untätige Version, eine Einzelheit, die ich für wichtig halte.«
    Gedämpfte Rufe von draußen verkündeten, dass der Hafen von Malaz in Sicht gekommen war. Die Mandata wandte sich Keneb zu. »Faust, dies sind Eure Befehle für diese Nacht: Ihr übernehmt das Kommando über die Vierzehnte. Niemand darf von Bord gehen, abgesehen von denen, die ich selbst losschicke. Mit Ausnahme der Geiferwolf werden alle anderen Schiffe im eigentlichen Hafenbecken bleiben – alle Befehle, wonach die Flotte an einem Pier oder einer Mole festmachen soll, bleiben so lange unbeachtet, bis ich Euch etwas anderes mitteile.«
    »Wenn mich solche Befehle tatsächlich erreichen sollten, Mandata, werden sie von der Imperatrix persönlich kommen. Soll ich sie wirklich nicht beachten?«
    »Ihr sollt sie missverstehen, Faust. Wie ein solches Missverständnis im Einzelnen aussehen kann, überlasse ich Eurer Fantasie.«
    »Und wo werdet Ihr sein, Mandata?«
    Die Frau musterte ihn einen Augenblick lang, dann schien sie zu einem Entschluss zu kommen. »Faust Keneb, die Imperatrix erwartet mich in Mocks Feste. Ich gehe davon aus, dass sie nicht bis zum Morgen warten wird, ihre Vorladung zu übermitteln.« Ein Hauch eines Gefühls flackerte über ihr Gesicht. »Die Soldaten der Vierzehnten Armee kehren nicht als Helden zurück, so scheint es. Ich werde ihr Leben nicht unnötigen Risiken aussetzen. Insbesondere spreche ich von den Wickanern und den Verbrannten Tränen der Khundryl. Was die Verender betrifft, so hängt die Art ihres Bündnisses von meiner Unterredung mit der Imperatrix ab. Solange die Umstände keine Änderungen erforderlich machen, gehe ich davon aus, dass über ihre weitere Verfügung Laseen entscheiden wird, aber diesbezüglich muss ich ihre Benachrichtigung abwarten. Letzten Endes, Faust, liegt es beim Todbringenden Schwert Krughava. Werden die Verender an Land gehen und sich vorstellen, wie sie es bei uns getan haben, oder gehen sie weg, wenn die Ereignisse eine unglückliche Wendung nehmen? Mir geht es darum, Keneb, dass sie die Möglichkeit haben müssen, frei zu wählen.«
    »Und wie sieht Admiral Nok diese Sache?«
    »Wir sind einer Meinung.«
    »Mandata«, sagte Keneb, »wenn sich die Imperatrix entschließen sollte, die Verender aufzuhalten, könnte es am Ende eine Schlacht im Hafen von Malaz geben, bei der Malazaner gegen Malazaner kämpfen. Das könnte der Anfang eines verdammten Bürgerkriegs sein.«
    Tavore runzelte die Stirn. »Mit etwas so Drastischem rechne ich eigentlich nicht, Faust.«
    Aber Keneb ließ nicht locker. »Vergebt mir, aber ich glaube, Ihr seid es, die einem Missverständnis unterliegt. Die Verender haben Euch und nicht der Imperatrix den Dienst geschworen.«
    »Sie wird darauf nicht hören«, sagte T’amber. In ihrer Stimme schwang ein gleichermaßen wütender wie enttäuschter Unterton mit, den Keneb nicht erwartet hätte. Sie ging zu dem immer noch schlafenden Buddl. Auf einen Tritt folgte ein Ächzen, dann ein Husten. »Auf, Soldat«, sagte T’amber, und es hatte den Anschein, als würde sie den düsteren Blick nicht bemerken, den die Mandata ihr zuwarf.
    Oh, nein, Keneb, du Narr – und wie sie den bemerkt hat …
    »Ihr habt Eure Befehle, Faust«, sagte Tavore.
    »In Ordnung, Mandata. Soll ich den Seesoldaten da drüben mit rausschleppen?«
    »Nein. Ich muss unter vier Augen mit Buddl sprechen. Geht jetzt, Keneb. Und danke, dass Ihr heute Nacht hier wart.«
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich

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