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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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die Krebsgeschwüre aus dem Fleisch schneiden … Aber zuerst müssen ein paar Wickaner sterben. Und … nicht nur Wickaner.
    Er traute sich selbst nicht genug, um etwas zu äußern, und er wusste nicht, was er gesagt hätte, hätte er dennoch das Wort ergriffen. Daher verbeugte sich Kalam einfach nur vor der Imperatrix und folgte dann Tavore und T’amber, als sie aus dem Zimmer schritten.
    Hinaus in den Korridor.
    Dreiundzwanzig Schritte zu dem Vorzimmer – in dem sich keine Roten Klingen mehr aufhielten –, wo Tavore stehen blieb und T’amber winkte, die an ihr vorbeiging und sich an die weiter entfernte Tür stellte. Dann schloss die Mandata die Tür hinter ihnen.
    Und blickte Kalam an.
    Aber es war T’amber, die sich zu Wort meldete. »Kalam Mekhar, wie viele Hände erwarten uns?«
    Er schaute weg. »Jede Hand ist dafür ausgebildet, als Einheit zu arbeiten. Das ist gleichermaßen ihre Schwäche wie ihre Stärke.«
    »Wie viele?«
    »Da unten haben vier Schiffe angelegt. Es könnten bis zu achtzig sein.«
    »Achtzig?«
    Der Assassine nickte. Du bist tot, Mandata. Genauso wie du, T’amber. »Sie wird Euch nicht zu den Schiffen zurückkehren lassen«, sagte er, wobei er es noch immer vermied, eine der beiden Frauen anzusehen. »Das zu tun, würde einen Bürgerkrieg heraufbeschwören – «
    »Nein«, sagte Tavore.
    Kalam runzelte die Stirn, blickte sie an.
    »Wir verlassen das malazanische Imperium. Und aller Wahrscheinlichkeit nach werden wir niemals zurückkehren.«
    Er ging zu einer Wand, lehnte sich dagegen und schloss die Augen. Schweiß rann ihm übers Gesicht. »Versteht Ihr nicht, was sie mir gerade eben angeboten hat? Ich kann auf der Stelle zurück in das Zimmer gehen und genau das tun, was ich tun soll – was ich für sie tun soll. Sie und ich, wir werden dann davongehen und zwei Leichen zurücklassen, deren abgetrennte Köpfe auf dem verdammten Tisch liegen. Verdammt, Tavore – achtzig Hände!«
    »Ich verstehe«, sagte die Mandata. »Dann geh. Ich werde nicht geringer von dir denken, Kalam Mekhar. Du gehörst dem malazanischen Imperium. Dann diene ihm jetzt.«
    Er bewegte sich nicht, öffnete auch die Augen nicht. »Dann bedeutet es Euch also jetzt nichts, Tavore?«
    »Ich habe andere Sorgen.«
    »Erzählt mir davon.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »In dieser Nacht gibt es eine Konvergenz, Kalam«, mischte sich T’amber ein. »Hier in dieser Stadt – in Malaz. Das Spiel befindet sich in einer rasenden Abfolge von Zügen und Gegenzügen, und, ja, Mallick Rel nimmt an diesem Spiel teil, auch wenn die Hand, die ihn lenkt, noch verborgen bleibt. Ihn zu entfernen, wie du es vorhast, wird sich als tödlicher Schlag erweisen und könnte sehr gut das gesamte Gleichgewicht verändern. Es könnte sein, dass eine solche Tat nicht nur das malazanische Imperium, sondern die ganze Welt rettet. Wie können wir uns da deinem Wunsch widersetzen?«
    »Und dennoch …«
    »Ja«, sagte T’amber. »Wir fragen dich. Ohne dich haben wir nicht die geringste Chance, Kalam …«
    »Sechshundert Assassinen, verdammt!« Er drückte den Kopf gegen die Wand, nicht willens, nein, unfähig, die beiden Frauen anzusehen, die Not in ihren Augen zu sehen. »Ich reiche nicht aus. Ihr müsst das verstehen. Wir werden alle untergehen, während Mallick Rel am Leben bleibt.«
    »Wie du sagst«, erwiderte Tavore.
    Er wartete darauf, dass sie noch etwas hinzufügte, eine letzte Bitte äußerte. Er wartete auf einen neuen Versuch von T’amber. Doch es blieb alles still.
    »Ist es das wert, Mandata?«
    »Gewinne diese Schlacht, Kalam, oder gewinne den Krieg.«
    »Ich bin nur ein einzelner Mann.«
    »Ja.«
    Mit einem rasierten Knöchel im Loch.
    Seine Handflächen juckten unter dem feuchten Leder seiner Handschuhe. »Dieser Jhistal-Priester hegt einen Groll.«
    »Schon längere Zeit, ja«, sagte T’amber. »Und er giert nach Macht.«
    »Laseen ist verzweifelt.«
    »Ja, Kalam, das ist sie.«
    »Und warum bleibt Ihr nicht einfach hier, Ihr beide? Wartet, bis ich sie getötet habe. Wartet, und ich werde die Imperatrix davon überzeugen, dass dieses Pogrom beendet werden muss. Auf der Stelle. Kein Blutvergießen mehr. In der Stadt dort unten sind sechshundert Assassinen – wir können diesen Wahnsinn zermalmen, dieses Fieber vertreiben – «
    »Kein Blutvergießen mehr, Kalam Mekhar?«
    T’ambers Frage traf ihn, dann schüttelte er den Kopf. »Nur die Rädelsführer, mehr wird nicht erforderlich sein.«
    »Es ist offensichtlich, dass

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