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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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Die beiden Jungs, Max und Kevin, die bei ihr auf der Rückbank saßen, stiegen bedächtig aus und sahen sich um.
    Sie standen am Ende einer engen Straße auf dem Randstreifen parallel zu einem einfachen Holzzaun. Dahinter lag eine große Wiese. Auf der linken Seite befand sich eine Grillhütte, rechts, eingezäunt, ein paar niedrige Gartenhäuser.
    Er half seiner Tochter Denise, die Riemen ihres Rucksacks festzuziehen. Ihres rosa Rucksacks. Wer zum Teufel produzierte rosa Rucksäcke mit Ponys darauf?
    „Wir müssen dort drüben den schmalen Pfad entlanggehen“, sagte er und deutete mit dem Zeigefinger zum Waldrand hinüber. Die Kinder marschierten los. Die Mädchen unermüdlich plappernd. Die beiden Jungen mit ein paar Metern Abstand schweigend hinter ihnen.
    „Soll ich dir nicht erst noch beim Ausladen helfen? Du kannst doch nicht alles allein bis zur Quelle schleppen“, sagte er.
    Seine Frau lächelte und wuschelte ihm durch die Haare, obwohl sie wusste, dass er das nicht leiden konnte. „Geht ihr man los. Ich habe alles handlich verpackt. Wenn ihr von eurem Berg wieder herunterkommt, wartet ein leckeres Picknick auf euch.“
    Michael Falkner seufzte. „Ich hasse Kindergeburtstage.“
    Seine Frau küsste ihn auf die Nasenspitze. „Aber du liebst Geocaching, also schieb ab, sonst schnappt ihn euch jemand weg.“
    Michael brummelte noch ein paar Meter weit vor sich her. Die Kinder warteten am Waldrand auf ihn. Er zog sein MAP 600 aus der Tasche und schaltete es ein. Selbstverständlich hatte er die drei Koordinaten für die Caches, die sie jetzt suchen würden, schon zu Hause eingegeben. Der Owner hatte sie erst vor zwei Tagen eingestellt. Mit etwas Glück wären sie die ersten Finder dieser Multicaches. Er schaute zum Waldrand und betrachtete den Berg, der rechts von ihm in den Himmel ragte. Mit geringer Verzögerung zeigte das kleine Display seines GPS-Gerätes die Richtung und die Entfernung zum ersten Cache an. „Historische Informationen, Sagen, besonders für Kinder geeignet, Tauschobjekte mitbringen“, hatte als Erläuterung auf der Internetseite gestanden. Er hielt seiner Tochter das Gerät hin.
    „Das Geburtstagskind darf anfangen.“
    Denise jubelte. „Nur 475 Meter bis zum ersten Versteck. Das ist ja pipieinfach.“ Sie lief los, und die anderen folgten ihr. Selbst Max und Kevin wirkten jetzt deutlich weniger gelangweilt. Max versuchte, seiner Schwester über die Schulter zu schauen. Sie trug das GPS-Gerät mit ausgestrecktem Arm vor sich her. Weder der Herbstwald um sie herum noch der kleine Tümpel auf der rechten Seite interessierten sie. Zielstrebig folgten sie dem Pfad.
    Plötzlich kreischte Denise empört auf. Max hatte sich zwischen ihr und Selma hindurchgedrängt. Er stürmte vorwärts, die Mädchen hinterher.
    Während Michael wie immer leichte Ehrfrucht empfand, als er den Talkessel betrat, ließen sich die Kinder nicht beeindrucken. Sie hatten die Zielkoordinaten erreicht und suchten eifrig nach dem Versteck des Caches. Michael sah sich um, versuchte, die Atmosphäre dieses Ortes in sich aufzunehmen. Doch diesmal konnte er das Plätschern der Quellen kaum hören. Die Kinder liefen durch das herabgefallene Laub des letzten Jahres. Das Rascheln übertönte das Wasser, das an mehreren Stellen aus dem Boden sprudelte.
    „Nisi, komm hier herüber. Ich glaube, da ist etwas.“ Selma hockte vor dem Felsblock, auf dem andere Besucher Blumen, Blätter und Kerzen drapiert hatten. Denise und Jessica rannten zu ihr.
    Auch Max wollte zu ihnen, doch Kevin hielt ihn auf. „Lass die. Wir gucken lieber an dem hohlen Baum. Ich hab da so ein Gefühl.“
    Unentschlossen schaute Max zwischen Kevin und den Mädchen hin und her. Dann entschied er sich achselzuckend für Kevin.
    Michael musste grinsen. Er hätte ebenfalls den Baum gewählt.
    Kevin und Max stießen nur Sekunden später ein Indianergeheul aus und hielten triumphierend die Plastikbox in die Höhe. Einen Augenblick lang wirkten die Mädchen enttäuscht, doch dann siegte die Neugier. Sie kamen herüber.
    Max öffnete die Schachtel, schaute hinein und reichte sie Denise. „Du darfst dir zuerst etwas aussuchen. Schließlich ist es dein Geburtstag.“
    Irgendwie misstrauisch nahm sie die Box entgegen.
    „Was ist drin?“, fragte Jessica.
    „Zeig mal her“, drängte Selma. „Ich möchte auch hineinschauen.“
    Michael zog den Fotoapparat aus der Tasche und knipste die Kinder, die alle nach vorn gebeugt in die Schachtel schauten.
    „Ich nehme

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