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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Warum? Und der Spruch reicht ewig zurück. Die schriftlichen Aufzeichnungen sind hier bis zu zehntausend Jahre alt, die mündliche Überlieferung ein Vielfaches davon. Der Satz kommt immer wieder vor. Warum? Was will er uns sagen? Das ist es, was ich wissen muß. Es könnte uns den Schlüssel zu diesem verrückten Planeten mit seinen fünfzehnhundertsechzig Rassen und verschiedenen Biome liefern.« Sie sah Vardia an. »Die Welt heißt ›Schacht-Welt‹, aber die einzigen Schächte, die wir kennen, sind die Eingangs-Schächte an beiden Polen. Das ist das Problem, wissen Sie. Sie sind beide Eingänge, nicht Gegensätze.«
    »Muß es denn einen Ausgang geben? Kann das keine Sackgasse sein?«
    Cannot schüttelte den Kopf.
    »Nein, das ergäbe keinen Sinn und würde meine Theorie über den Haufen werfen.«
    »Und wie lautet diese Theorie?«
    Cannots Augen trübten sich.
    »Sie sind eine kluge Person, Vardia«, sagte sie. »Vielleicht verrate ich sie Ihnen eines Tages.«
    Und das war alles.
    Ein, zwei Tage danach kam Vardia in Cannots Büro und sah sie Lichtbilder einer gewaltigen Wüste von roten, gelben und orangeroten Farbtönen unter einem wolkenlosen blauen Himmel betrachten. Im Hintergrund wurde alles verschwommen und undeutlich. Es sah aus wie eine halb durchsichtige Wand, dachte Vardia und sprach den Gedanken aus.
    »So ist es, Vardia«, erwiderte Cannot. »Das ist die Äquatorbarriere – und da muß ich hin, obwohl keines der Sechsecke dort viel Wasser besitzt und die Reise schwer werden wird. Da, sehen Sie sich das an.«
    Vardia sah eine Aufnahme der Wand mit den besten Filtern. Die Gegenstände waren noch immer vage, aber sie konnte genug erkennen, um sich in einem Punkt sicher zu sein.
    »Da ist ein Laufgang!« rief sie. »Wie der um den Zone-Schacht!«
    »Genau. Und darüber möchte ich mehr wissen. Könnten Sie heute nacht durcharbeiten?«
    »Ja, ich denke schon«, sagte Vardia. »Ich habe es noch nie gemacht, aber ich fühle mich gut.«
    »Fein. Vielleicht kann ich das Rätsel heute nacht lösen.«
     
     
    Sterne wirbelten in ungeheurer Zahl über den Nachthimmel, mächtige, farbige Nebelwolken, in seltsamen Formen ausgedehnt, während das Sternenfeld selbst aus einer immensen Masse von Millionen Sternen in Spiralen zu bestehen schien, wie eine Galaxis, unter starker Vergrößerung betrachtet. Es war ein großartiger Anblick, aber keiner, den Vardia, die ihn nicht wahrzunehmen vermochte, zu schätzen wußte.
    Zuerst sahen sie aus wie besonders dicke Körner der Gräser in der Gegend. Dann erhoben sich langsam zwei große Formen unter den Halmen, Formen mit riesigen Insektenkörpern und großen Augen.
    Und – noch etwas anderes.
    Es funkelte wie hundert eingefangene Leuchtkäfer und schien auf einem schattenhaften Umriß zu schweben.
    »Der Erahner sagt, daß die Gleichung sich unnatürlich verändert hat«, erklärte Der Rel.
    »Dann greifen wir heute nacht nicht an?« fragte eine der akkafischen Kämpferinnen.
    »Wir müssen«, erwiderte Der Rel. »Wir fühlen, daß nur heute nacht alles günstig steht. Wir haben die Gelegenheit, eine zusätzliche Beute zu machen, die die Aussichten verbessert. Wir werden zwei zurückzutragen haben, nicht nur einen. Könnt ihr das?«
    »Natürlich, wenn er nicht größer ist als der andere«, sagte die Markling.
    »Gut. Sie sollten beieinander sein, also nehmt sie beide. Und vergeßt nicht, die Czillaner schlafen zwar, sobald die Stromanlage gesprengt ist, aber die Umiau nicht. Stecht keines der beiden Opfer zu Tode. Ich will nur Lähmung, damit wir zur Insel auf halbem Weg zurückkehren können.«
    »Keine Sorge.«
    »Gut«, sagte Der Rel. »Ihr habt den Zünder. Wenn wir angreifen, gebe ich ein Zeichen. Dann sprengen. Nicht früher und nicht später, sonst schalten sich die Notgeneratoren ein, bevor wir fort sind.«
    »Verstanden«, versicherte die Markling.
    »Der Erahner teilt mit, daß sie beide da sind, allein an ihrem Arbeitsplatz«, sagte Der Rel. »In gewisser Weise bin ich argwöhnisch. Das Glück ist zu groß, und ich glaube nicht an Glück. Trotzdem tun wir, was wir müssen. Also – jetzt !«

Dillia – seeaufwärts
    Wu Julee stöhnte und öffnete die Augen. Ihr Kopf schien zerspringen zu wollen.
    »Sie kommt zu sich!« rief eine Stimme, und Wu Julee bemerkte plötzlich, daß viele Leute um sie herumstanden. Schließlich konnte sie wieder sehen und entdeckte den einen Nicht-Dillianer in der Menge.
    »Brazil!« stieß sie erstickt hervor.
    Jemand flößte

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