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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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schwieg.
    »Aufstehen, verdammt!« Eddie verlieh seinem Befehl Nachdruck, indem er sie in die Rippen trat.
    »Ich glaube, mein Arm ist gebrochen«, jammerte sie.
    »Welcher?«
    »Der linke.«
    Eddie beugte sich vor, packte ihren linken Arm und zerrte sie daran hoch, obwohl sie vor Schmerzen kreischte.
    »O Gott… Sie bringen mich um, Sie Mistkerl!«
    »Ja«, sagte Eddie. »Genau das hab ich vor.« Er zog sie mit sich in den Wald.
    Kings Motorboot pflügte durchs Wasser. Er blickte sich um und sah ungefähr 500 Meter hinter sich Lichter näher kommen. Er griff zum Handy, das irgendwie das Bad im See überstanden hatte.
    »Bist du das hinter mir?«, erkundigte er sich.
    »Ja, und ich hole zügig auf«, gab Michelle zur Antwort.
    King verringerte das Tempo und steuerte das Boot in die kleine Bucht. Als er das aufs Ufer gelaufene FasTech sah, schaltete er die Scheinwerfer aus.
    »Ich sehe das Boot«, sagte er ins Handy. »Anscheinend sind sie von Bord gegangen.«
    An der Mündung der Bucht erschien Michelle mit dem Sea Ray. Sie stellte den Antrieb ab, löschte ebenfalls die Scheinwerfer und bugsierte das Fahrzeug im Flachwasser neben Kings Motorboot.
    »Hast du eine Waffe?«, rief sie zu ihm herüber.
    Er hielt seine Pistole in die Höhe. »Ich war noch schnell im Hausboot, bevor ich ausgelaufen bin.«
    Michelle und Todd Williams holten Taschenlampen aus der Kabine des Sea Ray; dann stieg das Trio von Bord und watete an Land, wobei sie für den Fall, dass Eddie ihnen auflauerte, die Schusswaffen auf das FasTech gerichtet hielten.
    Indem sie sich gegenseitig Deckung gaben, durchsuchten sie das Boot in aller Eile, fanden aber nichts außer einem benutzten Feuerlöscher.
    Sie strebten landeinwärts und in den Wald.
    »Wir schwärmen aus, bleiben aber in Sichtkontakt«, sagte King. »Vorerst lassen wir das Licht aus, sonst könnte er uns leicht abknallen.«
    Voraus schmetterte ein Blitz mit solcher Wucht in einen Hügel, dass es den Anschein hatte, der Untergrund geriete ins Beben.
    »Falls wir nicht vorher vom Blitz erschlagen werden«, murmelte Williams.
    Sie suchten sich einen Weg zur Hügelkuppe und spähten die andere Seite hinunter.
    »Knapp zweihundert Meter weiter links muss die Stelle des ersten Leichenfunds sein, wenn ich nicht irre«, flüsterte King.
    »Kommt ungefähr hin«, raunte Michelle.
    »Wir sollten die Sache mit aller Vorsicht angehen«, riet Williams. »Der Kerl ist zwar verrückt, aber brandgefährlich. Ich habe keine Lust, ähnlich wie Chip…«
    Sylvias Schrei ging allen durch Mark und Bein.
    Sofort stürmten King und Michelle den Abhang hinunter. Williams folgte ihnen auf seine unbeholfene Weise.

KAPITEL 98
    »O Gott… Bitte, tun Sie das nicht!« Sylvia kniete am Boden; ihr Kopf lag auf einem morschen Baumstumpf, Eddie drückte mit dem Knie ihren Rücken nieder, um sie in dieser Stellung zu halten.
    »Bitte nicht!«, schrie Sylvia. »Bitte…«
    »Halt die Klappe!«
    »Warum tun Sie das? Warum?«
    Eddie schob die Pistole unter den Werkzeuggürtel, den er auf dem Boot angelegt hatte, zog aus dem Innern des Schwimmanzugs eine schwarze Sturmhaube hervor, setzte sie auf und rückte die Gucklöcher zurecht. Zwar besaß er nicht mehr die Sturmhaube mit dem Fadenkreuz – die Polizei hatte sie beschlagnahmt –, doch die vorhandene Haube wurde dieser improvisierten Hinrichtung durchaus gerecht.
    Mit starker Faust hob er die Axt.
    »Möchten Sie ein letztes Wort sagen?«
    Anscheinend war Sylvia vor Schmerz und Furcht fast besinnungslos und wimmerte nur vor sich hin.
    Eddie lachte. »Beten Sie? Ach du Scheiße. Gut, Sie hatten Ihre Chance.«
    Er hob die Axt. Doch bevor er sie auf Sylvias Nacken niedersausen lassen konnte, zerbarst ihm der Griff in der Hand.
    »Teuflisch guter Schuss, Michelle«, schnaufte Williams, während er und die beiden Detektive zum Schauplatz des Geschehens rannten.
    Doch falls sie geglaubt hatten, dass Eddie nun aufgab, mussten sie ihren Irrtum rasch einsehen.
    Er hechtete zur Seite, sodass er eine Böschung mit starkem Gefälle erreichte, die er sich hinunterrollen ließ. Am Fuß des Hangs sprang er auf und rannte davon.
    King lief zu Sylvia und nahm sie in die Arme.
    »Es ist alles gut«, sagte er sanft. »Es ist vorbei.«
    Etwas huschte an ihm vorüber.
    »Michelle!«, rief King. »Nicht!«
    Sie übersprang die Böschung, rollte sich hinunter und kam unten an; ebenso schnell wie Eddie war sie wieder auf den Beinen und setzte ihm nach.
    »Verdammt noch mal!«, wetterte King.

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