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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Stimme, autoritätsgewohnt, der Tonfall eines malazanischen Offiziers, und Koryk wollte den Dreckskerl erwischen.
    Die Balliste am Bug der Geiferwolf ruckte , das übergroße Geschoss raste davon, fetzte durch die Menge und ließ eine Spur aus spritzendem Blut zurück. Ein Bolzen, der dafür geschaffen worden war, Löcher in Schiffsrümpfe zu schlagen, bahnte sich mühelos seinen Weg durch Fleisch und Knochen, durchschlug einen Körper nach dem anderen.
    Ein paar Pfeile rasten auf die Soldaten auf der Mole zu, und dann erreichte der Mob die vordere Linie.
    Undiszipliniert und davon überzeugt, dass die Wucht ihres Aufpralls ausreichen würde, den Schildwall zu zerschmettern, waren die Angreifer nicht auf die zeitlich perfekt abgestimmte Gegenbewegung der Schweren vorbereitet; die Schilde hämmerten auf sie ein, die Klingen stießen zu.
    Der einzige Soldat, der nicht darin ausgebildet war, in einem Schildwall zu stehen, war Corabb Bhilan Thenu’alas, und Koryk sah, wie Lächeln hinter den Krieger aus dem Reich der Sieben Städte eilte, der mit seinem Krummsäbel auf einen Gegner eindrosch. Der Mann vor ihm war riesig, und er schwang zwei Kurzschwerter – mit dem einen stieß er, mit dem anderen schlug er zu –, und Corabb verteidigte sich mit seinem runden Schild und seiner Waffe, beschäftigte den Schwertschwinger – während Lächeln, die eine Lücke in der Deckung des Angreifers erspähte, ein Messer warf und den Mann in der Kehle traf. Als er zusammenbrach, schlug Corabb zu, und der Krummsäbel grub sich tief in den ungeschützten Kopf.
    »Zurück in die Lücke!«, schrie Lächeln und schob Corabb vorwärts.
    Koryk erhaschte einen Blick auf eine Gestalt, die an der Seite stand. Es war nicht der Anführer, sondern – Bei den Göttern, das ist ein Magier, und er will gerade auf sein Gewirr zurückgreifen! Er hob die Armbrust, zog den Abzug.
    Der Bolzen ließ den Mann herumwirbeln und zusammenbrechen.
    Drei weitere Fetzer explodierten weiter hinten in dem herandrängenden Mob. Schlagartig brach der Angriff in sich zusammen, und der Schildwall rückte einen Schritt vor, dann noch einen; die Waffen stießen nach unten, um den Verwundeten den Rest zu geben. Gestalten rannten davon, und Koryk hörte in einiger Entfernung jemanden etwas rufen, einen Sammelpunkt durchgeben – doch im Augenblick hörten nur wenige zu, wie er sah.
    Einer erledigt.
    Auf der breiten Ladeplattform und zu beiden Seiten davon lagen Dutzende von Körpern auf den Pflastersteinen; schwache Stimmen schrien vor Angst und Schmerzen.
    Bei den Göttern hienieden, wir töten hier unsere eigenen Leute.
     
    Auf dem Vorderdeck der Geiferwolf drehte sich Keneb zu Hauptmann Rynag um. Er kämpfte gegen die in ihm brodelnde Wut an, als er sagte: »Hauptmann, in dem Mob befanden sich Soldaten. Ohne Uniform.«
    Der Mann war blass. »Davon weiß ich nichts, Faust.«
    »Was soll das alles? Sie werden nicht an die Vierzehnte rankommen.«
    »Ich – ich weiß es nicht. Es sind die Wickaner – sie wollen die Wickaner. Ein Pogrom, und es gibt keine Möglichkeit, es aufzuhalten. Ein Kreuzzug ist in Bewegung gesetzt worden – eine Armee marschiert in die wickanische Steppe – «
    »Eine Armee? Was für eine Armee?«
    »Nun, ein Mob, aber es heißt, dass er zehntausend Köpfe zählt, und es sind Veteranen dabei.«
    »Und die Imperatrix heißt das gut? Ach, ist nicht wichtig.« Keneb drehte sich erneut um und besah sich die Stadt. Die Scheißkerle formierten sich neu. »Na schön«, sagte er, »wenn das hier lange genug so weitergeht, könnte es sein, dass ich mich über die Befehle hinwegsetze, die ich von der Mandata erhalten habe. Und die ganze verdammte Armee an Land gehen lasse – «
    »Faust, das könnt Ihr nicht tun – «
    Keneb wirbelte herum. »Es ist noch nicht lange her, da habt Ihr genau darauf bestanden!«
    »Die Pest, Faust! Ihr würdet den völligen Untergang der Stadt – «
    »Ja, und? Ich teile lieber aus, als dass ich einstecke, unter den gegebenen Umständen. Nun, wenn die Imperatrix nicht gerade eine ganze Armee in der Stadt versteckt hat, kann die Vierzehnte diesem Aufstand ein Ende setzen – die Götter wissen, wir haben mehr als genug Erfahrung mit so etwas. Und ich muss zugeben, dass ich geneigt bin, genau das zu tun.«
    »Faust – «
    »Verschwindet von diesem Schiff, Hauptmann – sofort!«
    Der Mann starrte ihn an. »Ihr droht mir?«
    »Ob ich Euch drohe? Coltaine wurde vor den Toren von Aren an ein Kreuz geschlagen. Während

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