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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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nahm«.
    Ganz unvermittelt wurde der Raum plötzlich mit Licht geflutet. »Zurück, Lieutenant! Sie haben keine Befugnis, unsere Gefangenen zu demütigen«, bellte ein Mann mit Respekt einflößender Stimme aus Richtung der Tür.
    Der Lieutenant reagierte bockig wie ein Kind, umfasste Lucys Taille und schleuderte sie quer durch den Raum. Da sie an den Fußknöcheln gefesselt war, stolperte sie und krachte in einen Aktenschrank aus Metall, wobei sie sich den Kopf an einem der Griffe aufschlug.
    Was folgte, war ein heftiger Wortwechsel zwischen dem Hauptmann und seinem Offizier, den Santiago dazu nutzte, um wortlos zu Lucy zu gehen, ihr die Kleidung zu richten und ihr auf ihren Stuhl zurückzuhelfen. Sie spürte, wie ihr warmes Blut an einem der Nasenflügel hinunterlief.
    »Was hat sie Ihnen gesagt?«, erkundigte sich der
capitán
.
    »Nichts«, blaffte der Lieutenant.
    »Wir haben genug Zeit mit dem Verhör der Gefangenen vergeudet«, entschied sein Vorgesetzter. »Bringen Sie die andere Frau hier herauf. Das Kind geht mit uns. Fesseln Sie die beiden. Wir haben anderes zu tun.«
    »Und dann?«, wollte der Lieutenant wissen. »Wir können die zwei nicht einfach hier zurücklassen. Sie sind Spione. Das ist doch wohl offensichtlich.«
    »Ich habe den Befehl, das Gebäude zu zerstören. Sie werden also nichts mehr verraten können«, fügte der
capitán
vielsagend hinzu.
    Lucy bekam eine Gänsehaut. Wollten die Soldaten das Gebäude etwa in die Luft jagen? Großer Gott! Sie wusste, was Explosionen mit dem menschlichen Körper anrichteten. Während ihres Auslandsaufenthalts zu Beginn ihres Studiums hatte eine Bombe am Straßenrand drei Freunde in den Tod gerissen. Aus diesem Grund war sie eigentlich zur CIA gegangen: um dem Terrorismus Einhalt zu gebieten.
    So hatte sie sich ihren Abgang jedenfalls nicht vorgestellt.
    »Nein«, krächzte sie, doch der Lieutenant würdigte sie keines Blickes und brüllte stattdessen den jüngeren Offizier an: »Santiago, bringen Sie die andere Frau hierher und binden Sie die beiden fest.«
    »Ja, Sir.«
    Lucy blinzelte durch das Blut, das ihr in das gesunde Auge sickerte, und beobachtete, wie der junge Soldat verschwand. Die beiden anderen Männer schenkten ihr keine Beachtung, während sie darüber diskutierten, welche Kisten sie verladen und welche sie im Lagerhaus lassen sollten. Ganz oben auf ihrer Liste standen Raketenwerfer und Maschinenpistolen. »Wenn wir Platz genug für Gewehre und Munition haben, nehmen wir die auch noch mit. Alles Übrige muss vernichtet werden.«
    Santiago kam mit der bewusstlosen Jordan im Arm zurück und versuchte, sie auf den Stuhl zu setzen, der Lucy gegenüberstand. Doch Jordan plumpste auf den Boden. Er ließ sie dort liegen, prüfte den Kabelbinder an ihren Handgelenken und fesselte anschließend ihre Füße.
    »Danke«, zischte Lucy ihm zu, so leise, dass die anderen sie nicht hören konnten.
    Er sah sie nur an, doch sie bemerkte, wie er erstarrte. Dann trat er hinter sie und drückte ihr unter dem Vorwand, ihre Handfesseln zu checken, sein Messer in die Hände. Lucys Herz machte einen Sprung, als sie ihre Finger um das Heft schloss, damit niemand das Messer bemerkte.
Gott segne dich
!
    Der Mann trat ruhig von ihr zurück. »Die Geiseln sind gesichert, Sir.«
    Der
capitán
warf einen Blick auf seine Uhr. »Drei Stunden bis Tagesanbruch. Gehen wir!«, befahl er und eilte mit großen Schritten zur Tür hinaus.
    Der Lieutenant grinste zum Abschied anzüglich und folgte ihm dann. Santiago riskierte, bevor er das Licht löschte und die Bürotür schloss, einen Blick über die Schulter.
    »Jordan«, rief Lucy und ruckelte mit ihrem Stuhl auf Jordans schlaffe Gestalt zu. »Wachen Sie auf«, drängte sie die Frau und stieß sie mit dem Fuß an, während sie sich daranmachte, die zähen Plastikfesseln an ihren Handgelenken zu durchschneiden. Ihnen blieben noch etwa zehn Minuten, dann würde das Gebäude in die Luft fliegen.

17
    Jordan fühlte sich, als hätte man ihr mit einer Axt den Schädel gespalten. »Oooh«, stöhnte sie. Selbst das Sprechen tat weh. Als sie sich in eine sitzende Haltung aufrappelte, krampfte sich ihr der Magen zusammen. »Wo bin ich?«, fragte sie, denn sie konnte nur einen dunklen Raum erkennen. Dann fiel es ihr wieder ein, und sie schnappte nach Luft. »Wo ist Miguel?«
    »Wir sind im Büro des Lagers«, antwortete Lucy schnell und vor allem leise. »Hören Sie mir zu, Jordan, ich möchte, dass Sie ruhig und gefasst bleiben.«
    Jordan

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