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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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geradezu darum, aufgespießt zu werden. Aber das hier ist etwas anderes. Außerdem hast du doch gesagt, diese Frau hätte einen reichen Ehemann, und das könnte bedeuten, dass sie in  ihrer Heimatlandschaft einigen Einfluss besaß. Jemand wird sich auf die Suche nach ihr begeben, wenn sie nicht zurückkommt.«
    »Vielleicht«, erwiderte Teaser. »Aber sie hat mir jedes Mal, wenn ich sie sah, einen anderen Namen genannt, und sie hat mir nie erzählt, aus welcher Landschaft sie eigentlich kommt.«
    »Und das führt uns wieder dahin zurück, dass wir die Zauberer informieren müssen«, sagte Sebastian, dem plötzlich auffiel, wie müde er war.
    Zögerlich sagte Philo: »Vielleicht sollten wir warten und die Landschafferin fragen?«
    »Niemand weiß, wie man sie finden kann«, gab Sebastian zur Antwort. Das war nicht ganz richtig. Tante Nadia wusste wahrscheinlich, wie man Glorianna eine Nachricht zukommen lassen konnte, aber er wollte seiner Tante nicht erzählen, was im Pfuhl geschehen war und in ihren Augen die schreckliche Wahrheit entdecken, dass es tatsächlich Belladonna gewesen war, die das Böse über sie gebracht hatte.
    »Die Zauberer sind also die einzige Möglichkeit. Von diesen Bastarden wissen wir wenigstens, wo sie zu finden sind. Außerdem sind die Rechtsbringer für diese Art von … Problem zuständig.« Er blickte Philo und Teaser an … und fand sich damit ab, dass es wirklich keinen anderen Weg gab. »Ich werde gehen.«
    Teaser schob seinen Stuhl zurück. »Ich werde versuchen, ein Dämonenrad dazu zu überreden, uns zu fahren.«
    »Uns?«, fragte Sebastian überrascht. »Du kommst mit?«
    Teaser machte eine Bewegung, die wahrscheinlich ein Achselzucken darstellen sollte, aber eher zum Ausdruck brachte, wie unwohl er sich fühlte. »Jedenfalls bis zur Brücke.«
    Und das war schon weiter, als er es von dem anderen  Inkubus erwartet hätte. »Ich muss zurück zum Cottage und ein paar Sachen einpacken.« Selbst wenn die Reise nicht länger dauern würde, als von Mondauf- bis Monduntergang, würde er trotzdem ein frisches Hemd brauchen, wenn er vor die Bastarde trat, die sich hinter ihren Mauern und Ritualen verschanzten.
    Er lieh sich Philos Fahrrad und fuhr so schnell er konnte zurück zum Cottage. Er packte Kleidung und ein paar Toilettenartikel ein und zog sich die Lederhose und die Jacke an, die bei den Zauberern wahrscheinlich Empörung hervorrufen würde, ihm aber dabei half, sich weniger wie ein Bittsteller zu fühlen. Als er aus dem Cottage trat, wartete Teaser bereits auf ihn - breitbeinig auf einem Dämonenrad sitzend.
    So wie die motorisierten Kutschen, die in einer der großen Stadtlandschaften erfunden worden waren, waren motorisierte Räder im Pfuhl unbekannt gewesen, bis ein Dutzend Männer ankamen, um Streit zu suchen und ein bisschen Spaß zu haben. Sie hatten gedacht, sie seien böse. Sie hatten gedacht, sie seien gemein. Sie hatten gedacht, sie seien stark - bis sie mit Dämonen aneinander gerieten, die böser, gemeiner und stärker waren.
    Die Räder fehlten. Ebenso der Motor und was auch immer das Rad sonst noch angetrieben hatte. Die Dämonen, die die Räder behausten, brauchten solche Dinge nicht.
    Der Dämon, der diesem Rad innewohnte, starrte ihn mit roten Augen an. Sein eingedrücktes Gesicht und die mit Federbüschen versehenen Ohren verliehen ihm ein komisches Aussehen - jedenfalls wenn man die rasiermesserscharfen Zähne, den kräftigen Torso, die muskulösen Arme und die Finger ignorieren konnte, die in gebogenen Klauen endeten.
    Zufrieden, dass der andere Reisende die versprochene Person war und keine potentielle Mahlzeit, zog sich der Dämon wieder in den hohlen Bauch des Gefährtes zurück, bis nur noch sein Kopf aus dem Loch herausschaute, in dem sich ursprünglich ein Licht befunden hatte.
    Sebastian rückte die Riemen seines Bündels zurecht, so dass es bequem an seinem Rücken anlag und bestieg hinter Teaser das Rad.
    Die Dämonen besaßen die Fähigkeit, die Räder über dem Boden schweben zu lassen, und sie brauchten eigentlich keine Straßen, aber ihr Rad folgte dem Weg vom Cottage zurück auf die Hauptstraße des Pfuhls, dann weiter bis hinter die überfüllten Häuser und in die offene Landschaft hinaus.
    Etwa eine Meile hinter dem Pfuhl hielten sie an einer Holzbrücke, die einen Fluss überspannte.
    Es gab zwei Sorten von Brücken. Feste Brücken verbanden eine oder mehrere ausgewählte Landschaften miteinander und boten normalerweise einen zuverlässigen

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