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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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sich unbeeindruckt.
    Eine Stunde verging, sein Appetit war angeregt, und er bestellte eine Vorspeise. Da er sich nicht zwischen einem Steaksandwich und Eismeerkrabben entscheiden konnte, nahm er beides und gluckste angesichts Lias bestürzter Miene, als ihr klar wurde, wie teuer sie ihre »Verabredung« zu stehen kommen würde.
    »Wollen Sie das wirklich alles aufessen?«, blaffte sie und blieb neben seinem Hocker stehen.
    Er griff nach einer leeren Krabbenschere und klapperte damit vor ihr herum. »Keine Sorge, cara mia , Sie vernasche ich noch zum Nachtisch.«
    »Werden Sie lieber erwachsen«, sagte sie verächtlich und ließ ihn in einer Wolke ihres herb-süßen Parfüms stehen.
    Ihre Worte brachten ihn nicht aus der Fassung. Vinny war daran gewöhnt, dass man ihn wegen seines Alters aufzog. Während des BUD /S-Trainings, der Kampfschwimmerausbildung der SEAL s, war er Mowgli genannt worden – nach dem Wildfang aus dem Dschungelbuch . Er hatte nur zwei Jahre gebraucht, um zu beweisen, dass er es mit jedem SEAL aufnehmen konnte, und wegen seiner Ähnlichkeit mit Al Pacino den Kodenamen »Pate« bekommen.
    Als einziger Mann im Haus hatte er schon früh Verantwortung übernehmen müssen. In der East Side von Philadelphia, wo an jeder Straßenecke Gangs standen und Drogen verkauft wurden, überlebten nur die Zähesten. Von dem Tag an, als die Familie von seinem Vater verlassen worden war, bis zum Abschluss der SEAL -Ausbildung hatte es kein Hindernis gegeben, auf das Vinny nicht geradewegs zugestürmt wäre. Ophelia rumzukriegen konnte so schwer nicht sein.
    Das Steaksandwich wurde ihm serviert. Er aß es halb auf und bestellte dann Limettenkuchen. Als Ophelia das nächste Mal vorbeikam, steckte er einen Finger in die Schlagsahne und hielt ihn Lia hin. »Mal lecken?«, fragte er, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Nein«, antwortete sie ausdruckslos, aber ihre Mundwinkel zuckten.
    Sie blickte in seine Richtung, als sie über ein Stuhlbein stolperte und ihr Tablett mit einigen halb leeren Gläsern darauf fallen ließ. Soda klatschte gegen die Wand. Eiswürfel regneten auf den Boden.
    »Scheiße!« Ihr Blick flog bestürzt zu dem Büro neben dem Kücheneingang, und natürlich kam die Geschäftsführerin heraus.
    »Warst du das, Lia?«, wollte sie wissen, die roten Lippen missbilligend geschürzt.
    »Tut mir leid«, sagte Ophelia. »Ich wische das sofort auf.«
    »Du hast Gäste, denen du neue Getränke bringen musst«, fauchte die Geschäftsführerin. »Ich mach das.« Damit schnappte sie sich das Geschirrtuch, nach dem Lia gegriffen hatte. »Bei Gott, wenn du nicht lernst, wie man ein Tablett trägt, werde ich dich entlassen müssen.«
    Vinny, der den Zwischenfall beobachtet hatte, wartete darauf, dass Lia, wie sie von allen genannt wurde, der Frau sagte, sie könne sie mal. Stattdessen bedeutete sie dem Barmann, neue Getränke auszugeben, und meinte: »Das passiert mir nicht noch mal.«
    Vinny konnte nicht anders, als Lia zu bewundern, und versuchte, ihren Blick zu erhaschen. »Hey«, rief er, »sie ist doch bloß neidisch, weil ihr Arsch nicht in solche Shorts passt, wie Sie sie anhaben!« Dabei sprach er absichtlich so laut, dass jeder mitbekam, was er sagte.
    Von der Geschäftsführerin erntete er einen Blick, der hätte töten können.
    Ophelia gab einen erstickten Laut von sich, während sie die Getränke servierte. Er wusste nicht recht, ob aus Dankbarkeit oder ob sie daran dachte, ihn auf der Stelle umzubringen.
    Die Farbe des Himmels draußen wechselte von Zinngrau zu Schwarz. Im Restaurant wurde es allmählich leerer. Vinny guckte sich noch die neunte Runde des Boxkampfs an. Aus den Augenwinkeln sah er Lia die Bestellung eines Bikerpärchens entgegennehmen und er meinte zu beobachten, wie der Alte ihr seine Hand auf den Hintern legte.
    »Hat der Lustmolch Sie gerade betatscht?«, fragte er, als sie zur Bar kam.
    Sie sah ihn unverwandt an. »Ich glaube nicht.«
    »Ich glaube nicht? Was soll das denn heißen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das passiert doch dauernd. Ist keine große Sache.«
    »Sie glauben nicht?« Wäre sie seine kleine Schwester Isabella, würde er eine verdammt große Sache daraus machen.
    »Entspannen Sie sich, Little Al«, teilte sie ihm mit. »Ich komme damit klar.«
    Vinny war zu verdutzt über den Spitznamen, der sich sicher auf Al Pacino bezog, um etwas zu erwidern.
    Er behielt sie im Auge, während sie zwei Long Island Ice Tea servierte. Diesmal fasste ihr der behaarte alte Sack

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