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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Gewalttätigkeit haben, sind genau das die Typen, bei denen man auf der Hut sein muss. Ich befasse mich gleich morgen früh mit der Sache.«
    Sylvia lächelte ihm zu. »Wie schön, dass sich zur Abwechslung mal jemand um mich kümmert.«
    King erwiderte ihr Lächeln und blickte sich um. »Hier gibt’s einen vorzüglichen Weinkeller. Hättest du was dagegen, wenn ich etwas Besonderes bestelle?«
    »Wie gesagt, es ist schön, dass jemand sich mal um mich kümmert.«
    »Wenn mein Gedächtnis nicht trügt, hat man einen 1982er Château Ducru-Beaucaillou auf Lager.«
    »Ducru-Beaucaillou? Leider ist mein Französisch ein bisschen angestaubt.«
    »Die Bezeichnung bedeutet ›schöner Kieselstein‹«, sagte King und sah ihr in die Augen. »Kommt mir genau passend vor.«
    Die nächsten zwei Stunden verstrichen schnell, und die Unterhaltung verlagerte sich von Kyle Montgomery zu eher persönlichen Dingen.
    »In diesem Restaurant haben George und ich jedes Jahr unseren Hochzeitstag gefeiert«, sagte Sylvia, während sie durchs Fenster den Vollmond betrachtete.
    »Ein angenehmes Lokal für stille Feiern«, erwiderte King. »Ich war mit Michelle hier, als wir unsere Detektei gegründet haben.«
    »Ich lag in der Klinik und war dermaßen mit Medikamenten abgefüllt, dass ich erst nach Tagen mitgekriegt habe, dass er ums Leben gekommen war.«
    »Warum hattest du im Krankenhaus gelegen?«
    »Dickdarmriss infolge Divertikulitis. George hatte die Operation selbst vorgenommen. Sobald er sich damit befasste, fiel sie gründlicher aus. Außerdem hatte die Anästhesie Nachwirkungen, und mein Blutdruck war tief im Keller.«
    »Es muss für einen Arzt eine schwere Belastung sein, die eigene Frau zu operieren.«
    »Solche Eingriffe waren sein Fachgebiet. Ich glaube, er hat geahnt, dass der Fall komplizierter war, als die Untersuchungen zeigten, und er behielt Recht. George war weit und breit der tüchtigste Chirurg, hatte sogar überregionale Reputation. Ich war also in den besten Händen.« Sylvia tupfte sich mit der Serviette eine Träne fort.
    King ergriff ihre Hand. »Ich kann mir vorstellen, dass dir das alles sehr wehgetan hat, Sylvia. Tut mir Leid, dass du das durchmachen musstest.«
    Sie schöpfte tief Atem und wischte sich die Augen. »Man sollte meinen, irgendwann kommt man darüber hinweg. Ich sag mir immerzu, dass solche Ereignisse zum Leben gehören. Ich sag es mir jedes Mal, wenn ich die Autopsie eines Mordopfers vornehme. Der Tod, auch ein gewaltsamer Tod, ist Teil des Lebens. Würde ich diesen Standpunkt nicht einnehmen, könnte ich meinen Job wohl nicht erledigen.«
    King hob ihr sein Glas entgegen. »Aber du erledigst ihn mit Bravour.«
    »Danke. Es ist erfreulich, wenn jemand es zu schätzen versteht.« Sie musterte ihn scheu.
    »Was ist?«, fragte King.
    »Gerade habe ich mich gefragt, warum wir uns eigentlich nicht mehr treffen.«
    »Ich habe das Gleiche gedacht.«
    Sanft berührte sie seine Hand. »Vielleicht sollten wir das wieder ändern.«
    »Vielleicht«, sagte King.

KAPITEL 55
    Kyle Montgomery war außer sich vor Wut. Er hatte pünktlich vor dem Motelzimmer gestanden und angeklopft, doch ihm war nicht geöffnet worden. Dreißig Minuten lang hatte er gewartet, dass die Unbekannte erschien, doch sie kam nicht. Dann hatte er noch einmal geklopft. Vielleicht war sie ja eingeschlafen. Möglicherweise hatten die Pillen sie betäubt. Er rüttelte am Türgriff. Das Zimmer war abgesperrt.
    Er schaute sich auf dem Parkplatz um. Außer seinem Jeep standen dort nur zwei Fahrzeuge, jedoch weitab von diesem Flügel des Motels. Als er sich in den Jeep schwang, bog ein Wagen auf den Parkplatz ein und hielt. Montgomery sah einen großen fetten Mann und eine zierliche Frau aussteigen. Die Frau trug einen winzigen Minirock und hochhackige Schuhe, auf denen sie mühevoll daherstelzte. Ohne dass sie ihn beachteten, gingen beide ins Motel. Wenigstens ein Stecher bekam heute, was er brauchte. Montgomery fuhr los.
    Während der gesamten Heimfahrt sann er über verschiedene Möglichkeiten nach, das Weibsstück aufzuspüren und für diese neuerliche Unverschämtheit grausam zu bestrafen. Am meisten aber machte ihm der Fortfall der Fünftausend-Dollar-Zahlung zu schaffen.
    Montgomery lenkte den Wagen auf den Parkplatz, knallte den Wagenschlag des Jeeps zu und eilte die Treppe hinauf. Inzwischen war es ein Uhr morgens durch, und außer versäumtem Schlaf hatte der Abend ihm nichts gebracht. Aber er wollte es diesem Miststück zeigen. Er

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