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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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sie von dem Brötchen ab, das ihr in die Hand gedrückt wurde. Der Geruch von Essen hatte ihren Appetit geweckt, und nun bekam sie richtigen Heißhunger. »Wo sind wir?«, erkundigte sie sich mit vollem Mund. Der verkümmerte Kaktus draußen vor dem Fenster ließ keine großen Schlussfolgerungen zu.
    »Auf den Niederländischen Antillen«, antwortete er schroff.
    Also lag ein ganzer Ozean zwischen ihr und dem geliebten Kind. Bei dieser Erkenntnis verging ihr der Appetit, und sie begann, den Rest des Brötchens einzuwickeln.
    »Aufessen«, sagte der SEAL .
    Sie funkelte ihn mit brennenden Augen an. »Ich gehöre nicht zu Ihren Soldaten«, gab sie scharf zurück. Als ihre Blicke sich trafen und sie einander anstarrten, ging ihr schlagartig auf, wie unendlich männlich er war. Seine breiten Schultern und die kräftigen Oberarme machten ihr auf unangenehme Weise bewusst, dass sie eine Frau war – eine, die verdreckt neben ihm saß und dringend eine Dusche brauchte, während er es irgendwann in den letzten Minuten geschafft hatte, sich die Tarnfarbe aus dem Gesicht zu wischen.
    »Jemand vom FBI wird Sie abholen«, erklärte er mit barscher, hallender Stimme, »und nach Hause bringen.«
    »Egal.« Ihr Zuhause war da, wo Miguel sich befand.
    »Sie müssen sich waschen«, fügte er hinzu.
    Sein sauber gewaschenes Gesicht war seltsam faszinierend. Er besaß aristokratische Züge, trug einen dunklen Schnurrbart und hatte gepflegte schwarze Augenbrauen. All das zusammen ließ ihn gnadenlos gut aussehen. Seine silbrigen Augen wirkten beinahe hypnotisch. Sie betrachtete die Partie grauer Haare über seiner Stirn, die wie eine Flosse in seinen ansonsten dunklen Schopf überging.
    Mako
, fiel ihr der Name wieder ein. Kein Wunder, dass die anderen ihn so nannten. Er sah aus wie ein Hai.
    »Wo ist der Waschraum?« Sie hatte Mühe, aufzustehen.
    »Da drüben.« Auch er erhob sich und behielt sie im Auge, fasste sie jedoch nicht an, sondern wies mit einem Nicken auf eine Tür. »Ich habe Ihnen da drin eine Fliegermontur hingelegt, damit Sie sich umziehen können.« Die Art, wie er die Worte
da drin
und
Montur
aussprach, verriet ihr, dass er aus Neuengland stammte.
    Auf dem Weg zur Damentoilette spürte sie, wie kribbelnd Gefühl in ihre Beine zurückkehrte. Während sie ungeschickt mit der Tür kämpfte und sie schließlich aufstieß, fühlte sie Makos Blick im Rücken.
    Ihr Spiegelbild ließ sie zusammenzucken – wirres Haar, verschwollenes Gesicht, trauriger Blick. Dabei hatte doch alles besser und nicht schlechter werden sollen.
    Ihr kamen erneut die Tränen, als sie den Wasserhahn aufdrehte und sich zu waschen begann. Sie schwor sich, nicht klein beizugeben. Wer oder was ihr auch in die Quere kommen mochte, sie würde erst Ruhe geben, wenn sie Miguel wieder in ihre Arme schließen konnte, wo er hingehörte.
    Rafael Valentino musste sich auf Senior Chief McGuires Ansage verlassen, dass sich Jordan Bliss im Waschraum befinde. »Na dann, viel Glück«, hatte der SEAL gesagt und mehr als froh darüber gewirkt, die Frau jemand anderem aufs Auge drücken zu können.
    Rafe setzte sich auf einen Stuhl und wartete. Dieser Flügel des Hato International Airport von Curaçao wurde ausschließlich von den Streitkräften der USA und der NATO genutzt. Im Moment hielt sich niemand in dem Bereich auf. Rafe hatte keine Ahnung, was ihn erwartete, als die Tür zur Damentoilette quietschend aufging. Er schnappte überrascht nach Luft, denn die Frau, die sich durch den Türspalt schob, war eine dunkelhaarigere Ausgabe von Jillian. Angesichts ihrer blassen, erschöpften Miene sprang er auf.
    Sie sah aus, als hätte sie einen Ausflug in die Hölle hinter sich.
    »Jordan Bliss?«, fragte er, während er ihr entgegeneilte.
    In ihren tiefblauen Augen lag ein Ausdruck der Verwirrung. »Wer sind Sie?«
    »Special Agent Valentino, FBI .«
    »Wo sind die SEAL s hin?« Sie ließ die Plastiktüte aus ihrer Hand auf den Boden plumpsen, als wäre sie ihr zu schwer.
    »Auf dem Rückweg nach Venezuela. Dort erwarten sie ihre nächsten Befehle.«
    Auf ihrer Nase hoben sich Sommersprossen deutlich von ihrer bleichen Haut ab. »Die fliegen zurück?« Sie ließ die Tüte liegen, stolperte zum Ausgang und drückte kraftlos die Tür auf.
    Als sie den leeren Hubschrauberlandeplatz sah, stieß sie einen ungläubigen Schrei aus, ließ die Tür zufallen und lehnte sich erschöpft dagegen.
    »Ich bin ein Freund Ihrer Schwester«, sagte Rafe und verspürte den Drang, sie in

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