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SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Staub.
    Rotmaske befestigte die Rygtha wieder an seinem Harnisch. »Samen fallen aus der Krone des Stengeis. Die, die fehlerhaft sind, machen alle ihre Kinder krank. Der Fluch der Feigheit hat an diesem Tag sein Ende gefunden. Wir sind die Ahl, und ich bin euer Kriegsführer.« Er machte eine Pause und blickte sich um. »Und daher werde ich euch in den Krieg fuhren.«
     
    Auf dem Hügelgrat oberhalb des ausgedehnten Lagers vollführte Masarch eine Geste zu Sonne und Himmel, dann zu Erde und Wind. »Rotmaske herrscht jetzt über die Ahl.«
    Kraysos, der rechts von ihm stand, gab ein unbestimmtes Geräusch von sich. »Hast du wirklich daran gezweifelt, dass er Erfolg haben würde, Masarch? Kechra beschützen seine Flanken. Er ist der angreifende Wellenkamm eines Flusses aus Blut, und er wird diese Lande überfluten. Und so, wie die Letherii darin ertrinken, werden auch wir es tun.«
    »Du hast bei der Todesnacht gemogelt, Kraysos, und deshalb hast du noch immer Angst zu sterben.«
    Theven, der auf der anderen Seite von Masarch stand, schnaubte. »Das Bleddenkraut hatte den größten Teil seiner Kraft verloren. Es hat keinen von uns beiden durch die Nacht gebracht. Ich habe geschrien, Masarch. Ich habe geschrien und geschrien. Genau wie Kraysos. Wir fürchten uns nicht vor dem, was kommen wird.«
    »Hadralt ist von seinen eigenen Kriegern getötet worden«, sagte Masarch. »Von hinten. Das ist kein gutes Zeichen.«
    »Du irrst dich«, sagte Theven. »Rotmaskes Worte haben sie alle verwandelt. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas möglich ist.«
    »Ich habe den Verdacht, dass wir das noch oft sagen werden«, bemerkte Kraysos.
    »Wir sollten jetzt runtergehen«, sagte Masarch. »Wir sind seine ersten Krieger, und hinter uns stehen jetzt Zehntausende.« Theven seufzte. »Die Welt hat sich verändert.«
    »Du wolltest wohl sagen, wir werden noch ein bisschen länger leben.« Der junge Krieger warf Masarch von der Seite her einen Blick zu. »Das muss Rotmaske entscheiden.«
     
    Gefolgt von einer Schwadron ritt Brohl Handar an der Seite der Atri-Preda die Handelsstraße entlang, immer noch einen halben Tag von den Toren Drenes entfernt. Die Soldaten hinter ihnen waren still, schürten zweifellos ihre Wut und ihre Racheträume. Schon kurz nach der Annexion von Blaurose waren Kavallerieeinheiten von dort in Drene stationiert worden. Soweit Brohl Handar wusste, war Blaurose dem Imperium nicht so unblutig wie Drene einverleibt worden. Eine komplizierte Religion war das Bindeglied für unzufriedene Teile der Bevölkerung gewesen, und an der Spitze besagter Religion hatte eine geheimnisvolle Priesterschaft gestanden, die vollständig auszulöschen den Letherii bisher nicht gelungen war. Dem Vernehmen nach existierten immer noch ein paar Rebellengruppen, die vor allem in den Bergen am Westrand des Gebietes ihr Unwesen trieben.
    Jedenfalls wurde die alte letheriische Politik, Einheiten aus Blaurose in entlegene Teile des Imperiums zu verlegen, auch unter der Herrschaft der Edur fortgesetzt, was zweifellos darauf hindeutete, dass es immer noch Risiken gab. Brohl Handar fragte sich, wie es dem neu eingesetzten Aufseher der Edur in Blaurose wohl ergehen mochte, und er nahm sich vor, mit seinem Amtskollegen Kontakt aufzunehmen - es war wichtig, dass in Blaurose stabile Verhältnisse herrschten, denn jede Störung von Drenes wichtigster Versorgungsroute, jede Erschütterung von Drenes wichtigstem Handelspartner konnte sich als katastrophal erweisen, wenn in der Ahldan ein richtiger Krieg aufloderte.
    »Ihr seht nachdenklich aus, Aufseher«, sagte Bivatt nach einiger Zeit.
    »Ich mache mir Gedanken über unsere Versorgung«, antwortete er.
    »Falls sich diese Überlegungen auf militärische Belange beziehen, bin ich dafür verantwortlich.«
    »Die Bedürfnisse Eurer Armee können nicht losgelöst von allem anderen betrachtet werden, Atri-Preda. Wenn dieser Konflikt sich ausweitet, was - wie ich glaube - der Fall sein wird, kann noch nicht einmal der Repräsentant garantieren, dass es keine Versorgungs-Engpässe geben wird, vor allem bei der nicht kämpfenden Bevölkerung von Drene und den umliegenden Gemeinden.«
    »In einem umfassenden Krieg haben die Bedürfnisse der Truppen immer Vorrang. Überdies gibt es keinen Grund, Engpässe zu erwarten. Wir Letherii sind in diesen Dingen sehr geübt. Unser Transportwesen wurde durch die Erfordernisse der Ausbreitung des Imperiums immer mehr verfeinert. Wir verfugen über die Straßen, die

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