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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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erwiderte der Schlangenmann. »Denn ich bin Serge Ortega, Nate. Diese Welt hat mich in das verwandelt, was Sie sehen.«
    Brazil starrte das Wesen an. Die Stimme, die Augen – auf irgendeine Art kamen sie ihm wirklich bekannt vor und erinnerten ihn vage an Ortega. Dasselbe wilde Funkeln in den Augen, dieselbe rasche, scharfe Sprechweise, manchmal aufflackernde Arroganz, die Ortega in mehr Kneipenraufereien verwickelt hatte als jeden anderen.
    Aber das war so lange her.
    »Hören Sie mal«, sagte Hain. »Genug von dieser Wiedersehensfeier, Ortega hin, Ortega her. Sir, oder wie auch immer, ich möchte sehr gern wissen, wo wir sind, warum wir hier sind, und wann wir zu unserem Schiff zurückkehren können.«
    Ortega zeigte sein hämisches Lächeln.
    »Nun, was die Frage angeht, wo ihr seid – ihr seid auf der Schacht-Welt. Es gibt keinen anderen Namen dafür, denn genau das ist sie. Und wo sie sich befindet – tja, hol mich der Teufel, wenn ich das weiß. Niemand, der je hier war, hat sie wieder verlassen können. Ich weiß nur, daß der Nachthimmel mit nichts Ähnlichkeit besitzt, was ihr gesehen habt. Ich war fast zweihundert Jahre im Weltraum, und keines der ganz auffälligen Merkzeichen kommt einem bekannt vor. Das Allermindeste ist, daß wir uns auf der anderen Seite der Galaxis befinden, vielleicht sogar in einer ganz anderen. Und warum ihr hier seid – nun, ihr seid auf irgendeine Weise in ein Markovier-Portal gestolpert, genau wie ich und vielleicht Tausende anderer. Und hier sitzt ihr fest, genau wie alle anderen. Sie sind für immer hier. Gewöhnen Sie sich lieber dran.«
    »Hören Sie«, fuhr Hain auf, »ich habe Macht und Einfluß –«
    »Besagt hier gar nichts«, erwiderte Ortega kalt.
    »Mein Auftrag!« wandte Vardia ein. »Ich muß meine Pflicht erfüllen!«
    »Keine Pflichten, überhaupt nichts mehr, außer euch und der Welt hier«, sagte der Schlangenmann. »Seid euch im klaren darüber: Ihr befindet euch auf einer Welt, die von den Markoviern gebaut worden ist – ja, gebaut . Das ganze Ding mit allem Drum und Dran. Soviel wir wissen, ist das ganze verdammte Ding ein markovisches Gehirn, das bestens funktioniert und vorprogrammiert ist.«
    »Ich dachte, wir sind im Inneren von Dalgonia«, sagte Brazil. »Man hatte das Gefühl, irgendwo hineinzustürzen.«
    »Nein«, erwiderte Ortega, »das war kein Sturz. Die Markovier hatten wirklich gottähnliche Kräfte. Materieübermittlung war für sie eine Kleinigkeit. Fragt mich nicht, wie das funktioniert, aber es ist so, weil wir hier eine lokale Ausgabe davon haben. Ich würde es nicht einmal verstehen, wenn einer es mir erklären sollte.«
    »Aber so etwas ist ausgeschlossen«, protestierte Hain. »Es verstößt gegen die Naturgesetze.«
    Ortegas sechs Achseln zuckten.
    »Wer weiß? Einmal war auch das Fliegen unmöglich. Dann war es unmöglich, einen Planeten zu verlassen, dann ein Sonnensystem, dann, die Lichtgeschwindigkeit zu übertreffen. Das einzige, was etwas unmöglich macht, ist Unwissenheit. Hier auf der Schacht-Welt ist das Unmögliche an der Tagesordnung.«
    In diesem Augenblick kam das Essen, gebracht von einem kleinen Wagen, der offenbar eine Art Roboter war. Er fuhr der Reihe nach zu jedem hin und bot ein Tablett mit heißem Essen an, unter dem, wenn es abgenommen wurde, sofort das nächste erschien. Brazil nahm den Deckel ab und starrte eine Minute lang auf den Inhalt. Dann sagte er fassungslos und ehrfürchtig: »Ein echtes Steak!« Er zögerte einen Augenblick, dann sah er zu Ortega hinüber. »Es ist doch echt, oder?«
    »O ja«, versicherte der Schlangenmann. »Es ist wirklich echt. Die Kartoffel und die Bohnen auch. Natürlich nicht exakt ein Rind, nicht exakt eine Kartoffel, und so weiter, aber doch so nah, daß ihr den Unterschied nie merkt. Nur zu, versuchen Sie's.«
    Hain machte sich bereits gierig über seine Portion her, während Vardia das Essen verwirrt anstarrte.
    »Was ist los?« fragte Brazil zwischen zwei Bissen. »Probleme?«
    »Es ist ganz ungefährlich«, versicherte ihr Ortega. »Es gibt keine Mikroorganismen, die Ihnen Schwierigkeiten machen können – jedenfalls nicht, bis Sie hinausgehen. Das Zeug ist biologisch verträglich.«
    »Nein, nein – es ist –«, stammelte sie. »Nun, ich habe noch nie solche Nahrung gesehen. Wie macht man…?«
    »Sehen Sie mir zu und machen Sie dasselbe«, sagte Brazil lachend. »Sehen Sie? Man schneidet das Fleisch mit Messer und Gabel so, dann –«
    Sie machten sich über die

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