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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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schnappen, der Mom das angetan hat.«
    »Ist sie jetzt im Club?«
    »Ja.«
    Michelles leerer Magen knurrte. »Gibt es da auch was zu essen?«
    »Ich zahle.«
    »Wir sind in zwanzig Minuten da.«

60.
    M it Daryls Hilfe verlegte Quarry die Kabel an strategischen Punkten in den Minenschächten bis hin zum Eingang.
    Während sie arbeiteten, bemerkte Daryl: »Du siehst ziemlich glücklich aus.«
    »Tippi ist wieder zu Hause. Wie könnte ich da nicht glücklich sein?«
    »Sie ist nicht wirklich zu Hause, Daddy. Sie ist ...«
    Daryl brachte den Satz nicht zu Ende, denn sein Vater drückte ihm den Unterarm auf den Hals.
    Daryl spürte den heißen, stechenden Atem seines alten Herrn. »Warum gewöhnst du dir nicht endlich mal an, gut nachzudenken, bevor du den Mund aufmachst«, knurrte Quarry. »Ansonsten halt einfach dein verdammtes Maul!«
    Quarry stieß seinen Sohn weg. Daryl prallte vom harten Felsen ab. Doch anstatt sich eingeschüchtert zusammenzukauern, stürzte er sich auf seinen Vater und stieß ihn gegen die Wand. Quarry drückte den Arm unter den dicken Hals seines Sohnes und zwang ihn zurück. Die beiden kämpften auf dem unebenen Untergrund; der heiße Atem schoss aus ihren Mündern, während sich unter ihren Achseln trotz der Kälte Schweiß bildete.
    Daryl stolperte zurück, erlangte das Gleichgewicht jedoch rasch wieder, stürmte vor, schlang die Arme um die Hüfte seines Vater, hob ihn hoch und schleuderte ihn erneut gegen den Fels. Die Wucht des Aufpralls trieb Quarry die Luft aus der Lunge, und seine Vorderzähne bohrten sich in die Unterlippe. Doch als Daryl ihn wieder losließ, fand er die Kraft für einen kräftigen Schwinger in das Gesicht seines Sohnes, hinter den er sein ganzes Gewicht legte. Daryl fiel nach hinten und landete auf dem Hintern. Blut floss ihm aus dem Mund.
    Quarry wäre vom eigenen Schwung fast ebenfalls zu Boden gestürzt. Er kauerte sich hin, hustete und spie Blut. »Du könntest mir noch nicht einmal in den Arsch treten, wenn ich im Rollstuhl sitze und Suppe durch einen Strohhalm schlürfe!«, brüllte er.
    Daryl schaute zu der Dynamitstange mit dem langen Kabel auf dem Boden des Schachts. »Willst du mich auch in die Luft jagen, alter Mann?«
    »Wenn ich muss, jage ich uns alle in die Luft, verdammt noch mal!«
    »Wenn du glaubst, ich werde den Rest meines Lebens nur das tun, was du willst, hast du dich getäuscht.«
    »Wenn ich nicht wäre, hättest du gar kein Leben. Als die Army gekommen ist, um dich zu holen, wer hat dich da gerettet? Ich! Und dann hast du die Scheiße mit dieser Frau gebaut, und anschließend hast du noch einmal versagt. Ich hätte dich schon beim ersten Mal erschießen sollen.«
    »Und warum hast du es nicht getan, alter Mann? Warum nicht?« , schrie Daryl und ballte die Fäuste. Tränen rannen ihm über die Wangen und mischten sich mit seinem Blut.
    »Ich habe Kurt getötet.«
    »Dazu hattest du kein Recht! Ich war derjenige, der die Frau getötet hat, nicht Kurt.«
    »Ja, ich hätte stattdessen dich erschießen sollen«, sagte Quarry erneut und spie Stücke seiner aufgeschlagenen Lippe aus.
    »Und warum hast du es nicht getan, Daddy? Warum hast du mich nicht umgebracht?«
    Quarry schaute ihn nicht an. Er stützte sich an der Wand ab und atmete schwer.
    »Weil ich dich brauche, deshalb«, antwortete er in ruhigerem Ton. Er beugte sich vor und bot Daryl die Hand an, um ihm aufzuhelfen. Sein Sohn nahm sie nicht.
    »Ich brauche dich, Daryl. Ich brauche dich, Junge.« Quarry blieb gebückt und wandte sich zum Gehen. Dann drehte er sich zu seinem Sohn um und stellte ihn sich als den kleinen Jungen mit großen blauen Augen und schiefem Grinsen vor, der er einst gewesen war. Sag mir, was ich tun soll, Daddy.
    Doch als sein Blick sich wieder klärte, sah Quarry nur einen gedrungenen, wütenden Mann, der sich langsam aufrappelte.
    »Ich brauche dich, Junge«, sagte Quarry erneut und streckte noch einmal die Hand aus. »Bitte.«
    Daryl drängte sich an ihm vorbei. »Bringen wir es einfach hinter uns«, sagte er und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. »Je schneller, desto besser. Dann bin ich weg von hier.«
***
    Quarry schloss die Tür auf und betrat das Zimmer. Das Licht der Laterne auf dem Tisch war heruntergedreht, sodass er sie nicht sehen konnte, aber er fühlte ihre Gegenwart.
    »Ich wollte sie nicht abgeben«, sagte Diane Wohl, als sie aus dem Schatten trat.
    Auch Quarry trat ins Licht.
    »Sie bluten ja«, bemerkte Diane.
    »Ach, das ist nichts«, sagte

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