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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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»Echt?«
    »Ja. Das gefällt mir. Vielleicht werd ich sogar Medizin studieren.«
    Das ließ sie ihn anders einschätzen. Offenbar hatte er nicht nur Muskeln, sondern auch Hirn. Was für eine Schande, dass er dermaßen jung war. Wenn er zehn Jahre älter wäre …
    »Wie lange sind Sie schon bei den SEAL s?«, fragte sie. Was nicht heißen sollte, dass sie ihn besser kennenlernen wollte.
    »Seit drei Jahren.«
    Nie im Leben. »Was? Wie alt waren Sie denn, als Sie eingetreten sind? Zwölf?«
    »Ha ha. Nein, siebzehn. Und bei den SEAL s tritt man nicht ein. Man durchläuft eine der härtesten Ausbildungen der Welt. Nur vierzehn von sechsundsechzig Anwärtern haben sie bestanden.«
    Wow. Okay, das sprach für ihn. Weitere Fragen drängten sich ihr auf, doch sie schluckte sie herunter, um ihn nicht zu ermutigen.
    »Ich bin halb Ire, halb Italiener. Sie wissen, was das heißt?«, sprach er weiter. Offensichtlich benötigte er keine Ermutigung.
    »Nein.«
    »Dass ich stur und leidenschaftlich bin. Wenn ich etwas will, lasse ich nicht locker.«
    »Tatsächlich«, sagte sie gedehnt und unterdrückte ein Schaudern.
    »Mit siebzehn habe ich im Discovery Channel eine Dokumentation über die SEAL s gesehen. Was da gezeigt wurde, schien für mich genau richtig zu sein.«
    »Und jetzt wollen Sie Medizin studieren«, ergänzte sie.
    »Ja, klar, ich stehe auf Herausforderungen. Deshalb stehe ich wahrscheinlich auch auf Sie.«
    Bei seinem Geständnis verspürte sie ein Kribbeln. »Zeitverschwendung.«
    »Mal schauen. Klar, ich will Medizin studieren, aber dazu muss ich zuerst mal aufs College«, fuhr er ungeachtet ihrer Bemerkung fort. »Ich belege jedes Semester zwei Vorlesungen.«
    »Dann sind Sie wohl schwer beschäftigt«, meinte sie.
    »Jede Wette, dass Sie auf dem College waren.«
    »Ja.« Und sie hatte dort Partys gefeiert, als gäb’s kein Morgen.
    Er fixierte sie mit seinem durchdringenden Blick. »Was haben Sie studiert?«
    »Journalismus.« Wenn ich mal in einer Vorlesung war .
    »Haben Sie einen Abschluss?«
    »Ja.« Dank Penny, die so manche Hausarbeit für sie getippt und sie zum Entzug kutschiert hatte, bis Lia sich endlich am Riemen gerissen hatte.
    »Wieso arbeiten Sie dann als Kellnerin? Sie sollten beim Fernsehen, beim Radio oder so sein.«
    »Das könnte ich, wenn ich wollte«, antwortete sie mit gespielter Zuversicht. »Ich schnüffle gerne herum, suche nach einer Geschichte.«
    »Dann sollten Sie das auch tun«, meinte er. »Was hindert Sie daran?«
    »Weiß nicht«, erklärte sie und kippte ihren Drink. Der Captain Morgan gelangte ohne Umwege vom Magen in ihre Blutbahn.
    »Sie sähen im Fernsehen bestimmt scharf aus«, ließ er nicht locker und seine tiefe Stimme schien sie zu liebkosen.
    Es musste am Alkohol liegen, dass ihr Hitze in die Wangen stieg. »Mich wird niemand einstellen«, erklärte sie. »Meine Noten waren nicht gut. Wenn meine Schwester mir nicht geholfen hätte, besäße ich gar keinen Abschluss. Und währenddessen wurde sie noch von ihrem Verlobten verlassen, was ganz allein meine Schuld war …« Sie hielt abrupt den Mund. So viel wollte sie eigentlich gar nicht von sich preisgeben.
    »Wissen Sie, was ich glaube?«, fragte er, nachdem er nachdenklich an seinem Bier genippt hatte. »Es fehlt Ihnen an Selbstbewusstsein. Daran liegt’s.«
    Der Vorwurf empörte sie. »Wie bitte? Daran fehlt es mir absolut nicht.«
    »Beweisen Sie es«, provozierte er sie.
    »Ich muss Ihnen einen Scheißdreck beweisen.«
    »Nicht mir.« Er deutete mit dem Kinn. »Beweisen Sie es sich selbst.«
    Lia wurde langsam böse. Das war doch wohl das Letzte! Ein kaum zwanzigjähriger Bursche sagte ihr, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte. »Wollen Sie noch ein Bier?«, fragte sie ihn, als ihr Zorn wieder aufflackerte. »Wie viele Biere muss ich Ihnen ausgeben, bis Sie mich in Frieden lassen?«
    Er kniff kurz die Augen zusammen und setzte dann sein bewährtes Spitzbubengrinsen auf. »Die Reparatur meines Autos hat mich zweihundertzwanzig Dollar gekostet«, ließ er sie wissen.
    Lia hatte plötzlich einen Kloß im Hals.
    »Bei drei Dollar pro Bier macht das … etwas mehr als dreiundsiebzig Biere«, fügte er hinzu und bewies damit, dass er gut im Kopfrechnen war.
    Mit einem flatternden Blick betrachtete sie ihn. An dem Jungen war mehr, als man zunächst vermutete. »Sie sind ein schlaues Kerlchen, wie?«, bemerkte sie, um ihn auf die Probe zu stellen.
    Er zuckte mit den Schultern. Ja, und?
    »Warum sind Sie dann nicht

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