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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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könnten hinfahren und gucken, was der Kerl treibt.“
    Fitz legte ihm die Hand auf den Arm. „Moment noch, lass Lisa erst mal zu Ende erzählen.“
    Sie wand sich. „Was denn?“
    „Den Grund.“
    „Wofür?“
    „Warum du denkst, Masoud könnte den Sender in deinem Auto platziert haben.“
    „Jemand war hier“, flüsterte Lisa.
    „Hier?“
    „In deiner Wohnung?“
    Sie nickte.
    „Warum hast du den Einbruch nicht gemeldet?“, fragte Markus und zückte sein Notizbuch.
    „Es war, irgendwie, kein richtiger Einbruch. Es fehlte nichts, weder Tür noch Schloss waren beschädigt. Überall war eine Kleinigkeit verändert, nicht viel, aber deutlich sichtbar.“
    Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper. „Es wirkte so persönlich.“
    „Trotzdem hättest du die Polizei …“
    Fitz unterbrach Markus. „War das alles, oder gab es weitere Vorfälle?“
    „Nur die Kurznachrichten mit den Koordinaten.“ Sie stockte. „Und … und der südländisch wirkende Mann bei deiner Mutter.“
    „Den sie sich nur eingebildet hatte. Aber selbst wenn, was sollte dein Ex von meiner Mutter wollen?“
    Wieder wusste Lisa nicht, wie sie sich ausdrücken sollte, wollte am liebsten überhaupt nicht darüber sprechen. „Na ja, wegen, Eifersucht.“
    „Auf mich?“
    Fitz erklärte es: „Sie meint, er könnte denken, du bist ihr Lover, und sich dann an dir rächen, indem er deiner Mutter …“
    „Lisa und ich? Ein Paar? Im Traum nicht. Wie kommt der darauf?“
    „Niemand hat gesagt, dass es so ist, nur, dass es so sein könnte.“ Er wandte sich an Lisa. „Ich denke, Markus sollte die Kollegen in Kassel ganz offiziell um Amtshilfe bitten. Die sollen feststellen, wo sich dein Ex in den letzten Tagen aufgehalten hat, ihn vielleicht zu einer kleinen Zeugenaussage, oder wie immer ihr das nennt, einladen.“ Plötzlich griente er. „Wir könnten auch Folgendes machen: Markus findet heraus, wo er sich aufhält. Dann fahre ich hin und deponiere ein paar Gramm Kokain in seinem Auto. Du alarmierst die Kollegen. Anschließend sitzt er einige Tage, und wir können in aller Ruhe abwarten, ob sich hier bei uns noch etwas tut.“
    „Wo willst du Kokain hernehmen?“, fragte Markus konsterniert.
    „Fragst du als Bulle oder als Freund?“
    „Einmal Muuuh, immer Muuuh.“
    Lisa war froh, dass Fitz der Sache einen witzigen Dreh verpasste. „Bitte, Markus, es würde mich erleichtern, wenn du in Kassel nachfragen könntest. Mich kennen sie da noch.“
    „Deine Kollegen würden sofort einen Zusammenhang herstellen und ihm den Arsch aufreißen. Verstehe.“ Er sah auf die Uhr. „Wenn ich gleich zur Dienststelle fahre, kann ich den Kontakt noch aufnehmen, bevor meine Mutter Mittagessen braucht. Ist es okay, wenn ich dich allein lasse?“
    „Sie ist nicht allein. Ich bin ja auch noch da.“ Das schien Markus gleichzeitig zu beruhigen und zu verunsichern. Doch Fitz scherte sich nicht darum. „Lisa, was hältst du davon, wenn wir zusammen einen Ausflug nach Schloss Abbensen machen? Der Park ist sehenswert.“
    Lisa dachte nach. „Ich könnte parallel Nachforschungen wegen des Anschlags auf Corinna Schwartz durchführen. Ist sie bereits aus dem Krankenhaus entlassen?“
    „Klar! Das Wellness-Hotel wurde gestern eingeweiht, mit Graf und Landrat. Ein echtes Event.“
    Lisa seufzte. „Vielleicht sollte ich dort eine Woche Wellness und Beauty für Leib und Seele buchen.“
    Fitz klopfte ihr auf die Schulter. „Wellness, meinetwegen, aber Schönheit? Mir gefällst du wie du bist.“
    „Quatschkopf!“
    „Wie du meinst.“
    „Fahren wir mit meinem Wagen und nehmen das Ei mit?“
    „Unbedingt, es braucht dringend Auslauf.“

39
    Abbensen, Sonntag, der 11.9.2011
    Es kam selten vor, dass Gabriel Sola Hilfe einholen musste. Während es stets genug Leute gab, die ihm etwas schuldeten, achtete er sorgfältig darauf, niemandem zu Dank verpflichtet zu sein. Es zahlte sich nie aus.
    Auch bei diesem Anliegen reichte ihm ein Anruf. Zwei Stunden später besaß er, was er benötigte, und nach weniger als weiteren zwanzig Minuten las er die ersten E-Mails aus Lisa Grundbergs Computer. ICQ und Skype benutzte sie nicht, dahingegen verfügte sie über einen Facebookaccount. Natürlich mit gespeichertem Passwort. Er sah sich ihre Freunde an. Nichts Auffälliges.
    Dann fiel ihm etwas ein und er sah sich den Verlauf ihrer letzten Browsersitzungen an. Das war deutlich interessanter. Sie hatte über Schloss Abbensen und den Schwartz-Konzern

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