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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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bekam eine Gänsehaut. Wie sehr wünschte sie sich, das alles nur geträumt zu haben, aber leider entsprach es der Realität. Sie steckten immer noch in ernsten Schwierigkeiten.
    »Wo ist Miguel?«, wiederholte Jordan. Panik erfasste sie. Immerhin ließ das Adrenalin die Kopfschmerzen verschwinden. Doch sie ging in die Knie und begann zu würgen.
    »Beruhigen Sie sich«, forderte Lucy sie auf. Jordan konnte nur ihre Silhouette erkennen. »Ich habe mich schon fast befreit, in einer Minute mache ich Sie auch los.«
    »Sagen Sie mir«, keuchte Jordan, »wo Miguel ist.«
    »In Sicherheit«, antwortete Lucy.
    »Wo?«, fragte Jordan noch einmal, diesmal mit schrillerer Stimme.
    »Die haben ihn mitgenommen.«
    »Nein!« Sie war so weit gekommen, hatte so viel darangesetzt, ihn heimzuholen. Antriebslos sank sie in die Knie. »Ich kann nicht mehr«, flüsterte sie, zu geschockt, um zu weinen.
    »Doch, Sie können«, widersprach ihr Lucy.
Zack
! Sie stand auf, bückte sich, um ihre Fußfesseln zu durchschneiden, und tastete sich in der Finsternis zu ihrer Mitstreiterin vor. »Los jetzt.« Etwas Feuchtwarmes tropfte Jordan in den Nacken.
    »Sie bluten«, erkannte diese besorgt.
    »Ich habe mir den Kopf gestoßen«, antwortete Lucy knapp.
    Vor dem Büro wurde es innerhalb des Lagerhauses laut. Männer brüllten. Große Eisentüren gingen rasselnd auf. Ein Laster mit kaputtem, laut knatterndem Auspuff setzte an die Verladerampe zurück. »Was ist da los?«, fragte Jordan.
    »Sie laden auf und verziehen sich«, erklärte Lucy.
    »Wir dürfen sie Miguel nicht mitnehmen lassen«, entgegnete Jordan und rappelte sich mit wackeligen Beinen auf.
    Lucy packte sie am Arm und zog sie auf einen Stuhl. »Jetzt hören Sie mal zu, Jordan«, sagte sie eindringlich und legte Jordan zur Beruhigung beide Hände auf die Schultern. »Es geht momentan nicht um Miguel, sondern darum, dass wir es hier rausschaffen, bevor das Gebäude in die Luft fliegt. Ich werde Ihnen später dabei helfen, Ihren Jungen wiederzufinden, aber zuerst müssen wir hier weg. Verstanden?«
    »Warum sollten die das Gebäude in die Luft jagen?«
    »Damit Leute wie ich nicht herausfinden, wer sie mit Waffen beliefert. Kommen Sie jetzt, Sie werden durchs Fenster nach draußen klettern.«
    »Und Sie?«
    Lucy zögerte. »Ich muss vorher noch etwas erledigen. Aber ich komme sofort nach.«
    »Soll das ein Witz sein?!«, kreischte Jordan. »Sie haben doch gerade eben selbst gesagt, dass die das Gebäude in die Luft sprengen werden.«
    »Es wird nicht lange dauern«, versprach Lucy. »Und jetzt los!« Sie schob Jordan zu einem der großen Fenster auf den Eisenbahnschrottplatz. »Steigen Sie auf den Schreibtisch«, wies sie sie an, während sie an dem Griff des Fensters zerrte. Als es endlich aufging, wehte eine warme, nach Schwefel riechende Brise herein.
    Jordan kniete auf dem Schreibtisch und spähte ein paar Stockwerke in die Tiefe. Das Gelände jenseits des Lagerhauses wirkte still und verlassen, trotzdem schlug ihr das Herz vor Angst bis zum Hals. »Ich kann das nicht«, flüsterte sie.
    »Tun Sie es für Miguel«, blieb Lucy hart. »Sie wollen ihn doch wiederhaben, oder?«
    Doch trotz dieses Ansporns musste Jordan ihren ganzen Mut zusammennehmen, um mit den Beinen zuerst aus dem Fenster zu klettern und sich rückwärts zu winden, bis sie haltlos über dem Nichts hing.
    »Sie können es«, ermutigte sie Lucy noch einmal.
    Jordan scheute vor dem enormen Abgrund zurück. Stattdessen klammerte sie sich an dem eisernen Fensterrahmen fest, sodass ihr die Knöchel wehtaten. Sie unterdrückte einen Schreckensschrei, als sie abstürzte und kurz darauf auf dem Boden aufprallte, wobei ihr die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Mit einem Tunnelblick kämpfte sie darum, nicht das Bewusstsein zu verlieren, sondern aufzustehen und fortzurennen, doch ihr wurde schwarz vor Augen und ihre Muskeln erschlafften.
    Solomon kauerte hinter einem Büschel Seegras an der rechten Ecke des Lagerhauses und beobachtete einen Soldaten, der aus dem Gebäude stolzierte und mit dem Fahrer des beladenen Lastwagens sprach. Irgendwie kam ihm das Gebaren des Mannes bekannt vor. Solomons Nacken kribbelte.
Ja, du verdammter Hundesohn!
Wenn das mal nicht die Elitegarde war, die er und seine Männer vor Monaten ausgebildet hatten, damals, bevor die Soldaten von den Populisten abgeworben worden waren.
    Er aktivierte sein Mikro und berichtete Gus von seiner Entdeckung.
    »Sind Sie sicher?«, fragte der

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