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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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der Putzfrau, die dreimal pro Woche kam und auch für ihn gekocht hat.“
    Lisa schaute sich suchend um. „Wo ist denn nun der PC?“
    Markus zeigte mit dem Finger auf die Schrankwand. „Bestimmt dahinter.“
    „Im Barfach?“ Lisa zog die Klappe herunter. „Wow, das ist ein Mac, oder? Kennst du dich damit aus?“
    „Ein wenig.“ Markus schaltete das Gerät ein. Es startete lautlos. „Hoffentlich verwendete er kein Passwort.“
    Lisa drückte beide Daumen. Sie war ungeduldig. Sie wollte auf keinen Fall warten, bis die Spezialisten Zeit hatten, sich den Rechner vorzunehmen. Sie musste jetzt wissen, ob Senftleben Geocacher war oder nicht. Und sie brauchte seinen Computernamen, wollte herausfinden, wie er sich im Netz nannte, wenn er dort unterwegs war.
    „Hier ist nichts gesperrt. Ich kann alle Dateien aufrufen.“
    „Kommst du ins Internet? Welche Seiten hat er zuletzt besucht?“
    „Immer langsam mit den jungen Pferden, ein alter Mann ist doch kein D-Zug.“ Markus zog sich einen der Stühle heran und begann, sich Verzeichnisse anzusehen und Dateien zu öffnen.
    Lisa war viel zu hibbelig, um ihm dabei still über die Schulter zu schauen. Sie pilgerte unruhig durch die restlichen Räume und verschaffte sich einen genaueren Eindruck von Senftlebens Lebensumständen.
    Gerade betrachtete sie die Medikamente im Spiegelschrank des Badezimmers, als Markus hinter ihr auftauchte. „Ich habe keine Verbindung zum Geocachen gefunden. Er besitzt unendlich viele Dateien über Landkarten, Kartenmalerei und so weiter. Außerdem scheint er viel fotografiert zu haben. Lauter Digitalfotos, alle sorgfältig in Unterverzeichnisse einsortiert und jedes einzelne mit aussagekräftigen Titeln versehen. Ich habe ein Verzeichnis mit Fagus-Fotografien entdeckt, die sind allerdings mehr als vier Jahre alt.“
    „Die Winzenburg und die Quelle?“
    „Fehlanzeige.“
    Lisa sah ihn nachdenklich an. „Es muss eine Verbindung geben. Er hat seinen Mörder schließlich in sein Haus hineingelassen. Also wird er ihn gekannt haben. Sie sind sogar zusammen in den Keller gegangen.“
    „Vielleicht ein anderer Sammler oder ein Händler.“
    Lisa überlegte: „Wenn die Karten die Verbindung darstellten ….“
    Markus unterbrach sie: „Durchaus denkbar. Feuerwehr, THW, Pfadfinder und was weiß ich wer, die sind früher mit Karte und Kompass losmarschiert, um irgendwo anzukommen und unterwegs Aufgaben zu lösen.“
    „Nach meinem Verständnis müsste eher der Kartensammler den Geocacher umbringen als umgekehrt. Schließlich sorgen sie dafür, dass Karten immer überflüssiger werden.“
    „Also doch ein Streit unter Sammlern?“
    „Ob es wohl acht Kartensammler in Alfeld gibt? Oder denkst du, die Nummer auf seiner Stirn ist ein Zufall?“
    Markus setzte sich auf den Badewannenrand. „Ich glaube nicht an Zufälle. Das weißt du. Aber bei diesem Fall scheint nichts zusammenzupassen. Wir finden bei der Winzenburg einen Cache, der uns zum Fagus-Werk führt, wo ein zweites Versteck auf uns wartet. Als wir das entdecken, ist Senftleben bereits tot.“
    Lisa sagte: „Warte mal, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Das Gedicht 1 von 8 führte uns zu Fagus und später quasi zu der Leiche mit der Kennzeichnung 1 von 8.“
    „Dann könnte uns Gedicht 2 von 8 zu Leichnam 2 von 8 leiten, falls wir es denn verstehen könnten“, ergänzte Markus ihren Gedankengang. Er hielt einen Moment inne. „Denkst du, wir hätten den Mann retten können, wenn wir dem Cache eher auf die Spur gekommen wären?“
    Lisa überlegte.
    „Nein, das glaube ich nicht. Es gab keinen Hinweis, der es uns erlaubt hätte, vorher auf Senftleben zu schließen. Das Ganze muss einen anderen Zweck verfolgen. Eine Rettung von Senftleben stand nicht auf der Agenda des Täters.“
    „Du sagst immer Täter. Bist du dir sicher, dass wir es nicht mit einer Frau zu tun haben?“
    Lisa zuckte mit den Schultern. „Ich kann’s nicht begründen, aber mein Bauch sagt mir, es ist ein Mann.“ Dass sie einen bestimmten verdächtigte, erwähnte sie lieber nicht. Markus brachte es fertig, sie in den Wagen zu verfrachten und ganz Kassel und Umgebung abzusuchen, bis sie ihn gefunden hatten. Ihre Stimme hatte entschlossen klingen sollen, doch den letzten Teil des Satzes hatte sie eher grimmig herausgepresst. Entsprechend sah Markus sie an wie ein Inquisitor eine rothaarige Frau, die ihm einen Becher Tollkirschensaft anbot. Sie senkte den Blick, und er wechselte glücklicherweise das

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