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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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Dunkelheit konnte sie seine ungläubige Miene erkennen.
    »Hast du sie nicht mehr alle?«, brüllte er.
    Seine wütende Stimme ließ sie zusammenzucken. »Ich hab dich für jemand anderen gehalten. Habe ich dich getroffen?«
    »Nein.« Er kam auf die Knie und kroch auf sie zu. Lia legte sich zurück. »Die Kugel ist an meinem Ohr vorbeigesaust«, knurrte er, während er am Fußende auf das Bett stieg. »Warum hast du nicht aufgemacht, als ich geklopft habe? Ich hatte schon Angst, du wärst tot. Jesus! Du wolltest mich umbringen!«
    Starr und total außer sich ragte er über ihr auf, während sie flach auf dem Rücken lag. »Du bist der letzte Mensch auf der Welt, den ich umbringen wollen würde«, widersprach sie. »Ich hatte Ohrenstöpsel drin, deshalb hab ich dich nicht klopfen hören.«
    »Dann bist du also taub und bewaffnet!«
    »Hör mal, du hast ja keine Ahnung, was hier los ist –«
    »Na und ob«, entgegnete er. »Ich war gerade bei deiner Schwester, wir hatten eine lange, nette Unterhaltung. Was willst du eigentlich damit beweisen, dass du allein hier wohnst? Dass du dabei draufgehen kannst wie jede andere hilflose Frau?«
    »Ich bin nicht hilflos!« Sie war auf der Stelle beleidigt. »Ich habe schießen gelernt.«
    »Dann beweis es mir«, gab er zurück, packte ihre Handgelenke und zerrte ihr die Arme über den Kopf. Gleichzeitig klemmte er ihre Beine unter dem Gewicht seines Körpers ein. Lia wand sich, konnte sich aber nicht befreien. »Und, wo ist deine Kanone jetzt?«, höhnte er.
    »Auf dem Boden.« Sie wehrte sich heftiger, woraufhin er den Griff um ihre Handgelenke noch verstärkte. In Lias Augen brannten Tränen. »Aufhören!«, flehte sie. »Wieso bist du denn so wütend?«
    Sofort hörte er auf, so fest zu drücken. »Scheiße!« Vinny stieß scharf die Luft aus und ließ sie los. Dann setzte er sich rittlings über ihre Hüfte. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass diese Bullen zu deinem Schutz abgestellt waren?«, fragte er immer noch wütend.
    »Weil ich dachte, du würdest mich ja beschützen.«
    »Blödsinn. Du wolltest mich nicht in deinem Leben haben, schon vergessen?«
    »Das ist nicht wahr. Ich meine, zuerst war es schon so, jetzt stimmt es aber nicht mehr.«
    Mit seinem plötzlichen Schweigen verlangte er nach Antworten. Es war höchste Zeit, ehrlich zu ihm zu sein – und zu sich selbst.
    »Ich hatte solche Angst, mich in dich zu verlieben«, gestand Lia ganz offen. »Das habe ich immer noch. Die Dinge ändern sich, Vinny. Menschen leben sich auseinander. Und sie sterben. So wie mein Vater. Ich habe solche Angst vor dem Schmerz, der damit verbunden ist.«
    Sie verstummte, als er unendlich behutsam ihr Gesicht in seine Hände nahm. »Hör mir zu, Lia, ich weiß, wie es dir geht. Ich habe auch Angst – nicht, weil ich jünger bin und wir uns auseinanderleben könnten, sondern davor, dich an irgendeinen Wahnsinnigen zu verlieren. Ich bin fast ausgeflippt, als ich dich im Fernsehen gesehen habe, das war, als würdest du dich als Soldatin an die vorderste Front stellen, verdammt noch mal!«
    »Du hast mich gesehen?«, fragte sie voller Freude darüber, dass er ihren ersten Bericht nicht verpasst hatte.
    »Du warst umwerfend. Aber wer hatte die bescheuerte Idee, ausgerechnet dich diesen Bericht machen zu lassen?«
    »Das FBI «, antwortete Lia leise.
    »Warum? Weil dein Dad eins der Opfer war?«
    »Nein, weil die ganze Sache erst durch die Informationen von meiner Schwester und mir ins Rollen gekommen ist. Hast du selbst den Schluss gezogen, dass Danny Price mein Vater war?«, fragte sie. »Oder hat Penny dir das erzählt?«
    »Ich hab’s mir gedacht. Du siehst ihm sehr ähnlich.«
    Als er das sagte, traten ihr Tränen in die Augen. »Ich habe ihn so geliebt«, gestand sie, und ihr versagte die Stimme. »Als er starb, wollte ich auch sterben. Ich war völlig durch den Wind. Aber jetzt können wir den Scheißkerl kriegen, der ihn ermordet hat«, fügte sie grimmig hinzu. »Und ich werde alles dafür tun, dass es auch dazu kommt.«
    Vinny schloss die Augen. »Großer Gott. Na schön«, sagte er dann, als er sie wieder ansah. »Das kann ich verstehen. Als meine Mutter Krebs bekam, habe ich mir ein Bein ausgerissen, um mich um sie und meine Schwester zu kümmern. Aber es ist nicht dein Job, den Mörder deines Vaters zu fassen. Woher willst du wissen, dass er jetzt nicht hinter dir her ist, weil du ihn entlarven wolltest? Du verrammelst deine Tür, besorgst dir eine Kanone und denkst, damit

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