Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
die Belohnung der Edur für die Unterstützung vielleicht wahre Freiheit sein könnte - für die ganze Provinz Blaurose und alle ihre Einwohner. Ich würde mich gewiss dafür einsetzen.«
    Clips Lachen war voller Hohn.
    Die Kette wirbelte herum und wickelte sich straff um seine rechte Hand, doch das blieb seine einzige Reaktion auf diese gewichtigen Erklärungen und kühnen Versprechen.
    Seren fühlte sich innerlich krank. Clip, dieses verrückt machende Jungchen mit seiner Kette und seinen Ringen, seiner immer spöttischen Miene …
    Oh, Forcht Sengar, trau dem Kerl nicht. Trau ihm keinen Schritt weit.
     
    »Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr das tun wollt, Aufseher?«
    Brohl Handar blickte die Atri-Preda an. »Dies soll eine Sttafexpedition werden, Bivatt. Es wurde keine formelle Kriegserklärung abgegeben - was das angeht, ist das Sendschreiben aus Letheras eindeutig. Wie es scheint, gehört es zu meinen Pflichten als Aufseher, dafür zu sorgen, dass die Kampfhandlungen den vorgegebenen Rahmen nicht überschreiten. Ihr marschiert, um diejenigen zur Strecke zu bringen und zu vernichten, die die Siedler getötet haben.«
    Ihr Blick verharrte auf den Truppenkolonnen aus Letherii und Edur, die die Straße entlangmarschierten. Staubwolken schwebten in der Luft, befleckten das strahlende Blau des Himmels. Die Geräusche der Armee erinnerten Brohl Handar an geborstenes Eis, das ächzend und knirschend einen Fluss hinuntertrieb. »Genau das habe ich vor, Aufseher«, sagte Bivatt. »Das und nicht mehr, wie man es mir befohlen hat.«
    Er musterte sie noch ein, zwei Herzschläge länger und verlagerte dann sein Gewicht im Sattel, um die Spannung in seinem unteren Rücken zu verringern - er zog es vor, Pferde aus der Ferne zu bewundern, statt oben auf den verdammten Dingern zu hocken. Es schien, als würden sie seinen Widerwillen spüren und es ihm mit gleicher Münze heimzahlen. Dieses hier hatte die Angewohnheit, den Kopf nach hinten zu werfen, wenn es nach einem kurzen Galopp zum Stehen gebracht wurde, ganz offensichtlich wollte es ihm am liebsten das Kinn zerschmettern. Die Atri-Preda hatte ihm gesagt, er würde sich zu weit nach vorne beugen, und das Pferd wüsste das und würde die Gelegenheit nutzen, um zu versuchen, ihm Schaden zuzufügen. Der Tiste Edur freute sich nicht unbedingt auf diese Reise. »Trotzdem«, sagte er schließlich, »werde ich Euch begleiten.«
    Er wusste, dass diese Aussicht sie nicht froh stimmte. Doch er hatte seine eigenen Leibwächter, aus seinem eigenen Stamm. Seine eigene Kutsche mitsamt seinem Kutscher und einem Ochsengespann. Und mehr als genug Vorräte, um zu gewährleisten, dass sie für den Tross keine Belastung darstellten.
    »Ich bin nach wie vor um Eure Sicherheit besorgt«, sagte sie.
    »Dazu besteht kein Anlass. Ich habe vollstes Vertrauen in meine Arapay …«
    »Vergebt mir, Aufseher, aber Robben zu jagen ist nicht das Gleiche wie …«
    »Atri-Preda«, unterbrach Brohl Handar sie nun seinerseits, »meine Krieger sind während der Eroberung letheriischen Elitesoldaten gegenübergetreten, und es waren Eure Letherii, die geflohen sind. Robben? Ja, aber einige von ihnen wiegen tatsächlich mehr als ein Ochse, und sie haben Hauer, die länger als ein Kurzschwert sind. Und es waren ja nicht nur Robben. Sondern auch weißpelzige Bären und Höhlenbären. Kurzbeinige Wölfe und Wölfe, die in Rudeln jagen. Und - was man nicht vergessen sollte - Jheck. Gestaltwandler. Glaubt Ihr, die weiße Ödnis des Nordens ist ein leeres Land? Im Vergleich zu dem, womit ein Arapay sich jeden Tag herumschlagen muss, waren die Letherii keine sonderlich große Bedrohung. Und wenn es darum geht, mich vor den Ahl zu schützen - nun, das würde vermutlich nur im Falle einer Niederlage Eurer Truppen notwendig werden. Wir werden einen K’risnan der Den-Ratha sowie Eure Magier-Kader haben. Kurz gesagt«, schloss er, »Eure Besorgnis klingt falsch. Sagt mir, Atri-Preda, worum ist es bei Eurem geheimen Treffen mit Repräsentant Letur Anict gegangen?«
    Die Frage, die er wie einen nachträglichen Gedanken vorgebracht hatte, schien ihr einen Schlag zu versetzen, und ihre Augen, die auf ihn gerichtet waren, waren groß und beunruhigt, bis etwas Dunkleres in ihnen lebendig wurde. »Es war ein Gespräch über finanzielle Angelegenheiten«, sagte sie kühl. »Eine Armee muss essen.«
    »Die Finanzierung dieser Strafexpedition erfolgt durch die imperiale Schatzkammer.«
    »Besagte Mittel werden vom Repräsentanten

Weitere Kostenlose Bücher