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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Jahren »gerettet« hatte. Eine zweite Chance gab es vielleicht nie. Von einem Münztelefon hatte er Baileys Handy angerufen, dessen Nummer er kannte. Er hatte Williams’ Stimme überzeugend genug nachgeahmt, dass der FBI-Agent in seiner Schlaftrunkenheit keinen Unterschied bemerkt hatte.
    Das war ihn teuer zu stehen gekommen.
    Tut mir Leid, Chip, du hast es vermasselt. Du warst sowieso kein so toller FBI-Agent. Ehrlich gesagt, warst du ein ziemlicher Versager, dafür aber umso anmaßender. Und du wärst gern mein Stiefvater geworden. Der Schotter hat doch eine gar zu starke Anziehungskraft, was, mein Freund? Mein alter Kumpel. Alter Junge.
    Eddie stieg aus dem Auto. Eine halbe Stunde später, in deren Verlauf er abseits der Straße und außer Sichtweite blieb, gelangte er zu seinem Wagen. Nun war es Zeit, zu schlafen und neue Vorbereitungen zu treffen, um dann nach den Informationen zu handeln, die er in dieser Nacht gewonnen hatte.
    »Es ist sein Messer«, sagte Williams im Haus der Battles zu King und Michelle. »Man hat seine Fingerabdrücke gefunden. Eddie wollte gar nicht verheimlichen, dass er es getan hat. Scheiße, wahrscheinlich ist er sogar stolz darauf.«
    Chip Baileys Leiche war am Morgen von einem seiner Kollegen entdeckt worden. Der Tod des altbewährten FBI-Agenten hatte alle tief getroffen.
    »Verdammt dreist von Eddie, sein Versteck zu verlassen und Chip auf diese Weise zu beseitigen«, sagte King.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das der einzige Grund war«, entgegnete der Polizeichef. »Komm mit.«
    Er fuhr mit den beiden zum Redaktionsgebäude der Gazette und zeigte ihnen, was Eddie an die Wand geschrieben hatte.
    TEAT
    King betrachtete die Buchstaben und sah dann Williams an. »Teat? Was soll damit gemeint sein? Ist das eine Abkürzung? Da steckt bestimmt Eddie dahinter. Oder ist es nur die Schmiererei eines Jugendlichen?«
    »Tja, Gewissheit habe ich nicht. Klar, es sieht wie irgendein Gesudel aus. Aber die Redaktion der Gazette ist nicht allzu weit von dem Motel entfernt, wo Chip ermordet wurde.«
    King ließ den Blick umherschweifen. »Was kann er hier gesucht haben?«
    Michelle deutete auf die zahlreichen Fächer mit Mikrofilmen. »Vielleicht hatte er es auf Informationen abgesehen.«
    »Das ist jede Menge Zeug, wenn man nicht weiß, worauf man beim Suchen achten muss«, sagte King. Mit besorgter Miene wandte er sich wieder an Williams. »Du solltest vorsichtig sein, Todd.«
    »Ich habe nicht vor, mich abstechen zu lassen. Ich trag ’ne schuss- und stichfeste Schutzweste. Hätte Chip es doch auch getan.«
    »Vielleicht dachte er, ihm könnte so was nicht passieren«, meinte Michelle. »Oder er war zu stolz.«
    »Oder er dachte, Eddie wäre wirklich sein Freund«, sagte Williams.
    »Schöner Freund«, brummte King. »Wie geht’s mit der Fahndung voran?«
    »Man könnte meinen, inzwischen hat praktisch jeder Eddie gesehen, so viele Anrufe sind schon eingegangen. Er ist drei Meter achtzig groß und hat Krallen wie ein Bär, und aus seinem blutverkrusteten Rachen hängen Leichenteile. Ich schwöre bei allen Heiligen, ich weiß nicht, wie in diesem Land noch irgendwer überführt werden soll.«
    »Wir brauchen nur eine entscheidende Spur«, rief Michelle ihm in Erinnerung.
    »Vielleicht sterbe ich an Altersschwäche, bevor wir die finden«, knurrte Williams.
    Michelle blickte ihren Partner an. »Was meinst du, Sean?«
    Müde schüttelte King den Kopf. »Nach allem, was geschehen ist, würde ich sagen, Eddie ist auf der Zielgeraden, und wir sind zurück auf Start.«

KAPITEL 93
    King war aus dem Heerlager um das Casa Battle geflohen und hatte mit Sylvia in deren Haus in Ruhe zu Abend gegessen. Auch hier stand ein Deputy auf Posten.
    Sylvia spielte mit dem Reif an ihrem linken Handgelenk. »Was glaubst du, wo er sich verbirgt?«
    King hob die Schultern. »Schwer zu sagen. Er kann fünfzehnhundert Kilometer weit weg sein, aber genauso gut fünf Meter.«
    »Diese Brutalität«, sagte Sylvia und schüttelte den Kopf. »Er hat Jean Robinson den Schädel zertrümmert und dem Deputy die Luftröhre zerquetscht. Und bei Chip Bailey hat er mit solcher Gewalt zugestochen, dass die Messerspitze die Wirbelsäule getroffen hat. Ganz davon zu schweigen, was mit Sally Wainwright und all den anderen Opfern geschehen ist. Obendrein hätte er fast auch dich umgebracht.«
    »Aber nur fast«, sagte King.
    Eddie schwamm auf der Stelle, indem er Wasser trat, und verschaffte sich einen Überblick. Es war genauso, wie

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