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SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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während er behutsam an dem Wein nippte - und aufstöhnte, als der Alkohol in Schnitte und Risse gelangte. »Vielleicht hätten wir uns zuerst um den Edur kümmern sollen. Bruthen Trana - er machte gar nicht den Eindruck, dass er so eine Schlange ist. Er hat kein Wort gesagt, nichts erkennen lassen …«
    »Natürlich nicht. Das hätte ich an seiner Stelle auch nicht getan. Nein. Warten, beobachten, und dann ohne Warnung zuschlagen. Ja, ich habe ihn unterschätzt. Nun, so ein Fehler passiert mir nur einmal. Heute Nacht hat ein Krieg begonnen, Tanal Yathvanar. Und dieses Mal werden die Letherii nicht verlieren.« Noch ein Schlückchen. »Ich bin erleichtert«, sagte er dann, »dass du diese Gelehrte losgeworden bist - zu schade, dass du Nisall nicht zum Spielen bekommen hast, aber ich musste schnell handeln. Erzähle mir, wie du dich ihrer entledigt hast - der Gelehrten, meine ich. Ich brauche zur Abwechslung mal wieder ein paar befriedigende Neuigkeiten …«
    Tanal starrte den Patriotistenführer an. Wenn du es nicht warst…
    Aus dem Korridor waren eilige Schritte zu hören. Die Heiler waren da.
     
    »Kommandant«, sagte Kär Penath, während er rasch neben Bruthen Trana her eilte, »ersuchen wir um eine Audienz beim Imperator?«
    »Nein. Noch nicht. Wir werden erst etwas zusehen, wie sich das alles entwickelt.«
    »Und was ist mit den Leichen?«
    »Verstecke sie gut, Hexer. Und teile Hannan Mosag mit, dass ich ihn sprechen will. Sobald wie möglich.«
    »Er steht im Augenblick nicht in der Gunst des Imperators …«
    »Du hast mich falsch verstanden, Hexer. Das hier hat mit Rhulad nichts zu tun. Noch nicht. Wir haben dieses Imperium erobert. Es scheint, als hätten die Letherii das vergessen. Daher ist es an der Zeit, die Tiste Edur wieder einmal aufzurütteln. Um Angst und Schrecken zu verbreiten und unseren Unmut deutlich zu machen. Heute Nacht sind die Waffen gezogen worden, Kär.«
    »Du sprichst von Bürgerkrieg, Kommandant.«
    »Gewissermaßen, obwohl ich nichts Offenes vom Kanzler oder Invictad erwarte. Einen Krieg, ja - aber einen, der hinter dem Rücken des Imperators geführt wird. Er wird davon nichts mitbekommen …«
    »Kommandant…«
    »Dein Entsetzen angesichts meiner Worte überzeugt mich nicht. Hannan Mosag ist kein Narr - genauso wenig wie du oder einer seiner anderen Hexer. Und jetzt sag mir, du hättest nichts geahnt … aha, das habe ich mir gedacht.«
    »Ich fürchte, wir sind noch nicht bereit …«
    »Wir sind es nicht. Aber sie auch nicht. Dass sie sich Nisall geholt haben - dass sie sie ermordet haben -, sagt mir, dass irgendetwas sie in Panik versetzt hat. Wir müssen herausfinden, was das war. Irgendetwas ist geschehen - oder geschieht gerade jetzt -, das die Dinge zugespitzt hat. Und genau das ist der Weg, dem Hannan Mosag folgen muss - nein, ich maße mir nicht an, ihm Befehle zu erteilen …«
    »Ich verstehe, Bruthen Trana. Du sprichst wie ein Tiste Edur. Ich werde deinen Rat dem Hexenkönig mit all meinem Pflichteifer übermitteln.«
    »Ich danke dir.«
    »Als ich heute Nacht miterlebt habe, was du getan hast, Kommandant«, sagte K’ar Penat, »war ich stolz. Wir sind … aufgewacht, wie du gesagt hast. Diese Zivilisation, sie ist ein Gift. Eine Fäulnis auf unseren Seelen. Sie muss herausgeschnitten werden.«
    Und jetzt höre ich Hannan Mosag durch dich sprechen, Hexer. Was die Antwort auf einen anderen … Verdacht ist. So sei es.
    Nisall. Erste Konkubine, es tut mir leid. Aber wisse, dass ich dich rächen werde. Wie ich auch meinen tapferen Krieger rächen werde - die Schwester soll mich holen, das war unbedacht…
    »Der Kanzler wird mit dem Imperator sprechen …«
    »Nur, wenn er dumm ist«, sagte Bruthen Trana, »oder der Panik nahe. Aber er ist weder das eine, noch das andere. Nein, er muss immer wieder angestoßen werden, darf sein Gleichgewicht nicht wiederfinden - oh, ja, wir werden dafür sorgen, dass er panisch wird, und früher oder später wird er tun, was du sagst. Mit Rhulad sprechen. Und dann werden wir ihn haben. Und Invictad. Zwei Schlangen im gleichen Korb - einem ölgetränkten Korb. Und Triban Gnol selbst wird derjenige sein, der den Funken schlägt.«
    »Wie?«
    »Du wirst es erleben.«
     
    Tehol starrte voller Entsetzen durch die Dachluke nach unten. »Das war ein Fehler«, sagte er.
    Bagg, der neben ihm stand und ebenfalls nach unten schaute, nickte. »Es war ein Akt der Barmherzigkeit, Herr. Zwölf Hennen in einem Sack, die sich gegenseitig fast

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