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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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Ruhe bringen. „Höflichkeit kann nie schaden, mein Lieber. Aber davon verstehst du nichts.“
    Er zog Lisa auf die Bank neben sich. „Was kann ich für dich tun?“
    Lisa war verwirrt. Sie konnte mit den Neckereien der beiden Männer wenig anfangen. Fitz hatte ihre Hand noch immer nicht losgelassen, was Markus mit einem Stirnrunzeln quittierte.
    „Was kann ich denn für euch tun?“, formulierte Fitz seinen Satz um und winkte der Bedienung.
    Er bestellte sich ein Einbecker, während Lisa eine Cola und ein Baguette mit Käse wählte. Markus nahm nur einen Kaffee und informierte Fitz über die neuesten Entwicklungen.
    „Einen Keller mit Cache suchst du?“
    „Es kann im übertragenen Sinn gemeint sein“, warf Lisa ein.
    „Fast jede Stadt besitzt eine Gaststätte, die einen Keller im Namen hat. Mal abgesehen von den üblichen Ratskellern beispielsweise in Alfeld und Hildesheim. Ich habe selbst einen Cache in der Osterstraße, dort gab es mal eine legendäre Kneipe, den Rauchfang. Die hatte im Keller einen Raum, in dem wurden die wildesten Partys gefeiert.“
    „Besitzt du eine Liste aller Caches, die du gelegt hast?“
    „Selbstverständlich.“
    „Ich hätte sie gern als Mail.“
    „No problem.“
    „Wie lange würde es dauern, sie alle aus dem Verkehr zu ziehen?“
    Fitz rückte ein Stückchen von ihr ab. „Tage!“
    Markus mischte sich ein. „Das hätte nur einen Sinn, wenn der Täter tatsächlich nur Fitz’ Caches verwenden kann oder will. Es ist nicht auszuschließen, dass er auf andere ausweicht, sobald Fitz alle eingesammelt hat.“
    „Es sei denn, es geht ihm um Fitz.“ Der Gedanke zischte durch Lisas Hirn wie ein Blitz über den Nachthimmel.
    Wenn es möglich gewesen wäre, wäre Fitz noch weiter an die Wand gerutscht. „Was willst du damit sagen?“
    Lisa legte ihm ihre Hand auf die Schulter und sprach leiser, aber umso eindringlicher. „Zum Beispiel, dass er es auf dich abgesehen hat, dass all die anderen Hinweise letztlich zu dir führen.“
    „Ich quasi als Hauptgewinn?“
    „Als letztes Opfer.“ Ihre Stimme war nur noch ein Hauch.
    Markus sprang beinahe über den Tisch. „Wie kommst du denn darauf?“
    Das konnte sie ihm unmöglich sagen. Jedenfalls nicht jetzt. Es war ihr gerade eben eingefallen, als Fitz so lange ihre Hand gehalten hatte. Und plötzlich ergab alles einen Sinn.
    Falls Masoud der Täter war.
    Wenn er …
    Wenn er herausgefunden hatte, dass sie Fitz mochte. Das konnte Masoud nicht zulassen. Niemals.
    Sie begann zu zittern. Die beiden Männer sahen sie besorgt an. Sie rang sich ein Lächeln ab. „Ich muss mal eben für Königstiger.“
    Erst als sie die Toilettentür hinter sich zugeriegelt hatte, normalisierte sich ihre Atmung und das Zittern ließ nach.
    Hatte sie so viele Jahre ihres Lebens mit einem Mörder verbracht?

21
    Hildesheim, Mittwoch, der 7.9.2011
    Gabriel Sola war früh aufgebrochen, und er hatte darauf geachtet, dass es alle mitbekamen. Nachdem er durch den Kreisel in Sibbesse gefahren und in Richtung Hildesheim abgebogen war, hatte er noch einmal bei Corinna Schwartz angerufen, um sie daran zu erinnern, dass im Laufe des Vormittags das Geschirr für die Eröffnungsfeier geliefert werden würde.
    Es war ihm mehr als recht, dass sie sich darüber ärgerte. Umso besser würde sie wissen, dass er nicht in der Nähe war, als sie diesen verhängnisvollen Unfall hatte.
    Ganz im Gegensatz zu Joachim Wagner.
    Zwar hatte er nicht die geringste Vorstellung davon, was er so früh am Tage in der Stadt anstellen sollte. Doch er beschloss, dass es sicher vorteilhaft wäre, ein paar Bons zu haben, die im Notfall belegten, wo er sich zu welchem Zeitpunkt aufgehalten hatte.
    Wer war eigentlich auf den grandiosen Einfall gekommen, Datum und Uhrzeit auf jeden einzelnen Einkaufsbon zu drucken?
    Sola schaute sich als Erstes in aller Ruhe im Hagebaumarkt in Ochtersum um.

22
    Abbensen, Mittwoch, der 7.9.2011
    Nachdem Corinna das Gespräch mit Sola beendet hatte, suchte sie Joachim Wagner. Sie beabsichtigte nicht, Teller, Tassen und Gabeln zu zählen. Doch sie fand ihn nicht.
    An sein Handy ging er ebenfalls nicht.
    Im Büro traf sie auf Janka Baric, die sich bereit erklärte, die Lieferung entgegenzunehmen. Irgendwie hatte Corinna den Eindruck, dass Janka sich freute, dass sie sie mit dieser Aufgabe betraut hatte.
    Corinna verstand nicht, was die hochintelligente, zierliche Ärztin mit Gabriel Sola verband. Dass ihre Diplome in Deutschland nur teilweise anerkannt wurden,

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