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SdG 12 - Der Goldene Herrscher

SdG 12 - Der Goldene Herrscher

Titel: SdG 12 - Der Goldene Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Zwischenzeit bin ich aufgrund meiner eigenen Untersuchungen zu dem Schluss gekommen, dass im Hinblick auf diesen Angriff auf unsere Finanzen jegliche äußere Einmischung auszuschließen ist. Der Ursprung unseres Problems liegt hier in Letheras, meine Freunde …«
    »Und warum haben wir den Dreckskerl dann noch nicht erwischt?«, wollte DruzThennict wissen. Sein Kopf schien auf seinem langen, dünnen Hals auf und ab zu hüpfen.
    »Die Spuren sind äußerst geschickt verwischt worden, teurer Druz«, sagte Rautos. »Ganz einfach - wir fuhren Krieg gegen ein Genie.«
    Horul Rinnesict, der am gegenüberliegenden Ende des Tisches saß, schnaubte. »Und warum prägen wir dann nicht einfach mehr Münzen und beheben so den Mangel?«, fragte er.
    »Das könnten wir«, erwiderte Rautos, »obwohl es nicht ganz einfach wäre. Die Ausbeute der Imperialen Minen ist festgelegt - und sie ist notwendigerweise mäßig. Und unglücklicherweise auch ziemlich unbeweglich. Darüberhinaus könntest du dich selbst einmal fragen: Was würde ich dann tun, wäre ich dieser Saboteur? Plötzlich gibt es einen Zustrom neuer Münzen - wenn du vorhättest, eine Wirtschaft ins Chaos zu stürzen, was würdest du tun?«
    »Mit dem Inhalt meiner Schatzkammern den Markt überschwemmen«, knurrte Barrakta Ilk, »und eine galoppierende Inflation auslösen. Wir würden in wertlosen Münzen ersaufen.«
    Rautos Hivanar nickte. »Ich bin davon überzeugt, dass unser Saboteur sich nicht mehr lange verstecken kann. Er oder sie wird zum Vorschein kommen müssen. Der Schlüssel wird sein, genau zu beobachten, welches Unternehmen als Erstes zusammenbricht, denn dort wird seine oder ihre Spur leicht erkennbar werden.«
    »Und dann«, sagte Barrakta, »werden die Patriotisten zuschlagen.«
    »Oh, das bringt mich zu unserem zweiten Gesprächsthema. So weit ich weiß, hat es Neuigkeiten aus Drene gegeben - wobei ich bis jetzt noch keine Einzelheiten kenne -, aber besagte Neuigkeiten haben anscheinend unter den Patriotisten etwas ausgelöst, das man eigentlich nur als Panik bezeichnen kann. Letzte Nacht ist es hier in Letheras zu einer Reihe beispielloser Verhaftungen gekommen …«
    Uster lachte. »Was kann daran, dass die Patriotisten Leute verhaften, schon beispiellos sein?«
    »Nun, vor allem haben sie die Erste Konkubine verhaftet.«
    Um den Tisch herum herrschte Stille.
    Rautos Hivanar räusperte sich. Er hatte alle Mühe, die Wut aus seiner Stimme herauszuhalten. »Es scheint, als hätte Karos Invictad überstürzt gehandelt, was - wie ihr selbstverständlich alle wisst - normalerweise ganz und gar nicht seine Art ist. Infolge seiner Hast sind die Dinge aus dem Ruder gelaufen. Es hat Zusammenstöße zwischen Patriotisten und Tiste Edur gegeben, und zwar sowohl innerhalb wie außerhalb des Ewigen Domizils.«
    »Dieser verdammte Narr!«, brüllte Barrakta und hämmerte mit einer Faust auf den Tisch.
    »Die Erste Konkubine ist, wie ich weiß, tot. Genau wie eine Reihe von Wachen - in erster Linie die auf dem Gelände der Patriotisten -, und mindestens zwei Leibwächter des Kanzlers.«
    »Hegt die verdammte Schlange ebenfalls Selbstmordgedanken?«
    »Es hat fast den Anschein, Barrakta«, räumte Rautos ein. »Alles sehr beunruhigend - vor allem Karos Invictads Unwilligkeit, Genaueres über die Geschehnisse mitzuteilen. Ich verfüge nur über einen einzigen Hinweis darauf, wie außergewöhnlich die Ereignisse der letzten Nacht waren, und das ist das Gerücht, dass Karos zusammengeschlagen wurde - dass er fast zu Tode geprügelt wurde. Ich kann dieses Gerücht nicht bestätigen, da er niemanden empfangen hat - und außerdem haben ihn bald nach dem Geschehen zweifellos die Heiler besucht.«
    »Rautos«, murmelte Druz, »müssen wir auf Abstand zu den Patriotisten gehen?«
    »Das sollten wir zumindest in Erwägung ziehen«, antwortete Rautos. »Vielleicht möchtest du ja schon einmal erste Vorbereitungen diesbezüglich treffen. In der Zwischenzeit brauchen wir die Patriotisten allerdings noch, aber ich muss eine gewisse Sorge eingestehen, dass sie möglicherweise nicht mehr da sein werden, wenn wir ihre Dienste am dringendsten benötigen.«
    »Heuere eigene Leute an«, sagte Barrakta.
    »Das habe ich bereits getan.«
    Knappes Nicken rund um den Tisch beantwortete diese Aussage.
    Uster Taran räusperte sich. »Ich möchte mich entschuldigen, Rautos. Du kümmerst dich mit deiner gewohnten Gründlichkeit um die Dinge. Es tut mir leid, dass ich gezweifelt habe.«
    »Wie

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