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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Eddie schloss die Tür, eilte zum Fenster und blickte hinaus. Es erwies sich als Glück für ihn, dass die Polizeikräfte mittlerweile die Menschenmenge zur anderen Seite des Gerichtsgebäudes abgedrängt hatten. Eddie blickte nach unten. Es war nicht ganz ungefährlich, aber er sah keine andere Möglichkeit. Und er hatte eine Aufgabe zu vollenden.
    Eddie öffnete das Fenster, kletterte ins Freie und ertastete mit den Füßen das unterhalb des Fensters umlaufende Sims. Er kauerte sich nieder, ergriff die schmale Ziegelkante mit seinen starken Fingern, hielt sich am Sims fest und ließ sich herab. Sein Blick fiel nach rechts und links, als sein Körper am Fenstersims baumelte. Eddie verstärkte die Pendelbewegung. Beim vierten Mal ließ er los und flog wie ein Trapezartist durch die Luft. Er landete auf dem Dachvorsprung des Erdgeschosses, gewann das Gleichgewicht zurück und kletterte hinunter. Als er auf festem Boden stand, klopfte er den Schmutz von der Polizeiuniform.
    Statt fortzulaufen, umrundete er das Gebäude, mischte sich unter die Leute und bahnte sich einen Weg durch das Getümmel. Er erreichte eine Anzahl leerer Polizeifahrzeuge und spähte in eines nach dem anderen, bis er in einem bulligen Ford Mercury den Zündschlüssel stecken sah. Eddie stieg ein und fuhr davon. Er grinste, als er daran dachte, dass den Medienvertretern das größte Ereignis entging: Eddie Lee Battles erfolgreiche Flucht.
    Im Aschenbecher fand er ein Päckchen Kaugummi, steckte sich ein Stück Juicy Fruit in den Mund und schaltete den Polizeifunk ein, um sofort zu erfahren, wenn man seine Flucht entdeckte. Als er einen Jungen sah, der sein Fahrrad über den Bürgersteig schob, verlangsamte er den Wagen und ließ das Seitenfenster herunter.
    »Na, mein Freund? Bist du auch schön artig? Oder klaust du und belügst deine Eltern?«
    »Nein, Sir«, rief der kleine Junge eingeschüchtert. »Ich will genauso werden Sie, Sir.«
    Eddie warf dem Jungen ein Stück Kaugummi zu. »Nee, bestimmt nicht, mein Sohn.« So wie ich willst du nicht werden. Mit mir geht es zu Ende. Von meinem Leben bleiben mir nur noch ein paar Tage.
    Doch Eddie betrachtete die Situation von der positiven Seite. Er war wieder frei und handlungsfähig. Und er hatte nur noch eine Sache zu erledigen. Eine letzte Sache.
    Eddie fühlte sich sauwohl.

KAPITEL 90
    »Wer hat denn nun Bobby Battle und Kyle Montgomery umgebracht?«, fragte Michelle.
    Nachdem sie mit den Sea-Doos eine morgendliche Spritztour über den See unternommen hatten, saß sie mit King auf dessen Ufergrundstück in der Sonne.
    »In der Hinsicht ist bei mir noch kein Groschen gefallen. Vielleicht hat es meine kleinen grauen Zellen zu sehr strapaziert, Eddie zu überführen.«
    »Dorothea hätte jedenfalls das schlüssigste Motiv gehabt, Montgomery zu töten.«
    »Und auch die Gelegenheit, Bobby zu ermorden. Vielleicht sogar ein Motiv. Schließlich hat er sein Versprechen nicht eingelöst, ihr einen größeren Vermögensanteil zu vererben.«
    Michelle sagte besorgt: »Ich weiß, eigentlich hast du die Komplizenschaft zwischen Harry und Remmy frei erfunden, aber findest du nicht, dass vielleicht doch…«
    »Harry hat ein bombensicheres Alibi. Zu der Zeit, als Battle ermordet wurde, hat er in Charlottesville bei der Anwaltskammer von Virginia einen Vortrag gehalten.«
    Michelle wirkte erleichtert. »Und Remmy?«
    King blickte sorgenvoll. »Ich weiß es nicht, Michelle… Auf alle Fälle hatte sie gute Gründe, seinen Tod zu wünschen.«
    »Oder es war jemand, der gern der nächste Hausherr geworden wäre.«
    King blickte sie verdutzt an und wollte gerade eine Antwort geben, als sein Handy läutete.
    Er meldete sich, lauschte und wurde aschfahl im Gesicht. Dann trennte er die Verbindung.
    »Diesmal ist es etwas Schlimmes, nicht wahr?«, fragte Michelle erschrocken.
    »Eddie ist geflohen.«
    Die gesamte Familie Battle wurde an ihrem Wohnsitz rund um die Uhr unter Polizeischutz gestellt. Carrick, King und Michelle gesellten sich zu ihnen, weil nicht auszuschließen war, dass auch sie in Lebensgefahr schwebten. In drei Bundesstaaten fahndeten FBI und Polizei mit allem erdenklichen Aufwand nach dem Flüchtigen, doch zwei Tage später hatten sie von Eddie noch immer keine Spur gefunden.
    King und Michelle saßen mit Sylvia, Bailey und Todd Williams im Esszimmer beim Kaffee und diskutierten den Fall.
    »Eddie ist ein erfahrener Naturliebhaber«, erklärte Bailey. »Er kennt diese Gegend weit besser als die meisten

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