Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
sind hier gestorben. Nicht nur alle Materie, sondern auch die Zeit selbst ist eine mathematische Konstruktion, die sie gelernt und überwunden hatten. Nach vielen Generationen wurden die Hexagons selbständige Gemeinschaften, wenn sie funktionierten. Die verwandelten Markovier bekamen Kinder, die reinrassig waren. Es waren diese Nachkommen, die markovischen Abkömmlinge, die durch den Schacht gingen, dorthin, was wir jetzt Zone nennen, den riesigen Schacht, durch den wir hereingekommen sind. Am sechsten Tag des sechsten Monats jedes sechsten Jahres taten sie das, und der Schacht nahm sie auf, mit einem einzigen Schlag, mitten in der Nacht. Er nahm sie, klassifizierte sie und beförderte sie zur Heimatwelt ihrer Rassen.«
    »Aber die Welten haben doch gewiß ihre eigenen Bewohner«, wandte sie ein. »Die Evolution –«
    »Sie sind nicht körperlich hingekommen«, unterbrach er sie. »Nur ihre Substanz, was die Murnies ihr ›Wesen‹ nennen. Zur richtigen Zeit begaben sie sich in die Gefäße, die sich am Boden des Schachts gebildet hatten. Deshalb nennt der Dolmetscher ihn den Schacht der Seelen, Wuju.«
    »Dann sind wir die markovischen Kinder«, sagte sie atemlos. »Sie waren der Samen unserer Rasse.«
    »So ist es. Sie taten es als Projekt, als ein Experiment. Sie taten es nicht, um ihre Rasse zu töten, sondern um sie und sich selbst zu retten. Es gibt eine Legende, daß die alte Erde in sieben Tagen erschaffen wurde. Das ist durchaus möglich – die Markovier beherrschten die Zeit, wie sie alles beherrschten, und während sie die Welten mathematisch entwickeln mußten, um sie nach den Naturgesetzen zu bilden und zu erschaffen, konnten sie die Arbeit von Jahrmillionen sehr schnell tun, um genau im richtigen Augenblick, wenn die herrschende Lebensform – oder Lebensformen – sich logischerweise entwickeln mußten, die Leute in ihr Projekt einzuführen.«
    »Und die Bewohner hier – sind sie alle Neuzugänge und die Nachkommen von ihnen?«
    »Es sollte keine geben«, erwiderte er. »Neuzugänge, meine ich. Aber die Markovier bewohnten ihr eigenes altes Universum, weißt du. Ihre alten Planeten gab es noch. Manche der Gehirne überlebten – ziemlich viele sogar, wenn wir in unserem kleinen Winkel Weltraum auf eines davon gestoßen sind. Sie waren quasiorganisch, mit dem Planeten, dem sie dienten, integriert, und es erwies sich, daß man sie praktisch nicht abschalten konnte. Der letzte Markovier konnte das seine nicht abschalten und noch durchpassieren, also blieben sie offen und sollten geschlossen werden, wenn die Zeit mit den alten Welten das machte, was sie mit allen Dingen tut, die nicht gepflegt werden.«
    »Dann sind Millionen von diesen Portalen noch offen«, meinte sie. »Die Leute könnten überall hineinfallen.«
    »Nein«, sagte er. »Die Portale öffnen sich nur, wenn jemand das wünscht. Es muß kein mystischer Schlüssel sein, obwohl Varnett auf Dalgonia es geöffnet hat, indem er die mathematischen Beziehungen, die er entdeckt hatte, in sein Denken einfügte. Es geschieht aber nicht willkürlich, da war Varnett eine Ausnahme. Der Schlüssel ist mathematisch, doch jemand in der Nähe eines Portals braucht ihn nicht zu kennen, um es zu betätigen.«
    »Was ist dann der Schlüssel?« fragte sie verwirrt.
    »Raumfahrer – Tausende davon sind durch den Schacht gekommen, nicht nur aus unserem Sektor, sondern von überall. Ich habe eine ganze Reihe davon gekannt. Es ist ein einsamer, gesellschaftsfeindlicher Beruf, Wuju, und wegen der Fitzgerald-Kontraktion und der Verjüngung ein langlebiger. Alle die Leute, die hier durch Portale hereinkamen, hörten Signale auf der Notruffrequenz, die sie zu den Portalen lockten. Ob sie es zugeben oder nicht, sie hatten alle eines gemeinsam.«
    »Nämlich?« fragte sie fasziniert.
    »Sie alle wollten sterben oder hatten sich entschlossen, aus dem Leben zu gehen«, erwiderte er ausdruckslos. »Oder – sie starben lieber, als weiterzuleben. Sie suchten nach Phantasiewelten, um ihre Probleme zu beheben.«
    »Genau wie die Markovier.« Sie schwieg eine Weile, dann sagte sie plötzlich: »Woher weißt du das alles, Nathan? Die Leute hier wissen es nicht, die Kinder der Markovier, die nicht fortgegangen sind.«
    »Das hast du begriffen, nicht wahr?« sagte er bewundernd. »Ja, als die letzten verwandelt wurden, schloß man den Schacht. Jene, die nicht gehen wollten, verloren den Nerv oder waren hier glücklich – sie blieben, nur mit einer Erinnerung, vielleicht sogar

Weitere Kostenlose Bücher