"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
möglich, obwohl es in ihr brodelte, wie in einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand.
»Das hättest du wohl gerne«, keifte Theresa aufgebracht. Den Bruchteil einer Sekunde später lag Theresas Hand auf Eyleens Oberarm und ihre künstlichen Fingernägel bohrten sich durch den Stoff ihrer Bluse in ihre Haut.
Mit einer Kraft, die Eyleen dieser Psychopathin nicht zugetraut hätte, drehte die sie gewaltsam zu sich.
»Lass mich sofort los, du tust mir weh«, protestiere Eyleen und versuchte Theresas Hand abzuschütteln.
Doch Theresa dachte gar nicht daran. Anstatt Eyleen loszulassen, verstärkte sie ihren Griff und funkelte sie feindselig an.
»Ich sage es dir jetzt zum allerletzten Mal. Lass die Finger von Cole, sonst wirst du es bitter bereuen. Ich weiß genau, dass du nur auf sein Erbe aus bist, aber daraus wird nichts.«
»Du solltest nicht von dir auf andere schließen«, entgegnete Eyleen, packte Theresas Hand und stieß sie von sich.
Die blonde Frau verlor für einen kurzen Augenblick das Gleichgewicht, fing sich jedoch sofort wieder und trat zwei Schritte auf Eyleen zu, sodass die Beiden nur ein paar Zentimeter voneinander trennten.
»Was kommt als Nächstes? Hängst du Cole ein Kind an, damit er sich verpflichtet fühlt, bei dir zu bleiben?«
Bei diesen Worten wich jegliche Farbe aus Eyleens Gesicht. Das ausrechnet Theresa mit ihrer Bemerkung ins Schwarze getroffen hatte, schockierte Eyleen zutiefst. Jedenfalls, was die Schwangerschaft betraf, denn Coles Geld war ihr völlig egal.
Doch mit einem Mal stellte sie sich die Frage, ob Cole womöglich genauso denken würde, wenn sie ihm von dem Baby erzählte?
Würde er glauben, sie habe es absichtlich auf eine Schwangerschaft angelegt, um ihn für immer an sich zu binden?
»Ich sagte, du sollst mich in Ruhe lassen«, wiederholte Eyleen, doch diesmal lag ein unsicheres Zittern in ihrer Stimme.
Theresa bohrte ihr den Zeigefinger in den Brustkorb, so wie sie es schon bei ihrer letzten Auseinandersetzung getan hatte.
»Wenn du glaubst, ich mache hier nur leere Drohungen, hast du dich getäuscht. Lass es ruhig drauf ankommen, aber dann musst du auch mit den Konsequenzen leben.«
»Was zum Teufel soll das?« Coles dunkle Stimme donnerte bedrohlich durch die Eingangshalle.
Eyleen blickte über Theresas Schulter und sah Cole, zusammen mit Donald Allington und dessen Bodyguard Carter, in der Tür stehen. Seine Miene verriet, dass er vor Wut kochte.
Theresa wirbelte erschrocken herum.
»Sie hat mich schon wieder verbal angegriffen, und wenn du nicht gekommen wärst, hätte sie mir wahrscheinlich auch körperlich etwas getan«, sagte sie mit weinerlicher Stimme.
Eyleen musste zugeben, dass Theresas schauspielerische Leistung, über dem Niveau so mancher Soap Darsteller lag.
Sie konnte nur hoffen, dass Cole Theresas Drohung mitbekommen hatte.
Die Angst, dass er seiner Exfreundin vielleicht erneut glauben schenken würde, saß wie ein Stachel in ihrem Herzen. Kein Wunder, nach all den Erfahrungen, die Eyleen diesbezüglich gemacht hatte.
Sie musterte Cole, der den Blick auf Theresa gerichtet hatte. Er sah aus, als würde er jeden Moment explodieren. Doch bevor er den Mund öffnen und etwas sagen konnte, legte Donald Allington ihm eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf.
Cole runzelte die Stirn, was deutlich zeigte, dass er sich nicht den Mund verbieten lassen wollte, aber da trat schon sein Großvater auf Theresa zu.
Dicht hinter ihm setzte sich auch Carter in Bewegung, der wie Donald Allingtons Schatten war und nicht von seiner Seite wich.
Ungefähr einen Meter vor Theresa blieb Coles Großvater stehen. Er legte den Kopf schief und betrachtete sie eingehend, während er freundlich lächelte.
»Mr Allington, Sie glauben mir doch, oder? Eyleen hat mir gedroht. Wenn Sie nicht aufgetaucht wären, hätte Sie mich wahrscheinlich sogar geschlagen«, erklärte Theresa in kindlichem Tonfall und in einer viel zu hohen Tonlage.
Abwartend sah Eyleen zu Coles Großvater, dessen Blick weiterhin auf Theresa gerichtet war.
»Ich würde vorschlagen, Sie begeben sich umgehend zu Ihrem Begleiter und erklären ihm, dass Ihnen unwohl ist und er Sie unverzüglich nach Hause bringen soll. Anderenfalls werde ich Carter anweisen, Sie höchstpersönlich vor die Tür zu setzen und das möchten Sie gewiss nicht, meine Liebe«, erklärte er ruhig.
Eyleen konnte förmlich hören, wie Theresa bei Donald Allingtons Worten die Kinnlade nach unten klappte.
Ein paar
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