Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
wollte seinen Vater für den Tod des Bruders bestrafen, der zwei Jahre zuvor verstorben war. Die einzige Strafe, die dem zwanzigjährigen College-Studenten einfiel, bestand darin, seinem Vater ein Loch von fünf Millionen Dollar in die Brieftasche zu reißen. Ich bin sicher, dass er selbst nach dem Tod seines Komplizen das Geld verbrannt hat. Er wollte nicht, dass sein Vater es zurückbekommt. Aber ihm lief die Zeit davon. Er musste sich Fesseln anlegen und vor Ihnen den Dummen spielen. Wie gesagt, er hasste seinen Vater schon seit langem.«
    »Das ist unglaublich«, sagte Bailey und setzte sich wieder. »All die Jahre hat er mir vorgespielt, mir ein Freund zu sein, obwohl er mich in Wahrheit hasst?«
    »Eddie ist ein begabter Schauspieler und ein geschickter Lügner. Seien Sie froh, dass man Sie nicht tot und mit einer Armbanduhr am Handgelenk aufgefunden hat.«
    »Großer Gott«, entfuhr es dem FBI-Agenten.
    »Aber es sind zwanzig Jahre zwischen der Entführung und den jetzigen Morden verstrichen, Sean«, wandte Williams sich an King. »Was hat Eddie so plötzlich zum Loslegen veranlasst?«
    »Ich halte den Schlaganfall seines Vaters für den Grund. Vielleicht sorgte er sich, Bobby könnte sterben, ehe er Gelegenheit bekommt, ihm sein Verständnis von Gerechtigkeit zu zeigen. Aber es könnte auch andere Gründe geben. Jedenfalls bin ich der Auffassung, dass der Zeitpunkt kein Zufall war.«
    »Und was nun?«, fragte Michelle.
    »Eddie wird morgen im Gericht zur Anklage vernommen«, erklärte Williams.
    »Der Prozess wird Aufsehen erregen«, sagte King. »Falls es dazu kommt.«
    »Zweifelst du daran? Glaubst du, Eddie könnte für geisteskrank erklärt werden?«, fragte Williams und schüttelte gleich selbst den Kopf. »Ausgeschlossen. Der Mistkerl wusste genau, was er tat.«
    »In gewisser Weise hat er Dämonen ausgetrieben, die ihn sein Leben lang verfolgten«, erklärte King. »Ich will keineswegs rechtfertigen, was er getan hat, aber wäre nicht Bobby Battle sein Vater gewesen, wäre meines Erachtens nichts von alledem geschehen.«
    Stumm blickten die Anwesenden einander an.
    »Aber Gottes Gnade währt ewig«, sagte Sylvia mit kaum vernehmlicher Stimme.

KAPITEL 88
    Als Eddie Battle am nächsten Morgen in einer Fahrzeugkolonne der Polizei und des FBI zum Gericht gebracht wurde, hatte sich dort eine solche Menschenmenge aus Einwohnern und Medienvertretern versammelt, dass die Kolonne nicht zum Gebäude vordringen konnte. Es schien, als wären die Leute aus fünf Bundesstaaten herbeigeströmt, angelockt durch die überregionale Berichterstattung. Und die Menschenmenge machte einen aggressiven Eindruck.
    »Scheiße«, stieß Todd Williams hervor, als er vom ersten Wagen aus das Gedränge beobachtete. »Das hatte ich befürchtet. Seit die Meldung über Battles Verhaftung durch die Medien gegangen ist, haben wir ständig Morddrohungen gegen ihn erhalten.« Sein Blick schweifte über das Gewimmel. »Wer weiß, ob nicht jemand von denen gleich eine Knarre zückt.« Er musterte eine Gruppe derber Kerle, die neben Kleinlastern standen, die mit Baumaterial beladen waren. »Das sind wahrscheinlich ein paar alte Kumpel von Junior Deaver. Die sehen mir nicht aus, als wollten sie Eddie nur die Hand schütteln.«
    »Gibt es keinen unterirdischen Eingang zum Gerichtsgebäude?«, fragte Bailey, der hinter Williams auf der Rückbank saß.
    »Wenn es einen gäbe, wäre ich längst dorthin unterwegs. Vielleicht sollten wir Eddie ins Gefängnis zurückschaffen und warten, bis die Lage sich beruhigt.«
    »Die Lage wird sich monatelang nicht beruhigen. Es ist besser, wir bringen es hinter uns, solange uns genügend Männer zur Verfügung stehen.«
    Einen Moment lang hielt Williams die Menschenmenge noch im Auge, dann erteilte er über Sprechfunkgerät Befehle. »Also, wir fahren mitten auf der Straße. Und zwar langsam. Ich will nicht, dass wir jemanden überrollen und deshalb verklagt werden. Wir halten auf dem Rasen direkt vor der Eingangstreppe. Sorgt dafür, dass der Zugangsbereich frei und geschützt bleibt. Ich will eine Absperrung aus Leibern, klar? Dann öffnen wir die Fahrzeugtür und bringen ihn schleunigst zu seinem Termin. Aber bevor wir die Rückfahrt mit ihm antreten, muss dieser verdammte Menschenauflauf zerstreut sein. Außerdem müssen die Übertragungswagen das Gelände verlassen.«
    »Dann kriegen Sie wegen der Pressefreiheit ernste Schwierigkeiten, Todd«, sagte Bailey.
    »Zum Teufel mit der Pressefreiheit! Ich muss

Weitere Kostenlose Bücher