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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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sei denn, es gefällt dir, wenn sich der Mob einen Spaß mit dem macht, was von dir noch übrig ist.«
    Koryk machte ein finsteres Gesicht und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die immer größer werdende Menge, die sich ihm gegenüber versammelte. Die Leute waren zwanzig Schritte entfernt, wogten hin und her und stießen Drohungen und hässliche Versprechen aus. Viele hatten gefährliche Waffen dabei. Die Stadtwache war verschwunden, und alles, was die Narren im Moment noch zurückzuhalten schien, war die feste Linie aus Soldaten mit einander überlappenden Schilden, die ihnen gegenüberstand. Starr, Corabb Bhilan Thenu’alas, Uru Hela, Maifliege, Kurznase und Blitzgescheit. Ein paar Steine und Backsteinbrocken waren über den Todesstreifen geworfen worden, und jene, die nahe genug kamen, trafen auf Schilde, die beinahe lustlos gehoben wurden, um sie abzuwehren.
    An den Flanken des Mobs wurden Brandpfeile bereitgemacht.
    Sie werden als Erstes versuchen, die Schiffe hier in Brand zu setzen, und das ist nicht gut. Er glaubte nicht, dass die Silanda brennen würde, nicht nach dem, was Gesler ihnen erzählt hatte. Doch die Geiferwolf war eine andere Sache. Er warf einen Blick hinüber und sah Korporal Totstink die Planke zur Mole herunterkommen. Hinter ihm war Faust Keneb, der auch das Wort ergriff:
    »Sergeant Balsam.«
    »Ja, Faust?«
    Keneb blickte sich um. »Wo sind Gesler und Fiedler?«
    »Kundschaften, Faust.«
    »Kundschaften. Ich verstehe. Dann bist du es, ja?«
    »Diese Pfeile, Faust – «
    »Destriant Run’Thurvian hat mir versichert, dass unsere vertäuten Schiffe sicher sind. Anders sieht es leider bei den Transportschiffen aus. Wir haben den nächsten signalisiert und den Befehl gegeben, sich außer Reichweite zurückzuziehen. Was bedeutet, dass du und deine Soldaten, Sergeant, dass ihr auf euch allein gestellt seid. Die Balliste am Bug der Geiferwolf wirdeuch allerdings unterstützen.«
    »Ich weiß das zu schätzen, Faust«, sagte Balsam; in seinen Augen stand ein merkwürdig verwirrter Ausdruck. »Wo ist die Belagerung?«
    »Wie bitte?«
    Totstink räusperte sich. »Kümmert Euch nicht um ihn, Faust«, sagte er. »Wenn erst das Kämpfen losgeht, wird er in Ordnung sein. Faust, Ihr sagt, diese Pfeile werden die Schiffe nicht in Brand setzen – wenn sie das merken, werden sie mit ihnen auf uns schießen.«
    Keneb nickte, warf Krake einen Blick zu. »Sappeur, ich will, dass du die Bogenschützen an den Flanken triffst. Warte nicht, bis sie anfangen. Und nimm Fetzer – vorausgesetzt, sie sind in Reichweite.«
    Krake richtete sich auf und schaute sich die Sache an. »Kein Problem, Faust. Galt, Läppchen, kommt her und nehmt euch ein paar Fetzer. Nicht den Knaller, Galt, du Idiot – die kleinen runden, klar? Zwei, verdammt, nicht mehr. Komm zurück, wenn du noch mehr brauchst – «
    »Vielleicht drei – «
    »Nein! Denk doch mal nach, Läppchen. Wie viele Hände hast du? Womit willst du den dritten halten – willst du ihn dir zwischen die Arschbacken klemmen? Zwei – und lasst sie nicht fallen, oder diese ganze Mole wird verschwinden und wir mit ihr.« Er drehte sich um. »Faust, sollen wir sie jetzt gleich angreifen?«
    »Jetzt ist genauso gut wie später«, antwortete Keneb. »Mit ein bisschen Glück wird der Rest davonlaufen.«
    Brandpfeile zischten durch die Luft. Sie sollten offensichtlich die Takelage der Geiferwolf treffen. Die zischenden Flugbahnen verschwanden plötzlich.
    Koryk grunzte. »Schlau. Mach mal lieber hin, Krake. Die nächste Salve kriegen wir ab, da halte ich jede Wette.«
    Krake zur Rechten, Galt und Läppchen zur Linken. Sie wogen Fetzer in den Händen und warfen die Tongranaten auf Krakes Kommando.
    Detonationen, hell wie ein Krachen in sprödem Stein, und Menschen lagen am Boden, sich windend, schreiend -
    Die Mitte des Mobs griff mit einem kehligen Brüllen an.
    »Scheiße«, sagte jemand von den Schweren, die die vordere Linie bildeten.
    Lächeln warf ihren Fetzer in die heranrasende Mitte.
    Noch eine Explosion, dieses Mal zehn Schritt vor dem Schildwall, der instinktiv zurückwich, die Köpfe unter die erhobenen Schilde geduckt. Schreie, taumelnde Gestalten, Blut und Fleischfetzen, Leichen, die auf dem Boden lagen und die Angreifer zum Stolpern brachten – die Frontlinie des Angriffs war zu einem chaotischen Durcheinander geworden, aber die Hintenstehenden drängten weiter.
    Koryk ging ein Stück nach rechts – er konnte jemanden Befehle rufen hören, eine laute

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