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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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hast.« Er rieb sich das Gesicht, ehe er fortfuhr: »Ich vermute, es ist folgendermaßen, Sergeant: Kellanved persönlich hat diesen Dämon beschworen, vermutlich als Leibwächter oder vielleicht sogar als Rausschmeißer. Dann ist er weggegangen, und der Dämon hat den Laden übernommen.«
    »Lächerlich. Was wissen Dämonen davon, wie man so ’nen Laden führt? Du lügst. Und jetzt trink aus, Verdächtiger, und dann werden wir noch einen trinken und dann aus diesem Irrenhaus verschwinden.«
    »Wie kann ich dich nur überzeugen, Sergeant? Ich muss zu Mocks Feste. Das Schicksal der ganzen Welt steht auf dem Spiel – «
    »Ha, der war gut! Ich will dir mal was über das Schicksal der ganzen Welt erzählen. He, Wirt! Du da, du Kopf – mehr Bier, verdammt! Schau dir die Schatten da drüben an, Verdächtiger, die sind es, worum es geht. Sie verstecken sich hinter allem, hinter jedem Thron, hinter jeder Badewanne. Sie schmieden Pläne und nichts als Pläne und noch mehr Pläne, während der Rest – während wir vor die Hunde gehen. Wir werden im Rinnstein weggespült, runter in die Abwässerkanäle und dann raus ins Meer, wo wir ertrinken. Sie zählen Geld, ja, das tun sie. Zählen Münzen, die wir noch nicht mal zu sehen kriegen. Und so beurteilen sie uns. Waagschalen, verstehst du? Ein Splitter in die eine Schale, eine Seele in die andere. Und schon ist alles ausgeglichen, verstehst du? Was ist schon das Schicksal der Welt, Verdächtiger?« Sie machte eine Geste, bewegte den Zeigefinger wie einen Korkenzieher, erst im Kreis herum und dann abwärts. »Solange sie das Sagen haben, geht alles zugrunde. Und der Witz an der ganzen Sache ist … dass sie mit zugrunde gehen.«
    »Hör zu, Frau. Das dort drüben sind Gespenster, Kreaturen des Schattens. Die machen keine Pläne. Die zählen auch kein Geld. Die hängen einfach nur hier rum – «
    Wie auf ein Stichwort standen in diesem Augenblick die drei Schatten auf, schoben ihre Stühle mit hörbarem Scharren zurück, zogen die Umhänge enger um sich und verschwanden, die Gesichter im Dunkel der Kapuzen verborgen, durch die Tür.
    Hellian schnaubte.
    Der Wirt kam mit einem weiteren Krug voller Bier.
    »Na schön«, seufzte Banaschar und schloss die Augen. »Verhafte mich. Wirf mich in irgendein Verlies. Lass mich dort mit den Würmern und Ratten verfaulen. Du hast vollkommen recht, Sergeant. Kopfüber runter in den Abfluss – komm, lass mich deinen Krug auffüllen.«
    »Endlich fängst du an zu reden, Verdächtiger.«
     
    Kalam hämmerte der Klaue seinen Unterarm ins verhüllte Gesicht; die Wucht des Hiebs zerschmetterte die Nase des Mannes und ließ seinen Kopf gegen die Wand krachen. Knochen brachen knirschend, und der Angreifer wurde schlaff. Kalam wirbelte herum und bewegte sich rasch an der Mauer des Gebäudes entlang, verfolgt von einem halben Dutzend Armbrustbolzen, die wie Hagel gegen die Backsteine prasselten. Aus der Gasse, die ein Stück voraus und rechts von ihm lag – und in die sich die Mandata und Tamber angesichts einer Salve von Geschossen von der anderen Straßenseite zurückgezogen hatten –, konnte er das Klirren von Waffen hören. Sie waren in einen Hinterhalt geraten.
    Drei Hände kamen rasch näher, um die Falle zu schließen. Fluchend erreichte Kalam die Mündung der Gasse. Ein kurzer Blick zeigte ihm die beiden Frauen, die in ein wildes Handgemenge mit vier Assassinen verstrickt waren – und er wurde Zeuge, wie einer der vier Angreifer von Tavores Schwert gefällt wurde. Kalam drehte dem Kampf den Rücken zu und bereitete sich auf die Auseinandersetzung mit den Händen vor, die auf der Straße näher kamen.
    Dolche blitzten auf, als sie auf ihn zuflogen. Er warf sich nach rechts zur Seite und war schnell genug wieder auf den Beinen, um sich der vordersten vier Klauen zu erwehren. Ein Wirbel von Paraden, während Kalam sich noch weiter nach rechts bewegte und sich damit außer Reichweite von zwei Angreifern brachte. Ein Langmesser zuckte vor, schlitzte einem Mann das Gesicht auf, und als der Getroffene zurücktaumelte, trat Kalam dicht an ihn heran, spießte ihm den linken Oberschenkel auf, während er einen wilden Angriff der anderen Klaue abblockte. Er wirbelte auf dem angenagelten Oberschenkel herum, drehte sich hinter den Mann und stieß die freie Waffe über die rechte Schulter seines Opfers nach vorn, traf den zweiten Angreifer mit der Spitze am Hals.
    Kalam zog die Klinge aus dem Schenkel seines Gegners und legte dem Mann in derselben

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