"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
würde er das Gefühl vergessen, das ihn bei diesen Worten überwältigt hatte. Er hatte die Frau, die er liebte, diesmal so sehr verletzt, dass er Angst hatte, sie würde ihm nicht mehr verzeihen.
Konnte er überhaupt erwarten, dass sie ihm erneut vergab? Wie viel konnte Eyleen verkraften, ehe sie ihm endgültig den Laufpass gab?
Er schüttelte resigniert den Kopf. Cole hatte Eyleen schon zu oft enttäuscht und ihr jedes Mal versprochen, dass es nicht wieder vorkommen würde und nun saß er da und hatte erneut Scheiße gebaut.
Er rieb sich mit den Händen übers Gesicht. Er war müde, aber an Schlaf war nicht zu denken. Cole würde erst dann Ruhe finden, wenn er mit ihr gesprochen hatte und wenn sie ihm verziehen hatte.
Als die Tür der Bar sich öffnete und er Eyleen erkannte, begann sein Herz wie wild gegen seine Brust zu hämmern. Er hatte schon die Hand am Türöffner, um auszusteigen und zu ihr zu laufen, da verschwand sie hinter dem Haus.
Cole stieg aus. Aus dem Augenwinkel nahm er eine weitere Bewegung wahr. Als er aufsah, war jedoch nichts zu sehen.
Wahrscheinlich hatten ihm seine Augen einen Streich gespielt oder es war nur Eyleens Schatten gewesen, den er gesehen hatte.
Er lehnte sich an den Wagen und wartete. Er wusste, dass Eyleen gleich wieder auftauchen würde und dann musste sie ihm einfach die Chance geben, sich bei ihr zu entschuldigen.
Ungeduldig starrte er auf die dunkle Stelle, in der sie in der Dunkelheit verschwunden war. Wie lange dauerte es denn, den Müllbeutel in die Tonne zu befördern?
Kapitel 25
Als Eyleen aus der Tür trat atmete sie gierig die frische Luft ein. Es war milder geworden aber immer noch unangenehm kühl.
Da sie keine Jacke angezogen hatte, eilte sie schnellen Schrittes hinters Haus, um den Müllbeutel zu entsorgen und wieder zurück ins Warme zu kommen.
Hinter der Bar, wo drei riesige Mülltonnen an der Wand standen, war es stockdunkel. Eyleen wuchtete den Deckel der ersten Tonne nach oben und schwang den großen Beutel über die Kante.
»Hallo Leeny«, hörte sie plötzlich eine tiefe, ihr nur zu bekannte Stimme sagen.
Eyleen wirbelte erschrocken herum und keuchte entsetzt auf, als sie die Gestalt vor sich sah. Es war der Mann, der ihr vor einiger Zeit gefolgt war und nun erkannte sie auch, um wen es sich dabei handelte.
Langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Das Blut gefror ihr in den Adern, als sie in das Gesicht von Shane O´Sullivan blickte.
»Ich habe mich oft gefragt, wo du bist und jetzt finde ich dich tatsächlich in London.«
Sein Tonfall ließ Eyleen erschaudern. Wie hatte er sie hier aufspüren können?
Nathan schoss es ihr durch den Kopf. Er konnte es nur von Nathan erfahren haben.
Sie antwortete nicht, versuchte stattdessen an ihm vorbeizuhuschen, um in die Bar zu flüchten, aber Shane packte Eyleen am Arm und riss sie herum.
»Wo willst du denn hin?«, knurrte er leise. Eyleen schrie auf, als er ihr fast die Schulter auskugelte.
»Lass mich los«, bat sie ihn mit Tränen in den Augen, doch er dachte gar nicht daran, ihr diesen Gefallen zu tun.
»Wegen dir habe ich über drei Jahre im Bau gesessen und dafür wirst du jetzt bezahlen«, blaffte er sie an und schleuderte sie kraftvoll von sich.
Als Eyleen mit dem Rücken gegen die Hauswand flog, presste ihr der Aufprall alle Luft aus den Lungen. Unmittelbar danach kam Shanes Faust auf sie zugeflogen. Ihr Kopf wurde zurückgeschleudert, als er sie mit aller Kraft an der Wange traf. Eyleen brüllte auf, als ein stechender Schmerz durch ihren Schädel schoss.
»Bitte hör auf«, wimmerte sie und hob schützend die Arme vor ihr Gesicht, doch Shane grinste lediglich. Er stieß sie brutal zu Boden und trat auf sie ein. Erst gegen ihren Brustkorb, dann genau in ihre Nieren.
Eyleen schluchzte und kauerte sich zu einem runden Ball zusammen.
Nicht das Baby, nicht das Baby, dachte sie weinend und versuchte ihren Bauch so gut wie möglich vor Shanes Tritten zu schützen.
Cole
Cole sah auf die Ecke, hinter der Eyleen vor einiger Zeit verschwunden war. Wieso war sie nicht schon längst wieder zurück?
Langsam überquerte er die Straße, um nach dem Rechten zu sehen, als er Eyleens gequälten Aufschrei hörte.
Panik breitete sich in jeder Faser seines Körpers aus und er spurtete los.
Sekunden später schlitterte er um die Hausecke. Als er die Gestalt sah, die wieder und wieder auf die am Boden liegende und schluchzende Eyleen eintrat, schien sein Herz
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