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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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vereinigte sich die Straße mit einer anderen, die entlang der Westgrenze des Parks verlief, bevor sie sich südwärts, in Richtung der Brücke wandte. Als sie sich der Kreuzung näherten, sah Kalam, dass T’amber plötzlich die Richtung änderte und sie in ein Gässchen zur Linken führte – und dann sah er den Grund für den unerwarteten Abstecher: mehr Hände, die sich an der Kreuzung sammelten und nun vorwärtsstürmten.
    Sie treiben uns … zur Brücke. Was erwartet uns auf der anderen Seite?
    Die Gasse wurde nach den ersten angrenzenden Gebäuden rasch breiter und fast so etwas wie eine Straße, und genau vor ihnen war die niedrige Mauer, die den Park umgab.
    T’amber wurde langsamer, als wüsste sie nicht so recht, ob sie die Mauer nach links oder nach rechts umgehen sollte – und dann geriet sie ins Schwanken und hob ihr Schwert, als von beiden Seiten Angreifer auf sie einstürmten.
    Die Mandata schrie auf.
    Klingen prallten aufeinander, eine Gestalt taumelte zur Seite, die anderen schwärmten um T’amber herum – Kalam sah, wie sich zwei Messer in den Oberkörper der Frau bohrten, doch noch immer hielt sie sich auf den Beinen, schlug und stieß mit ihrem Schwert zu. Und dann war Tavore bei ihnen – ihre Otataral-Klinge grub sich von der Seite her tief in den Schädel eines der Assassinen, wurde mit einem wilden Ruck wieder herausgerissen, die rostfarbene Klinge pfiff auf einen Arm nieder, glitt durch Fleisch und Knochen, so dass der Arm davonflog -
    Und in dem Augenblick, bevor Kalam sich selbst in den Kampf einmischte, sah er, wie T’amber mit ihrer freien Hand eine Klaue an der Kehle packte, den Assassinen hochriss, herumwirbelte und gegen die steinerne Mauer schleuderte – und das, obwohl die Klaue der Frau immer wieder in die Brust, die Schultern und die Oberarme stach.
    Bei den Göttern hienieden!
    Kalam warf sich wie ein wütender Bhederin-Bulle in den Kampf, seine Langmesser zuckten vor, während er erst eine, dann eine zweite Klaue förmlich umrannte, so dass sie zu Boden stürzten.
    Und in der Düsternis vor der Mauer zum Rabenhügelpark entspann sich ein wilder, rasender Nahkampf, als sich eine zweite Hand zu den Überresten der ersten gesellte. Ein Dutzend rasche Herzschläge – und alles war vorüber.
    Doch es war keine Zeit zum Innehalten, keine Zeit, wieder zu Atem zu kommen, denn schon bohrten sich Armbrustbolzen in die Mauer.
    Kalam wedelte stumm mit der Hand, bedeutete den beiden Frauen, in westlicher Richtung an der Mauer entlangzurennen, und irgendwie – obwohl es eigentlich vollkommen unmöglich war - übernahm T’amber erneut die Führung.
    Hinter ihnen waren Schreie zu hören, doch es war keine Zeit, sich umzudrehen und zurückzublicken. Die Mauer machte eine Biegung nach Süden, bildete nun eine Seite der Straße, die zur Admiralsbrücke führte – und vorne spannte sich der steinerne Bogen, unbeleuchtet, derart in Schatten begraben, dass er sich auch am Grund einer Grube hätte befinden können. Als sie näher kamen, löste sich die magische Dunkelheit auf. Und gab den Blick preis - auf nichts. Niemand war zu sehen.
    »T’amber!«, zischte Kalam. »Langsam!«
    Was auch immer hinter ihnen zugeschlagen hatte, hatte die Aufmerksamkeit der ihnen folgenden Klauen auf sich gezogen – zumindest für den Augenblick. »Mandata, hört mir zu: Ihr und T’amber, Ihr geht runter, in den Fluss. Folgt ihm bis zum Hafen.«
    »Und was ist mit dir?«, wollte Tavore wissen.
    »Wir haben es bis jetzt noch nicht einmal mit einem Drittel der Hände zu tun gehabt, die sich in der Stadt befinden, Mandata.« Er nickte in Richtung des Mausviertels. »Sie sind dort. Ich habe vor, ihnen eine lustige Jagd zu bieten.« Er machte eine Pause, spuckte blutigen Schleim auf die Pflastersteine. »Möglicherweise kann ich sie abhängen. Ich kenne das Mausviertel, Tavore. Ich werde die Dächer nehmen.«
    »Es ist nicht gut, wenn wir uns aufteilen – «
    »Doch, Mandata, das ist es.« Kalam musterte T’amber ein, zwei Herzschläge lang. Ja, trotz allem wirst du es nicht mehr lange machen. »T’amber stimmt mir zu. Sie wird Euch zum Hafen bringen.«
    In den Gassen und Straßen hinter ihnen war es mittlerweile bedrohlich still. Sie kommen näher. »Geht.«
    Die Mandata blickte ihm in die Augen. »Kalam – «
    »Geht einfach, Tavore.«
    Er schaute ihnen hinterher, wie sie zum Flussufer gingen und die alte, halb abgesackte Stützmauer betraten. T’amber kletterte als Erste hinunter. Der Fluss floss träge

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