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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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und hob den Kopf.
    »Nichts. Schlafen Sie weiter.« Solomon knipste die Schreibtischlampe an. Eine Durchsuchung der Schublade förderte zwei knittrige Blatt Papier und einen Kugelschreiber aus Armeebeständen zutage.
    Die Spitze des Stifts befand sich genau im Zentrum des Lichtkegels, als er begann, sich seine Gefühle in Versform von der Seele zu schreiben – ein Talent, von dem nur sehr wenige Menschen wussten, dass er es besaß.
    Das Gedicht hieß »An meinen Sohn«.
    Als er damit fertig war, benötigte er das Licht der Lampe bereits nicht mehr. Der Himmel hatte sich inzwischen zu dem Blau von Jordans Augen aufgehellt. Das Gedicht wimmelte von durchgestrichenen und neu geschriebenen Zeilen. Nachdem er das Ergebnis sauber auf das zweite Blatt Papier übertragen hatte, empfand Solomon wider jede Vernunft eine tiefe Seelenverwandtschaft mit Jordan. Er wollte sie persönlich trösten.
    Da Harley sich zu regen begann, schaltete er das Licht aus, legte den Stift weg und schob das Blatt Papier in die Schreibtischschublade, um es später abzuschicken.
    Er hatte sich selbst von seinem Verbrechen freigesprochen. Aber wer konnte schon sagen, ob sein Gedicht Trost oder neuen Kummer bringen würde?
    Mantachie, Mississippi
    »Ich muss mal«, ließ sich eine leise Stimme vom Rücksitz des 1983er Chevy Impala vernehmen, den Ellie Stuart fuhr.
    Wenn sie nicht so stocksauer gewesen wäre, weil ihr Göttergatte offenbar vergessen hatte, dass er Verantwortung für seine drei Söhne und seinen Neffen trug, die allesamt zu hungrig waren, um nachts um elf schlafen zu können, hätte sie vermutlich über Silas’ vorhersehbare Äußerung gelacht. Der Sechsjährige hatte eine Mäuseblase.
    »Wir sind gleich da, Schatz«, vertröstete sie ihn, während sie den Blinker nach links setzte. »Dann kannst du drinnen auf die Toilette gehen.«
    Sie rumpelten auf einen vollen, nicht asphaltierten Parkplatz mit lauter Schlaglöchern. Ellie presste die Lippen aufeinander, als sie Carls Truck direkt hinter der Einfahrt entdeckte. Sie quetschte ihren Impala zwischen seinen Wagen und einen Telefonmasten, dann wies sie die Jungen an, alle auf einer Seite rauszuklettern und sich an den Händen zu halten, während sie das schlafende Baby aus dem Kindersitz nahm.
    »Los!«, drängte sie die kleine im Gänsemarsch hinter ihr hertrottende Truppe.
    Die Bar war finster und verraucht, erotische Musik hallte durch den Raum. Einige Gäste drehten neugierig die Köpfe zu ihr um, als Ellie die Jungen in den Waschraum scheuchte. »Christopher«, wandte sie sich an den Ältesten, »du passt auf, dass ihr euch alle mit Seife die Hände wascht. Ich bin da hinten …« Sie deutete auf die Bühne, auf der eine spärlich bekleidete Tänzerin die in der Mitte befestigte Stange umkreiste. »… und rede mal ein Wörtchen mit eurem Vater.«
    »Ja, Mama.« Christopher war sehr verantwortungsbewusst.
    Was man von Carl nicht behaupten konnte. Der starrte dermaßen hypnotisiert die sich verbiegende Tänzerin an, dass er nicht einmal bemerkte, wie Ellie auf ihn zukam. »Carl«, fuhr sie ihn an, woraufhin er nach Luft schnappte und sich zu ihr umdrehte. »Die Jungs können vor Hunger nicht einschlafen. Ich bin hier, weil ich Geld brauche, um ihnen was zu essen zu kaufen.«
    Sofort wich seine Verblüffung Gleichgültigkeit. »Ich hab aber kein Geld«, protestierte er, wobei er einen Dollarschein in der linken Faust verbarg.
    Den wollte er wohl der Tänzerin zustecken, dachte sich Ellie und geriet noch mehr in Rage.
    »Carl Louis Stuart«, fauchte sie, während sie Baby Colton wütend an ihren Busen drückte, »wie kannst du deine Kinder so im Stich lassen?«, wollte sie wissen. In ihren Ohren rauschte das Blut.
    »Wer sagt denn, dass das überhaupt meine sind?«, höhnte er, ohne zu bemerken, wie einige Männer in seiner Nähe missbilligend die Stirn runzelten.
    »Drei Geburtsurkunden und der Bundesstaat Mississippi«, gab Ellie vor Zorn bebend zurück.
    »Schön, aber dieser Silas ist nicht meiner«, sagte er, um sich zu verteidigen. »Dem schulde ich gar nichts. Hier hast du was.« Damit klatschte er den Dollar vor sich auf den Tresen, kramte in seiner Hosentasche und brachte schließlich noch eine Handvoll Kleingeld zum Vorschein. »Mehr hab ich nicht«, beharrte er.
    Mit zitternden Fingern sammelte Ellie den Schein und das Kleingeld ein.
    »Du suchst dir besser einen Job«, sagte Carl noch, ehe sie sich wegdrehen konnte. »Ich hab den Schrotthaufen von Wohnwagen, in dem du

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