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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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das Gehirn. Es macht mich nervös – all diese Macht, die Macht, alle die Regeln für alle die Hexagons aufzustellen und durchzusetzen, die Dolmetscher zu betreiben, Leute zu verwandeln. Der Gedanke behagt mir gar nicht. Stell dir eine Rasse vor, die so etwas zu bauen vermochte. Es erschreckt mich.«
    Brazil rieb ihren Menschenrücken mit seinem Kopf.
    »Mach dir keine Gedanken darüber«, sagte er leise. »Diese Rasse gibt es schon lange nicht mehr.«
    »Ich weiß nicht«, entgegnete sie dumpf. »Wenn es sie nun doch noch gibt und sie hinter allem steckt? Das hieße, daß wir alle Spielzeug wären, Spielfiguren. Mit dem Wissen und der Macht, dies alles zu erschaffen, wären sie so weit über uns, daß wir es nicht einmal ahnen könnten.« Sie schüttelte ihn ab und sah ihn an. »Nathan, wenn wir nun nur Spielfiguren für sie sind?«
    Er starrte ihr in die Augen.
    »Wir sind es nicht«, sagte er. »Die Markovier sind fort – schon lange tot und verschwunden. Ihre Geister sind Gehirne wie jenes, das diesen Planeten steuert – einfach Riesencomputer, programmiert und automatisiert. Der Rest ihrer Geister sind die Leute, Wuju. Hast du das noch nicht gelernt, Wuju?«
    »Ich verstehe nicht«, sagte sie. »Was meinst du damit, wenn du sagst, die Leute seien die markovischen Geister?«
    »›Bis Mitternacht am Schacht der Seelen‹«, zitierte er. »Es ist der eine Satz, der allen fünfzehnhundertsechzig Hexagons gemeinsam ist. Denk' daran. Viele von uns sind natürlich verwandt, und viele Bewohner hier sind Abarten der Tiere in anderen Sechsecken. Ich habe die Lösung für diesen Teil des Rätsels gefunden, als ich aus dem Portal so herauskam, wie ich hineingegangen war – und mich in einem Hex fand, das wir uns immer als ›menschlich‹ vorgestellt hatten. Nebenan gab es eineinhalb Meter hohe Biber – intelligent, zivilisiert, sehr klug, aber im Grunde waren sie genauso wie die kleinen Biber in Dillia. Das meiste an wildlebenden Wesen in den Hexagons, die wir gesehen haben, das den Welten nahekommt, auf denen unsere alte Rasse siedeln konnte, ist verwandt mit dem, was wir damals hatten. Es gibt eine Beziehung unter allen. Diese Hexagons stehen für Heimatwelten, Wuju«, sagte er ernsthaft. »Hier haben die Markovier die Versuchsstätten gebaut. Hier haben ihre Techniker Biosphären geschaffen, um die mathematischen Grundlagen für die Welten zu finden, die sie dann hervorbrachten. Hier ist ökologisch unsere eigene Galaxis, wenn nicht sogar alle, geschaffen worden.«
    »Du meinst, alle diese Leute sind erschaffen worden, damit man erkennen kann, ob die Systeme funktionieren?« fragte sie fröstelnd. »Wie eine Zeichenklasse für Götter? Und wenn es taugte, erschufen die Markovier irgendwo einen Planeten, der ganz so war wie das hier?«
    »Teilweise richtig«, sagte er. »Aber die Wesen sind nicht wie das Physikalische aus der Energie des Universums geschaffen worden. Wenn es so wäre, dann hätten sie die Götter, von denen du gesprochen hast. Doch das war nicht der Grund, warum die Welt hier gebaut wurde. Sie waren eine müde Rasse. Was tut man, nachdem man alles kann, alles weiß, alles beherrscht? Eine Zeitlang gefällt es einem, zu einer Rasse von Göttern zu gehören – aber zuletzt wird man es satt bekommen. Langeweile breitet sich aus, und man muß stagnieren, wenn man nirgends mehr hingehen, nichts mehr entdecken kann. Also wurden ihre Experten beauftragt, die Hexagons der Schacht-Welt zu schaffen. Die sich als brauchbar erwiesen, akzeptierte man, und dann wurde die vollständige Heimatwelt erschaffen und mathematisch richtig im Universum an ihren Platz gestellt. Das ist der Grund für soviel Überlappung – manche Experten waren begabter als andere, und sie stahlen einander die Ideen und schmückten sie aus. Wenn sie erfolgreich waren, kamen die Markovier durch die Portale zum Schacht, freiwillig, nicht gezwungen, und sie führten den Mechanismus zur Zuteilung hindurch. Sie bauten die Sechsecke, mühten sich und taten, was keine anderen als sie konnten – sie starben dabei.«
    »Dann besiedelten sie die Heimatwelten?« fragte sie erschrocken. »Sie gaben es auf, Götter zu sein, um Schmerzen zu leiden und sich abzumühen und zu sterben?«
    »Nein. Sie ließen sich auf der Schacht-Welt nieder. Wenn ein Projekt fertig war, wurde es zerstört und ein neues begonnen. Was wir hier heute haben, sind nur die jüngsten Welten, die jüngsten Rassen, die letzten. Die Markovier haben sich alle hier abgemüht und

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